Insbesondere die im 1. Post verlinkten Bilder von S.A. Smith haben mich spontan sehr berührt. Ich assoziierte Szenen, wie ich sie schon gesehen hatte in den Dörfern, die dem Braunkohletagebau weichen mussten. Kurz bevor die Bagger kommen werden die Häuser abgerissen, ja selbst die Friedhöfe umgebettet. Und gerade die alten Leute können sich erst kurz vor dem Ende von ihrer alten Heimat und warten oft noch im schon leeren Haus auf den endgültigen Weggang.
So haben die Bilder etwas in mir ausgelöst, was geht mehr? Dabei sind sie sehr gut gesehen, sorgfältig und sehr harmonisch in Szene gesetzt. Absolut ruhig, dokumentierend, auf den Punkt gebracht, exemplarisch - Hut ab! Die Fotografie rein darstellend, ohne eigenen Kommentar und ganz ohne Verfremdung. Ich finde es gut, daß diese tendenziell dokumentarische Fotografie bevorzugt prämiert wurde, da es schlicht um echte Fotografie geht und weniger bis gar nicht um PS-Spielereien. Hier ist zuallererst das Sehen gefragt.
Technik, Auflösung, 100%-Crops, MFT-Kurven usw. usw. sind nun mal kein Selbstzweck, das zeigen solche Bilder ganz deutlich - wobei sie handwerkliches Können nicht verleugnen oder verweigern. Mittel zum Zweck halt. Es gibt eine Welt da draußen, in der nicht Front-/Backfocus-Tests, Ziegelwände oder die schnellste Serienbildfolge im Mittelpunkt steht. Die muss man aber sehen können.
Auch die anderen verlinkten Bilder haben mich sehr beeindruckt. Die absolut konsequent minimalistische Idee, die Rückseiten von Album-Fotos zu fotografieren mag zuerst nur befremden und spinnert wirken. Aber dabei sind gerade diese Bilder so vielschichtig: in einer Zeit vor EXIF-Daten hat man die Infos und die Essentials nun mal gerne auf die Rückseite geschrieben. Das war wichtig und wie enttäuscht kann man sein, wenn man ein altes Familien-Foto herum dreht und nichts findet, was über den Bildinhalt, die Menschen, etc. aufklärt. Außerdem verweigern diese Bilder die allgegenwärtige Bilderflut, die Sucht nach Sehen ohne wahrzunehmen. Wir sehen echte Bilder, bekommen winzige Informations-Schnipsel und sehen - nichts!
Durchaus provokativ und im guten Sinne aufrüttelnd und die Sinne schärfend.

Gruß, Jürgen
P.S.
Wer hier im Forum - mich eingeschlossen - ist schon, bzw. wäre überhaupt auf eine solche Idee gekommen?
So haben die Bilder etwas in mir ausgelöst, was geht mehr? Dabei sind sie sehr gut gesehen, sorgfältig und sehr harmonisch in Szene gesetzt. Absolut ruhig, dokumentierend, auf den Punkt gebracht, exemplarisch - Hut ab! Die Fotografie rein darstellend, ohne eigenen Kommentar und ganz ohne Verfremdung. Ich finde es gut, daß diese tendenziell dokumentarische Fotografie bevorzugt prämiert wurde, da es schlicht um echte Fotografie geht und weniger bis gar nicht um PS-Spielereien. Hier ist zuallererst das Sehen gefragt.
Technik, Auflösung, 100%-Crops, MFT-Kurven usw. usw. sind nun mal kein Selbstzweck, das zeigen solche Bilder ganz deutlich - wobei sie handwerkliches Können nicht verleugnen oder verweigern. Mittel zum Zweck halt. Es gibt eine Welt da draußen, in der nicht Front-/Backfocus-Tests, Ziegelwände oder die schnellste Serienbildfolge im Mittelpunkt steht. Die muss man aber sehen können.
Auch die anderen verlinkten Bilder haben mich sehr beeindruckt. Die absolut konsequent minimalistische Idee, die Rückseiten von Album-Fotos zu fotografieren mag zuerst nur befremden und spinnert wirken. Aber dabei sind gerade diese Bilder so vielschichtig: in einer Zeit vor EXIF-Daten hat man die Infos und die Essentials nun mal gerne auf die Rückseite geschrieben. Das war wichtig und wie enttäuscht kann man sein, wenn man ein altes Familien-Foto herum dreht und nichts findet, was über den Bildinhalt, die Menschen, etc. aufklärt. Außerdem verweigern diese Bilder die allgegenwärtige Bilderflut, die Sucht nach Sehen ohne wahrzunehmen. Wir sehen echte Bilder, bekommen winzige Informations-Schnipsel und sehen - nichts!
Durchaus provokativ und im guten Sinne aufrüttelnd und die Sinne schärfend.

Gruß, Jürgen
P.S.
Wer hier im Forum - mich eingeschlossen - ist schon, bzw. wäre überhaupt auf eine solche Idee gekommen?
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