Die Anwendung und die Ergebnisse des neuen Features würden mich durchaus mehr interessieren.
Also dann, hier aus der Sicht eines reinen Lightroom-Benutzers (Lightroom Classic 12.3), der eben keine zusätzliche Software zum Entrauschen benutzt hat, und für diejenigen, die Lightroom entweder noch gar nicht haben oder das Abo nicht haben und aber damit liebäugeln, auf die Software umzusteigen oder zu aktualisieren.
Wie funktioniert das neue Entrauschen? (aus Benutzersicht)
Bisher gab es Regler, um Farb- und Helligkeitsrauschen separat voneinander reduzieren zu können. Diese Regler gibt es auch immer noch und es ist auch immer noch der gleiche Algorithmus dahinter.
Zusätzlich gibt es jetzt aber an gleicher Stelle einen neuen "Denoise"-Knopf, der bei Raw-Bildern (nicht bei JPGs!) verwendet werden kann und der folgendes Fenster öffnet (bei mir in der Englischen Version):
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]4498877[/ATTACH_ERROR]
Es gibt lediglich einen einzigen Schieberegler, mit dem man einstellen kann, wie stark entrauscht werden soll (Werte von 1 - 100, Voreinstellung ist 50). Die Funktion "Raw Details", die hier ausgegraut angezeigt wird, ist beim Entrauschen ebenfalls immer aktiv und kann nicht deaktiviert werden.
Links ist eine Vorschau vorhanden, mit der man beurteilen kann, wie stark sich der Schieberegler auf das Bild auswirkt. Mit Klick auf das Vorschaubild wird das ursprüngliche Bild angezeigt, so dass man eine schnelle Vorher/Nachher-Beurteilung vornehmen kann. Der Bildausschnitt kann per Ziehen verändert werden oder man kann unten rechts auf die Lupe klicken, um das gesamte Bild zu sehen und so schnell in einen anderen Bereich springen.
Manche hier im Thread haben die Vorschau bemängelt, aber ich habe damit keine Probleme, sie zeigt genau das an, was ich sehen will.
Bei Klick auf "Enhance" wird dann die Entrauschung auf das gesamte Bild angewandt und das Ergebnis wird in einer neuen DNG-Datei gespeichert. Wie schon bei ähnlichen Funktionen in Lightroom, kann man neues und Original-Bild gleich als Stapel zusammenfassen lassen, so dass es zumindest innerhalb von Lightroom so aussieht, als wäre es immer noch eine einzige Datei.
Sämtliche Lightroom-Einstellungen, die man am Original bereits vorgenommen hatte, werden für die DNG-Datei übernommen und können natürlich auch nachträglich wieder geändert werden. Die Einstellungen sind also nicht im DNG eingebrannt. Falls man im Original die alte Rauschunterdrückung benutzt hatte, wird diese im DNG automatisch auf 0 zurückgesetzt.
Eine grobe Abschätzung, wie lange das Entrauschen dauern wird, ist im Dialogfenster bereits gegeben und wie wir ja inzwischen wissen, kann das je nach vorhandener Hardware (und natürlich auch Größe des Bildes) recht stark variieren. Ich habe nicht Buch geführt, aber ich glaube die Spanne hier im Thread reichte so ungefähr von
ich nippe mal kurz an meinem Tee und dann geht's weiter, bis
ich laufe derweil mal einen Halbmarathon [*].
Wie sehen die Ergebnisse aus?
Wie gesagt, hier nur ein Vergleich von Lightroom mit sich selbst, also bisheriger Algorithmus gegen neuen Algorithmus.
Bild: Canon 70D, ISO 12800, schummriges Licht
Das Bild war bereits bearbeitet. Im folgenden Bild links: Bearbeitetes Bild ohne Rauschunterdrückung (und Schärfung), ich habe im Detail-Abschnitt also einfach die Regler wieder auf 0 geschoben. Rechts: Meine bisherige Variante mit der alten Rauschunterdrückung (Luminanz 50, Detail 81, Schärfe 25, Rest auf Voreinstellung)
Die Bilder zeigen einen Ausschnitt aus dem Gesamtbild (300%-Ansicht, aber wieder für das Forum verkleinert und damit jetzt so eher eine ~140%-Ansicht).
Hier der neue Denoiser (mit einem Wert von 75). Die linke Seite ist das gleiche wie zuvor.
...Fortsetzung folgt...
[*] Bei sehr betagter Hardware und/oder sehr fitten Benutzern.