Den originalen A7r2 Sensor will doch niemand, der kann doch gar kein ISO 64.
Das meinte ich mit den Anforderungen der "Nutzer". Bei der D810 (so wird vermutet) kommen 2 Verstärker (vor der Umsetzung ins Digitale) zum Einsatz, ähnlich wie das z.B. in der Audio-Technik und anderen Einsatzgebieten schon lange üblich ist. Dadurch schafft sie es, überhaupt auf diese Leistung zu kommen. Das ist also im Gegensatz zur D800 schon nicht mehr "straight forward". Das bedeutet aber auch, daß man nur noch mit derartigen Tricks die Leistung deutlich verbessern kann. Eine 10%-Steigerung sieht man vielleicht in irgendwelchen Messungen, wird sich praktisch aber kaum bemerkbar machen. Zumal es mittlerweile immer mehr darum geht, den Sensoren zum existierenden Niveau Mehrwert mitzugeben, wie das z.B. bei dem Sensor aus der A7rII der Fall ist: 4K video 1,8x oversampled auf Super-35-Format. Derzeit vielleicht machbar wäre ähnliche Leistung bei etwas höherer Auflösung. Wie verbessert man irgendwas, daß eh schon nahe an den Grenzen operiert ohne Unsummen von Geld zu investieren (das sind am Ende Firmen, die Geld verdienen wollen, idealerweise immer mehr).
Und das halbe Jahr Abstand, das Sony für Sensortechnologie für sich verlangt, ist längst verstrichen.
Mir ist nicht bekannt, daß sie sich auf ein halbes Jahr festgelegt hätten. Soweit ich mich erinnern kann, wurde diese Zeitspanne sogar offen gelassen. Ich könnte mir gut vorstellen, daß sie ihre Sensoren, wenn überhaupt, nur dann freigeben, wenn sie für ihre eigenen Kameras etwas besseres in den Startlöchern stehen haben.
Diese DR-Pix Technologie kenne ich nicht und scheint ja auch nicht besonders wichtig zu sein, denn die Leistung der Nikon-Sensoren ist ja eher besser als schlechter als die der Sony-Kameras.
Die sorgt dafür, daß sich alles andere hinter der A7s anstellen darf, wenn es um höhere ISOs geht, die sorgt dafür, daß eine A7rII um teils sogar mehr als 1 Blende besser als die D810 bei höheren ISOs ist und auch die a6300+6500 besseres HighISO-Verhalten zeigen als ihre Vorgänger, unter Beibehalt der ISO-Leistung bei niedrigen ISOs. Das liefert also deutlichen Mehrwert ggü. Sensoren ohne diese Technologie, genauso wie die 2-Stufen-Verstärkung bei der D810 (und vermutlich auch D750) deren Leistung vor allem im niedrigen ISO-Bereich so deutlich definiert.
Ich bin mal gespannt wie sich das mit dem Kupfer durchsetzt. Ist das bei aktuellen Sony Sensoren immernoch so? Prozesstechnisch ist das jedenfalls ne echt eklige Sache.
Das mit dem Kupfer wurde bei der A7rII eingeführt, um den Super-35-4K-1,8-fach-Oversampling-Modus umsetzen zu können. BSI bringt durch den Fertigungsprozeß auch einige Probleme im Nachgang mit sich, von der Prozeßkomplexität an sich mal ganz abgesehen, die damit einhergeht.
Wenn Sony sich grundsätzlich weigern würde, Technologie weiterzugeben, würden die anderen Firmen sicher Wege finden, das sowieso sehr lästige Sony-Monopol auf Sensoren zu brechen.
Dafür gibt es Patente und natürlich auch diverse Verträge, welche allesamt Mittel sind, um sich quasi ein "sicheres" Umfeld zu schaffen. Dazu gehört natürlich auch, daß z.B. die in der D810 verwendete Technologie exklusiv Nikon vorbehalten bleibt, aber eben auch die Tatsache, daß sich Sony von den Konkurrenten durch entsprechende (andere) Technologie absetzt und die eben nicht einfach so zum Verkauf anbietet. Zweitens investiert Sony allerhand, um auf dem Sensormarkt ganz vorn mitzumischen, wobei da Sensoren für Kameras wie D810 oder A7rII nur einen relativ kleinen Teil ausmachen. Derzeit boomt die Autobranche aufgrund der Assistenz-Systeme und zunehmenden Automatisierung des Fahrens an sich, was pro Fahrzeug eine große Menge an Sensorik, u.a. eben auch für Kameras verschiedenster Art, erfordert. Sony wird im Sensorumfeld also nicht so schnell verschwinden, und die arbeiten fleißig daran, auch Richtung Industrie- und Automotive-Sensorik ganz vorn dabei zu sein.
Nikon wird sich also entweder wieder mit Sony zusammentun und quasi eine Extra-Wurst braten (müssen), weil die bisher von der Stange erhältlichen Sensoren der D810 nicht das Wasser reichen können. Alternativ kann sich Nikon mit einem anderen Sensorhersteller zusammentun, wird dann aber die "Basis" (quasi Sensor der D800) auch aufgeben müssen.
Egal wie, den Sensor der D810 verbessert man mal nicht eben einfach so, daß es deutliche Unterschiede gibt. Wenn ich Richtung Audio-Technik schaue, dann steigen ab einem bestimmten Punkt die Kosten sowohl für die Komponenten als auch die Entwicklung (durch steigende Komplexität) extrem an, die bei "schlechterer" Qualität quasi unter den Tisch fallen können. Da lohnt es sich eher, in andere Richtungen Mehrwehrt zu bieten. Wir sind bei den Kameras jetzt auch an dem Punkt angekommen. Kann natürlich sein, daß es Unerschrockene gibt, die eine echte 16-Bit-KB-Kamera für €7000+ kaufen würden ... ich würde mir sowas zumindest mal ausleihen, um zu sehen, was dann am Ende so herauspurzelt
