Ich denke das man da nicht zu pauschal sehen sollte, denn das betrifft doch nur die wenigsten, die sich da sexuell besser positionieren wollen.
Die allermeisten Menschen wollen sich erstmal in ein gutes Licht rücken und sich positiv darstellen. Und das unabhängig vom Alter oder dem Geschlecht des Porträtierenden.
Das ist sehr oft das Gleiche. Alternativ will der Portraitierte seinen sozialen Status darstellen. Macht, Geld, Stellung. Wobei sexuelle Attraktivität und Status oft einhergehen. Ich erinnere an die Stufen-Queen. Die sieht ersten blendend aus, hat zweitens aber auch die 'richtigen' Klamotten an und kommt aus einem besseren Elternhaus.
Aber zum Foto: Glatte Haut bei Frauen bedeutet: Sie ist jung, sie ist gesund, (Pickel, Hautunreinheiten, Pusteln könnten auf eine Krankheit hinweisen), können also gut ein Kind austragen. Das ist sehr simpel, aber letztendlich sind wir simple Säugetiere. Was anderes ist es, wenn das Portrait eine spezielle Funktion hat, die einen bestimmten Status ausdrücken soll. Z.B. ein Foto auf dem Klappentext eines Buches über Wirtschaftswissenschaften. Oder die Darstellung einer Politikerin. Hier soll das Foto Klugheit, Erfahrung, aber auch Durchsetzungskraft, Fähigkeit zur Machtausübung zum Ausdruck bringen. Trotzdem wird der Fotograf auch hier, besonders bei Frauen, die gröbsten Abweichungen von der Schönheitsnorm entweder wegretuschieren oder gleich die Aufnahme so gestalten, dass man sie gar nicht sieht. Das berühmte Doppelkinn z.B. . Bei Männern ist es genauso, wobei hier etwas andere Gesetze herrschen, was als sexuell attraktiv gilt. Das wird sicherlich von schwulen Männern anders gesehen als von der Mehrheit der Frauen.
Ich spreche hier übrigens von Mehrheiten, also was wie bei den meisten Menschen wirkt. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Dies wird dann durch Klamotten, Schminke aber auch durch Haltung vor der Kamera begünstigt. Sind Talente wie z. B. Tanz vorhanden, werden diese auch gerne gezeigt oder sind elementarer Bestandteil des Shootings.
Ja, siehe oben. Es läuft auf die Darstellung deines Status in deiner Gesellschaft hinaus. Ich denke, ein wichtiges Element des Portraits ist, dass es immer 'gestellt', also posiert ist. Es soll also etwas vom Portraitierten zum Ausdruck gebracht werden.
Bildbearbeitung, ist immer so eine Sache. Ich finde die Möglichkeiten, die man heute hat enorm und ich versuche diese immer nach Augenmaß zu verwenden, damit sich das gegenüber noch erkennt. Dass in Kombination mit dem eigenen Bildstil ist eigentlich das worauf, zumindest bei mir, alles hinausläuft.
Man kann natürlich immer alles übertreiben. Aber man gestaltet ja auch vor und während der Aufnahme der Wirklichkeit entgegen. Es fängt an beim Schminken, geht weiter beim Lichtsetzen, der Wahl z.B. der Schärfentiefe, um Dinge auszublenden, usw.