pictureshow schrieb:
Danke Euch für die Antworten.. Sind diese Mikro-Motoren schlechter oder langsamer als USM? Also das USM wohl etwas leiser ist habe ich ja schon gehört.
Was gibs da noch für Unterschiede?
Gruß Jörg
hallo joerg,
silvax hat recht - hier im thread wird so einiges ueber ring-usm und mikro-usm erklaert. was meiner ansicht nach aber noch fehlt ist der aspekt der "getriebelosigkeit" (ist nicht ganz korrekt) der ring-usm. jeder andere motor - egal ob afd oder mikro-usm - hat ein kleines getriebe mit relativ vielen zahnraedern, welches (1) lauter und (2) mechanisch anfaelliger sowie (3) "fest" mit dem motor verbunden ist (ausnahme: beim 50/1.4 wird eine "rutschkupplung" im getriebe eingesetzt, um ein manuelles fokussieren bei af zu ermoeglichen.
bei den ring-usm ist der motor die kupplung und zugleich das getriebe bzw. die untersetzung - da so nur ein grosses bewegliches teil eingesetzt wird sind diese motoren leiser und erlauben (auch ohne strom) das fokussieren (der motor ist dabei selbst die rutschkupplung). da die ring-usm keine grosse unter- oder uebersetzung brauchen kann man auf ein getriebe im klassischen sinne verzichten - nicht zuletzt deswegen sind diese motoren schneller und leiser.
kehrseite der medaille: zumindest die ersten ring-usm waren (weil die technologie damals sehr neu war) etwas stoeranfaelliger (in elektronischer hinsicht - ich kenne einige, bei denen die steuerplatinen ihrer alten usm-objektive repariert werden mussten) und verbrauchten etwas mehr strom.
heute gelten sie aber als ideale antriebsmotoren fuer den einsatzzweck in schnellen und leisen af-objektiven -dummerweise hat nur canon das mittlerweile fast 20jaehrige know-how, diese motoren einzusetzen. der mitbewerb hat sich damals (ende der 80er jahre) zunaechst fuer den af-antrieb im kameragehauese entschieden...und wer mal eine minolta 9000 mit einem 70-200/2.8 mit einer eos 620 und aehnlicher optik verglichen hat konnte schon damals den grossen unterschied in der geschwindigkeit und der laermentwicklung feststellen.
canon hat dann jahre spaeter gemerkt, dass die kunden (auch die hobby-fotografen) das label "usm" als hochwertig einschaetzen und die m.E. schlechteren mikro-usm-motoren angeboten. frei nach dem motto "wo usm draufsteht ist qualitaet drin". nicht zuletzt aus diesem grund wird die 300d und die 350d in japan (besondere feature-freunde) mit einer "usm-glasscherbe" geliefert. hier wuerde man den eher konservativen kaeufern das label "usm" entweihen (weil die optische qualitaet nicht zum qualitaetsbegriff von usm passt)
mein fazit: wenn schon usm, dann bitte gleich ring-usm. das andere (mikro-usm) ist nettes marketing....
gruessles
mucfloh
ps: die bezeichnung "afd" war ende der 80er ein toller neuer begriff in der fotobranche - doch dahinter verbirgt sich auch heute lediglich ein sehr kleiner, schnell drehender und an ein untersetzungsgetriebe angeschlossener "normaler" elektromotor, der (inklusive getriebe) sich bogenfoermig um die linsen schmiegt (anders als die "buckelmotoren" der drei af-objektive fuer die t80 sowie die ersten af-vorlaeufer auf dem fd-bajonett inklusive integriertem af-messsystem - canon hatte immer schon eine vorliebe fuer die integration von technik ins objektiv). ich hielt den begriff schon damals lediglich fuer die schicke bezeichnung einer "kreischenden" trivialitaet, denn die alten ef-objektive (auch mein geliebtes 135/2.8) waren gegenueber den "in-kamera-motor-systemen" der mitbewerber wiederum deutlich lauter...aber ihren konkurrenten weit voraus, denn von anfang an hatte canon das bajonett komplett elektronisch ausgelegt (weniger verschleiss auf seiten der kamera)