... ich frage mich eh, was man mit 5 verschiedenen Bodys macht ( lt. Profil ) - bist Du mit allen auch nur teilweise unzufrieden, dass es 5 sein müssen ?
Was hat Dich nun noch an der E-M5 gereizt ?
Die 5D habe ich seit ca. 5 Jahren, für manche Dinge war bisher eine DSLR unschlagbar. Sie arbeitet schnell und zuverlässig mit hoher Bildqualität, eben ein sehr ausgereiftes System.
Die gebraucht sehr günstige 1D II habe ich nur deshalb, weil ich für manche Dinge eine abgedichtete Kamera wollte (und mal eine 1er ausprobieren).
Neben dem wuchtigen DSLR-System wollte ich eine kleine, leise Kamera. Das ist bei mir vor 2-3 Jahren die Ricoh GXR geworden, eine sehr schöne Kamera. Sie hat sich zu meiner Hauptkamera entwickelt (auch auf zwei Urlaubsreisen), die DSLR lag jetzt fast immer im Schrank.
(Die M6 ist einfach Nostalgie und auch der Tatsache geschuldet, dass ich mir für die Ricoh zwei M-Objektive zugelegt hatte und mal das echte Leica-Feeling ausprobieren wollte, mir aber die digitalen Ms zu teuer sind und der Wertverlust im digitalen Zeitalter zu groß ist. Außerdem hatte ich Spaß, mal wieder einen SW-Film zu entwickeln. Die analogen M fallen ja auch nicht wirklich im Wert. Aber zugegeben, das ist Spielerei.)
Jetzt ist für mich die Frage: Weiter mit DSLR - und da mal in einen moderneren Body wie 5D III investieren - plus kleine Zweitkamera (a la Ricoh oder mFT oder was immer) oder vielleicht das DSLR-System und die Ricoh komplett gegen ein kleines, leistungsfähiges und wind- und wettertaugliches System ersetzen? Diesen Versuch wollte ich jetzt machen und deshalb schaue ich mir die Alternativen auch sehr genau an.
Im Laden gefiel mir die OM-D spontan. Von den technischen Werten (Schärfe, Rauschen etc. etc.) wusste man ja schon aus dem Internet. Vor allem hat mich Schnelligkeit beeindruckt, das direkte Ansprechen beim Autofokus und beim Abspeichern der Bilder, so wie man es von DSLR her kennt - dass man nicht ständig den entscheidenden Moment warten muss. Alle anderen spiegellosen, die da im Laden standen, lagen da weit zurück (die GH-3 hatte ich leider nicht in den Händen). Und dass die Kamera abgedichtet ist, war mir wichtig, was mir an der Ricoh z.B. fehlt, denn schon zweimal ist das vordere Einstellrad bei schlechten Wetterbedingungen ausgefallen.
Kurz, die OM-D hätte das Zeug, meine 5D zu ersetzen (bis auf das Freistellungspotenzial, das geht physikalisch nicht), die 1D II bräuchte ich auch nicht mehr (die OM-D ist wetterfest), und die Ricoh würde auch nicht mehr benötigt (schade, Ricoh, wir hatten eine schöne Beziehung).
Deshalb vergleiche ich halt kritisch, ob die OM-D diesen Erwartungen entsprechen kann. Ich habe sie bewusst gleich mit einem hochwertigen Objektiv ausgestattet, dem 12-35/2.8. Nun, die Bildqualität ist sehr gut, die Wertigkeit auch, die Schnelligkeit auch, aber bei der Bedienung habe ich meine Zweifel, ob hier das Bestmögliche getan wurde oder eben doch einiges dem Retro-Design-Spieltrieb geopfert wurde. Aber die OM-D soll meine Hauptkamera werden und nicht ein Spielzeug für nebenbei. Dann würde ich lieber die Ricoh behalten oder eine günstige mFT kaufen oder eine EOS-M, Fuji 100 oder was auch immer.
Deshalb muss ich mich fragen, ob ich damit klarkomme, wenn ich in der möglichen Hektik eines Fotografie-Alltags intuitiv und ohne viel Fummelei die wichtigen Aufnahmeparameter verstellen muss. Dazu gehört neben sinnvollen Anordnungen von Rädchen und Knöpfchen auch, die Menüs so übersichtlich und verständlich zu halten, dass man nicht den Überblick verliert und es auch nicht mit unverständlichen Icons, Abkürzungen und Wortschöpfungen überfrachtet ist. SCP? LiveDingsbums? Multifunktionen (welche waren es doch noch gleich)? Wie stelle ich auf das keine AF-Messfeld um, Taste x kurz drücken, oder war es lang? Und wie jetzt wieder zurück? Wie komme ich an die individuellen My-Voreinstellungen? Bei anderen Kameras liegen die mit auf dem Moduswahlrad, bei der Olympus sind sie da komischerweise nicht zu finden. Vielleicht im SCP? Nee ... komisch ... etc etc
Auch bin ich von der Ricoh an viele kleine, auf den ersten Blick unspektakuläre Details gewöhnt, die einfach aus dem gesunden Menschenverstand eines Fotografen zu kommen scheinen.
Es wäre schade, wenn Olympus die großartige Arbeit, die sie mit der OM-D gemacht haben, dadurch zunichte macht, dass es in den Details dann eben doch gravierende Nachteile gibt, weil die Dinge nicht von der Praxis her zu Ende gedacht wurden. Offenbar hat Panasonic mit der GH3 versucht, wirklich alles nach dem besten Gebrauchswert für den Fotografen zu optimieren, während die Olympus-Ingenieure und Designer sich dieser blöden Retroidee von den Marketingleuten unterordnen mussten. Scheint mir aber nur so, habe die Kamera ja noch nicht lange. Zurzeit würde ich mich noch etwas unwohl fühlen, wenn sie die 5D komplett ersetzen sollte.