Nein, das muss sie nicht. Perspektive bzw. "perspektivische Darstellung" im fotografischen bzw. abbildenden Sinne ist bereits klar definiert, und das nicht erst seit gestern, sondern vermutlich ca. seit Da Vinci oder so.
Wenn jemand seine eigene Sprache definieren will, weil ihm die bestehende Fachsprache zuwiderläuft, ist das seine Sache, aber dann Leuten, die sich korrekterweise dieser Fachsprache bedienen, zu erklären sie hätten Unrecht, ist einfach nur hanebüchen, sorry.
Da ist schon wieder eine falsche Schlussfolgerung.
Lies doch deinen eigenen Text:
"sehr viel näher an das Motiv rangehen muß" ...
"Und dadurch verändern sich dann eben DOCH die Fluchten"
- EBEN! Die Fluchten verändern sich NICHT durch den anderen Bildwinkel, oder durch die Brennweite, oder das andere Rückenteil - sondern
AUSSCHLIESSLICH weil du näher rangegangen bist.
Nur weil du näher herangehst, WEIL du die Brennweite geändert hast, ergibt sich daraus (nicht mal in der Praxis) ein fester Zusammenhang zwischen Brennweite und Perspektive. Das kann doch so kompliziert nicht sein
NUR die Veränderung des Abstandes beeinflusst die Perspektive. Sonst nichts. Wenn ich aus welchem Grund auch immer den Abstand verändere, so ändert sich die Perspektive. Dafür brauche ich nicht mal eine Kamera oder eine Rückwand.
Mal langsam, ok? Ich hab nur versucht, das in eine praktische Hülle zu packen. Einem gelernten Fotografen mußt Du das nicht alles erzählen . .
sowas wird einem nämlich sehr schnell klar, wenn man Stillifes und in die Tiefe gestaffelte Produktfotos macht . . .
Ich versuche aber immer, anschauliche und nachvollziehbare (!) Beispiele zu finden.
Und natürlich ist das richtig mit der Perspektive - aber es ist nicht unbedingt als Beispiel anschaulich.
Denn logischerweise geht jeder näher ran, wenn er mehr Inhalt auf dem Bild hat als er will. Und dann ändern sich eben nunmal auch die Fluchten und damit die Perspektive.
Daher hab ich ja gleich zu Beginn das Beispiel mit dem Feininger Bild eingebracht und dann ein Eigenes reingestellt.
"Nur weil du näher herangehst, WEIL du die Brennweite geändert hast, ergibt sich daraus (nicht mal in der Praxis) ein fester Zusammenhang zwischen Brennweite und Perspektive. Das kann doch so kompliziert nicht sein
NUR die Veränderung des Abstandes beeinflusst die Perspektive. Sonst nichts. Wenn ich aus welchem Grund auch immer den Abstand verändere, so ändert sich die Perspektive. Dafür brauche ich nicht mal eine Kamera oder eine Rückwand."
ich glaube, Du hast das mit der "Rückwand"

nicht richtig verstanden - das sollte zeigen daß es einfacher ist, die Verhältnisse zu SEHEN, wenn man Brennweite UND Fläche ändern kann ohne den Abstand verändern zu müssen.
Denn ohne Änderunhg des Aufnahmeformats bist Du gezwungen, den Abstand zu verändern, wenn Du die Fläche ändern und aber das Gleiche zeigen willst. Du musst dann näher ran.
Ich habe auch nicht gesagt - wie Du implizierst - es gäbe einen "festen Zusammenhang zwischen Brennweite und Perspektive".
Lies einfach nochmal genauer, was ich geschrieben hatte.
Deine Aussagen sind richtig - hab ich nie bezweifelt - aber in der Praxis wird man beim Wechsel zu einer kürzeren oder längeren Brennweite beim Fotografieren desselben Motivs näher ran oder weiter weg gehen um einen vergleichbare Abbildungsgröße des Motivs auf seinem Format zu haben.
Es ist ja nun nicht gerade praxisnah, ein 35mm Objektiv gegen ein 1000mm Objektiv auszuwechseln ohne seinen Standort zu verändern, gell . . .
Und DAMIT ändern sich dann auch die Fluchten und damit die Perspektive. Selbst wenn man exakt in der Achse bliebe.
Wenn man an derselben Stelle bleibt und zwar die Brennweite, nicht aber den Abstand verändert hat man dann bei einer kürzeren Brennweite mehr Umfeld auf dem Bild - aber dieselbe Perspektive.
Nimmt man nun einen Teil der Projektionsfläche weg - das geht, wenn man das Rückteil, den Formatträger, wechseln kann gleich bei der Aufnahme - oder zoomt in das Bild rein wird man sehen, daß durch die Konzentration auf den Ausschnitt klar wird, daß sich im Verhältnis zu vorher perspektivisch nichts verändert hat.
DAS war meine Aussage.
1)
Tatsache ist und bleibt aber, dass ich - um bei dem beispiel mit dem Gebäude zu bleiben - ein 300mm (KB) Objektiv am selben Standort einsetze, eigentlich auch das WW Cropen könnte.
2)
Ich verstehe allerdings ehrlichgesagt nicht ganz, warum jetzt hier so viel von anderen Formaten die Rede ist, ist und bleiben die besprochenen Aspekte nicht gleich? Dann könnte man auch bei KB bleiben, da können dann mehr mitreden
zu 1)
Ja - eigentlich. Tust Du das?
zu 2)
das mit den anderen Formaten war ein Hinweis darauf, daß man bei einem Wechsel auf ein kleineres Format ja das Gleiche macht als wenn Du ein WW "croppst".
Es ist dann sofort anschaulicher.
Ich merke aber, daß das offensichtlich schwer nachvollziehbar ist, wenn man es nicht kennt. Daher war das mit dem Formatwechseln vielleicht eher irritierend als zum Verständnis beitragend.