Noch einige Gedanken dazu, warum Bewegungsunschärfe eigentlich nicht von der Auflösung des Sensors abhängen sollte:
Zunächst ist eine Bewegungsunschärfe auch nichts anderes als ein Objekt, welches durch die Linse auf den Sensor abgebildet wird. (Um sich dieses klarzumachen, denke man einfach mal an das Beispiel einer Uhr, deren Zeiger so schnell rotiert daß bei einer bestimmten Belichtungszeit ein Kreis auf dem Sensor abgebildet wird. Zur Beurteilung der Größe der Unschärfe ist es dann völlig egal, ob man mit einer langen Belichtungszeit die Zeigerunschärfe aufnimmt oder gleich einen Kreis entsprechender Größe).
Die Größe des Bildes (also hier: des Kreises) auf dem Sensor ist bei senkrechter Aufnahme ebenfalls ein Kreis. Dessen Größe hängt ab von der Größe der Uhr, der Brennweite der Linse sowie dem Abstand zwischen Kamera und Wand. Aber (bei hinreichend großer Auflösung, die wir bei modernen Digitalkameras getrost voraussetzen können) nicht von der Auflösung des Sensors! Ein ausbelichtetes Bild fester Größe der Aufnahme zeigt in jedem Fall einen Kreis derselben Größe, egal ob die Auflösung des Sensors nun 6, 10 oder 30MP beträgt.