da der Sensor, der das Licht aufnimmt, ja im Auge sitzt und nicht im Gehirn.
Übertragen auf das Kamerabeispiel müsste man eher sagen: Der Sensor, der das Licht aufnimmt ist Teil des Gehirns. Die Signalverarbeitung der aus den Stäbchen und Zapfen gewonnenen Informationen beginnt schon in der Netzhaut ( Raw-Bearbeitung, Im Hirn läuft dann Photoshop

). Interessant dort vlt auch der Fakt, das die Rezeptorzellen nicht oben auf der Netzhaut liegen, sondern tiefer im inneren abgewandt vom Licht liegen. Es liegen sogar noch Nervenstrukturen überhalb der Sinneszellen ( auf der dem Licht zugewandten Seite ! ). Diese haben durchaus Strukturen wie sie im Gehirn zu finden Sind.
Man müsste also das lokal registrierte Signal "nur" lokal bei den Bipolarzelen anliefern, der gesamte komplexe Rest würde dann wieder von den vorhandenen und bereits einmal trainierten Strukturen übernommen werden können.
Auf Bild 2 auch schön ersichtlich: Es findet sogar schon vor den Bipolarzellen z.t. eine neuronale Weiterverarbeitung der chemischen Signale aus den Rezeptorzellen statt.
Man müsste außerdem einige Millionen Sinneszellen ( pro Auge, Siehe Bild 1, selbst wenn man sehr viele Stäbchen weglassen würde ) neu verknüpfen. Und zwar so, das die erste Weiterverarbeitung problemlos ablaufen kann.
Ich bin mir nicht mehr 100%ig sicher da es schon ein paar Jahre her ist, aber ich meine ich hätte in der Schule mal gelernt, das schon in den Horizontalzellen die Kontrastverstärkung an Hell/dunkel-Kanten im "Bild" -durch Addition elektrisch codierter Farbinformationen- bei nebeneinander liegender Stäbchen/Zapfen vorgenommen wird. Das so hinzubekommen, das dieser Mechanismus wieder ordnungsgemäß funktioniert stelle ich mir sehr sehr schwer vor.
Wie genau das Auge Bewegungen erkennt weiß ich leider noch nicht ( sehe noch ganz am Anfang meines Studiums ), ich könnte mir aber vorstellen, das da Kontraste auch eine sehr wichtige Rolle spielen, nicht nur um ein 3D Bild(eindruck) im Hirn zu generieren ( Um stereoskopisches Sehen würden sich betroffene natürlich keine Gedanken machen. Schon die Tatsache überhaupt etwas sehen zu können würden allen Betroffenen sehr helfen. ).
Ich könnte mir zudem auch vorstellen, das gelerntes Sehen bei zu langer Nichtnutzung wieder "verlernt" werden kann. Das ist aber nur eine Vermutung meinerseits... Ich werde mal bei Gelegenheit jemanden Fragen, der sich da besser auskennt.
@Mi67
Die Zahlen/Tendenzen zu den Erblindungsursachen waren mir bisher noch nicht geläufig, ich danke für die Info

Nur was die Glaukom-Geschichte angeht bin ich nicht ganz deiner Meinung. Durch frühzeitige Erkennung kann man mittlerweile sehr gut gegensteuern und in vielen Fällen den "Supergau" gänzlich verhindern, oder zumindest deutlich abschwächen. Wie immer gibt es natürlich auch Fälle, bei denen alles nichts hilft, aber das dürfte nur eine Minderheit sein. Die fehlende (rechzeitige/frühzeitige) Erkennung von Glaukom-Erkrankungen ist ihmo das eigentliche Problem an diesem Krankheitsbild.