Eieiei, da habe ich wieder was losgetreten.
@Carsten
Zur Info: auch an meinem Laptop hat sich gewaltig was getan. Der Kontrast ist zwar nicht so gut wie in der Arbeit, aber ich sehe trotzde alles. Am Laptop habe ich aber gemerkt, dass der Blickwinkel extrem was ausmacht.
@Alle anderen
Ich versuche mal das auf einen (hoffentlich) einfachen Nenner zu bringen.
Ich denke man muß beim Begriff "Farbmanagement" aufpassen. Es wird gerne alles zusammengeschmissen.
Zum einen haben wir Farbprofile:
- Kamera-Farbprofil: ist quasi eine Übersetzungstabelle, wie die Kamera die Farbe bezogen auf eine Referenz sieht.
- Drucker-Farbprofil: sagt dem Drucker welches Mischungsverhältnis der Grundfarben notwendig ist, um eine identisch Farbe wie in der Referenz zu erreichen. Hier spielt auch der verwendete Papiertyp eine Rolle. (wird übrigens bei den meisten neueren Druckern automatisch installiert und verwendet, merkt man meist nicht)
- Scanner-Farbprofil: siehe Kamera-Farbprofil
- Monitor-Farbprofil: sagt dem Betriebssystem, wie es die Anzeige verändern soll, damit man die gleiche Farbe wie auf der Referenz sieht. Hier spielen auch die Monitoreinstellungen eine Rolle (Helligkeit, Kontrast), daher sollten diese nach der Kalibrierung (Farbprofilerstellung) nicht mehr verändert werden.
->Farbprofile wirken sich direkt auf die Darstellung aus! (sofern das Betriebssystem das unterstützt)
Farbprofile in Fotos:
- Bilder ohne eingebettetes Farbprofil und Farbrauminformation zeigen die Farben in Bezug auf das Farbprofil gleich an. Darum sieht ein und dasselbe Foto im Farbraum sRGB anders aus als bei AdobeRGB.
- Bilder mit eingebettetem Farbprofil und Farbrauminformation sehen im Farbraum sRGB und AdobeRGB gleich aus, da das verwendete Grafikprogramm das merkt und quasi gleich übersetzt (das ist wirkliches Farbmanagement), damit es gleich aussieht, auch wenn es auf verschiedenen Systemen bearbeitet wurde.
Gamma-Werte:
- Windows hat ein Standard-Gammawert von 2,2, Macintosh 1,8 (teilweise auch 2,2)
- Der Gammawert ist soweit ich das verstehe noch eine zusätzliche Möglichkeit den Kontrast zu verändern.
Dann haben wir Farbräume:
- Farbräume sind die Referenzen auf die oben bei den Farbprofilen Bezug genommen wird.
- sRGB: das ist der Standard-Farbraum bei Windows.
- AdobeRGB: wird glaube ich bei der Druckvorstufe verwendet.
Zum Schluß Farbmanagement:
- Farbmanagement ist die Fähigkeit bestimmter Programme, quasi eine Übersetzung zwischen verschiedenen Farbräumen (Referenzen) durchzuführen.
Das kann z.B. mit Hilfe eingebetteter Farbprofile/-informationen geschehen, oder manuell (von Hand) angepasst werden.
- Unterstützen Programme dieses Farbmanagement, besonders in Hinsicht auf eingebettete Farbinformationen nicht, wird sich die Darstellung zwischen z.B. Photoshop und IrfanView unterscheiden.
Anmerkungen:
- Bei Verwendung von Farbprofilen ist es völlig egal, ob die Programme Farbmanagement beherrschen oder nicht. Diese wirken sich auf das ganze Betriebssystem und somit auf jedes Programm aus.
- Wird mit einem Farbmanagement-fähigem Programm der Farbraum eines Fotos geändert (unterschiedlich zum System, z.B. von sRGB zu AdobeRGB unter Windows), sieht dieses Foto mit einem Farbmanagement-unfähigen Programm anders aus.
- Zwischen den verschiedenen Farbräumen besteht die Möglichkeit mit einem ensprechenden Farbprofil, also einem "Übersetzungs-Wörterbuch" zu konvertieren. Damit können übrigens auch unbekannte (nicht genormte) Farbräume beschrieben werden.
- Nach der Kalibrierung gestartete Programme im Autostart-Ordner sind einfach nur Hilfsprogramme, die der Grafikkarte und Windows helfen die Farbe korrekt darzustellen. Diese sollten nicht aus der Autostart-Gruppe entfernt werden.
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Puh, so habe ich die Thematik verstanden. Ich hoffe das Verständnis ist richtig und habe hoffentlich etwas Klarheit in die Situation reingebracht.