AW: Neu: Panasonic Lumix FZ28 mit 27-486mm
Ich habe meine FZ28 seit Samstag als Ergänzung zu meiner Immer-dabei-FX500. Am Wochenende habe ich erst mal die Bedienungsanleitung studiert und für mich entschieden, wie ich mit der Kamera arbeiten werde (Ergebnis: C1 und C2-n belegt für verschiedene Kontrast-Situationen). Neben dieser individuellen Belegbarkeit ist es toll, die Belichtung (per AE-Lock) und die Fokussierung (per Auslösen oder per manueller Fokussierung, die durch die One-Shot-AF-Fokussierung praktikabel ist) getrennt festzulegen. So etwas habe ich lange gesucht. Sehr wichtig auch die Anzeige der highlight-geclippten Bereiche, denn Highlight-Clipping ist ja ein Grundproblem der Kompakten. Und der intelligente Belichtungsausgleich bringt eine spürbare Verbesserung in kontrastreichen Situationen. Vor allem lässt er sich recht gut erzwingen, wenn man etwa beim Belichtungsmessen mit AE-Lock auf die Ränder von Spitzlichtern zielt. Das gibt dann automatisch auch ohne massives Unterbelichten recht gut belichtete Bilder. Ich habe da schon ein paar schöne Praxisbeispiele, wie gut das funktioniert.
Testbeispiele haben mir auch gezeigt, dass die Optik gut ist über den gesamten Brennweitenbereich.
Die Rauschunterdrückung arbeitet in der Regel sehr gut, d.h. Rauschen ist bei niedrigen Empfindlichkeiten nicht bis kaum zu sehen und Bilddetails werden in günstigen Lichtsituationen nicht so schnell weichgezeichnet (um letzteres weitmöglich zu vermeiden, benutze ich Rauschminderung: -2 und Schärfe: +1).
Zaubern, d.h. den Mikrosensor verhehlen, der eine so kleine, leichte und brennweitengewaltige Kamera erst ermöglicht, kann das gute Stück allerdings auch nicht. Ich war vorhin am Rhein in einem Gebiet mit Kopfweiden. Die Sonne schien nicht mehr, nur gelegentlich ergab sich nochmal eine Situation mit schwach-diffusem Sonnenlicht. Die Lichtverhältnisse waren bewusst nicht ideal (es war 18:00 Uhr und wir haben ja schon September), aber auch nicht wirklich schlecht. Als Testgebiet war das gut geeignet wegen des Grases, was für die Rauschunterdrückung in solchen Situationen mit eher geringen Kontrasten eine Harausforderung darstellt, und zum anderen wegen der Weiden, die auch ein Problem für die Rauschunterdrückung darstellen, wie ich vom meiner FX500 mit identischem Bildprozessor weiß.
Also hier lässt die Rauschunterdrückung doch zu wünschen übrig, die Darstellung ist auf vielen Bildern nicht befriedigend (aquarellartiges Geschmiere). Dass das auf 100%-Pixelpeeper-Niveau so ist, ist unwesentlich, denn man kann ja von so einem kleinen Sensor keine wirklich gute 10 MP-Qualität erwarten. Ich skaliere deshalb die Bilder immer auf 2400*1800 Pixel herunter, und auf diesem 4,32 MP-Niveau erwarte ich dann auch beim Pixel-Peepen ordentliche Qualität. Das war leider bei einer Reihe von Aufnahmen nicht gegeben. An meinem 19"-Monitor sind die Bilder okay, nur: das finde ich doch ein bisschen wenig (und ich habe mir vorige Woche einen 24"-Monitor bestellt).
Ein bisschen habe ich den Verdacht, dass der Bildstabilisator bei kurzen Verschlusszeiten kontraproduktiv ist, denn die unbefriedigsten Bilddetails habe ich am Anfang im kurzen Brennweitenbereich erzielt, als die Verschlusszeiten noch sehr kurz waren. Den Verdacht habe ich auch bezüglich der FX500 (dort vor allem im langen Brennweitenbereich), und im FX500-Thread wurde er auch von anderen geäußert. Wirklich erhärtet ist aber noch nichts. Hat da jemand Erfahrungen?
Ansonsten scheint der Bildstabilisator gut zu funktionieren: bei 209 mm war meine Ausschussrate praktisch 0, bei 387 mm erträglich, und erst bei 486 mm stieg sie stark an. Und schließlich war es da ja schon nach 18:00 bei ansonsten mäßig guten Lichtverhältnissen, und ich bin mit den Händen auch nicht der Ruhigste.
Daneben hat sich der intelligente Belichtungsausgleich vorhin am Rhein sehr positiv bewährt.