AW: Neue NIKON Mirrorless
wie die lichte Bajonettweite (gemutmaßt wird ja von 49 mm) mit der maximalen Blende bei z. B. 50 mm und 24 mm zusammenhängt?
Der Bajonettdurchmesser spielt nur eine untergeordnete Rolle und stellt bei den Spiegellosen keine praktisch relevante Einsachränkung an die Lichtstärke mehr dar. Entscheidend ist das Verhältnis aus dem Durchmesser der Hinterlinse zum Abstand Hinterlinse - Sensor, bzw. zusätzlich das Verhältnis Bajonettdurchmesser zu Auflagemaß (je nachdem was ungünstiger ist), falls die Hinterlinse vor dem Bajonett ist. Die Brennweite spielt keine Rolle.
Für ein gut korrigiertes Objektiv der Lichtstärke f/1 muss der Durchmesser der Hinterlinse mindestens das 1,15-fache des Abstandes Hinterlinse - Sensor betragen. Falls der Abstand Hinterlinse - Sensor (die sogenannte Schnittweite) 16mm beträgt, muss die Hinterlinse also mindestens 18,5 mm groß sein. Für ein Objektiv der Lichtstärke f/0,7 muss der Durchmesser der Hinterlinse mindestens das Doppelte der Schnittweite betragen, bei einer Schnittweite von 16mm also 32mm, immer noch deutlich kleiner als der Bajonettdurchmesser. Die 16mm habe ich gewählt, weil das das Auflagemaß des Z-Bajonetts laut Gerüchten sein soll.
Nimmt man 49mm für den Durchmesser und 16mm für das Auflagemaß an, so würde das Bajonett auch Objektive der Lichstärke f/0,53 zulassen (und wenn man bedenkt, dass Linsen noch ins Bajonett hineinragen dürfen, sogar noch mehr). Das ist schon extrem nahe am theoretisch möglichen Maximalwert von f/0,5 für gut korrigierte Objektive.
Es ist natürlich sinnvoll, die Hinterlinse deutlich größer zu machen, um den Einfallswinkel der Lichtstrahlen in den Ecken des Sensors nicht zu groß werden zu lassen. Auch ist eine größere Hinterlinse sinnvoll um die Vignettierung in einem erträglichen Maß zu halten. Ein Bajonettdurchmesser, der ungefähr der Länge der Sensordiagonalen entspricht, ist dafür aber völlig ausreichend.
Das entscheidende Problem bei den lichtstarken Objektiven ist das Korrigieren der Abbildungsfehler. Das oben erwähnte 50 f/0,9 hätte je nach patentierter Version eine Länge von mehr als 25cm bis deutlich mehr als 30cm (gemeint ist der Abstand Sensor - Frontlinse).
PS: Will man ein telezentrisches Objektiv ohne künstliche Vignettierung bauen, dann müsste man zu den obigen Mindestwerten für den Hinterlinsendurchmesser noch die Länge der Sensordiagonale dazuaddieren. Dafür reicht der Bajonettdurchmesser von 49mm dann nicht mehr. Telezentrische Objektive sind für den normalen Gebrauch aber eh irrelevant und extrem aufwendig zu konstruieren, und hat es für DSLRs auch nicht gegeben.