Die erste Woche mit der S1R-II ist rum, Zeit für ein paar erste Eindrücke und Erfahrungen.
Als langjähriger Panasonic-Nutzer (G9, G9M2, GH6, S5D) ist die Bedienung und das Handling sehr angenehm und das meiste gewohnt. Endlich habe ich wieder die schon von der GH6 bekannten und gerne genutzen Vorteile des klapp- und schwenkbaren Display's sowie die CF-Express-Karten, welche ich glücklicherweise nach dem Verkauf meiner GH6 behalten habe.
Zunächst mal ein paar negative Punkte, die mir aufgefallen sind:
- Rolling Shutter: der ist definitiv vorhanden und kann und wird in einigen fotografischen Situationen zum Problem werden. Hier muss man dann auf den mechanischen Verschluß ausweichen. Das war mir aber schon vor dem Kauf bekannt und ist für mich zwar lästig in einigen Situationen, aber dennoch ein meistens umgehbares Problem.
- Puffergröße: auch ein bekanntes Problem, und im SH-Modus ist der sehr schnell voll. Zwar kann man recht schnell wieder fotografieren, aber ein Software-Update mit geringeren SH-Serienbildraten sollte Panasonic priorisiert und recht kurzfristig nachliefern.
- Abstürze: hatte bislang einen kompletten Freeze, nach einer Serienbildaufnahme beim Schreiben auf die CF-Express-Karte. Display war eingefroren, keine Reaktion mehr auf jedwede Bedienung, nur Akku rausnehmen hat geholfen. Bilder fehlten aber anscheinend nicht auf der Karte, somit erst mal kein größeres Problem. Was mir dann noch aus GH6-Zeiten eingefallen ist: da gab es das auch mal, und Ursache waren CF-Express-Karten, die nicht in der Kamera selber LOW-Level formatiert wurden. Das habe ich dann kurzerhand gemacht, seit dem ist auch kein Problem mehr aufgetreten. Daher noch mal als Hinweis: für CF-Express-Karten zumindest einmal in der Kamera das Häkchen bei LOW-Level-Formatierung setzen und Karte formatieren, dann kann man den Haken wieder rausnehmen.
- AF: ist sehr gut und auch für BIF geeignet. Die Erst-Erfassung ist allerdings ähnlich langsam, nur ein wenig schneller, als wie bei der G9-M2. Also nicht auf dem Level einer OM1-II oder aktueller Canon oder Sony Kameras. Insgesant aber sehr brauchbar, die Tracking-Raten waren sehr ordentlich, wenn die Erfassung erst mal gegriffen hat. Der AF ist logischerweise auch direkt von der AF-Motor-Geschwindigkeit der Objektive abhängig, heisst: mit schnelleren Objektiven kann man die Erfolgsquote auch spürbar erhöhen. Das ist aber auch nichts wirklich neues und trifft auf andere Kameras ebenso zu.
Und die positiven Dinge, da gibt es auch einiges. Ich greife erst mal nur die Punkte auf, die mir gegenüber meinen bisherigen Panasonic Kameras aufgefallen sind:
- Die Bildqualität an sich, da gibt's nichts zu bemäkeln, die ist einfach erwartungsgemäß gut und klar ein Fortschritt gegenüber den bisher von mir genutzten Kameras. Die Auflösung von 44MP sehe ich als sehr gute Wahl an, die Dateien sind schon deutlich größer als bei meinen bisherigen Cams und noch mehr brauche und will ich da eigentlich auch nicht, mein Rechner (i7, RTX3070Ti)kommt mit diesen Dateien in der Nachbearbeitung noch gut zurecht.
- Hybrid-Zoom: das ist ne geniale Umsetzung eines Crops schon in der Kamera. nutze ich inzwischen sehr gerne, wenn mir die Brennweite des gerade verwendeten Objektivs nicht ganz ausreicht. So kann man sofort wärend der Aufnahme sehen, ob die Qualität des gecroppten Bildes ausreichend ist. Zudem hat man in der Nachberarbeitung die Möglichkeit, den Ausschnitt zu verschieben, in der Größe zu ändern oder auch ganz zurück zu nehmen, es gehen keine Sensor-Daten verloren.
Für eine einfache Nutzung hab ich mir die Funktion auf eine Funktionstaste an den Objektiven gelegt
- für mich selber nicht so extrem wichtig, aber die Einschaltzeit nach längerer Nicht-Nutzung ist spürbar schneller als bei etlichen anderen Pansonic Kameras.
hier mal noch ein paar Bilder aus den vergangenen Tagen, alle nachbearbeitet in LrC (Belichtungskorrektur, Crop, teilweise Entrauschen und/oder Schärfen):
lg Peter