Natürlich muss man nicht hinschauen, aber das beantwortet ja die Frage nicht, warum von zwei nicht realen Darstellungsmöglichkeiten die eine so verteufelt und die andere so hofiert wird.
Pauschale Aussagen, die das eine verteufeln und das andere hofieren, kann man doch überhaupt nicht ernst nehmen. HDR bzw. Freistellen sind sinnvolle und hilfreiche Methoden und Bildgestaltungsmittel, die aber - wie eigentlich so ziemlich alles — nicht in jeder Situation eingesetzt werden sollten und vor allem nicht in beliebiger Ausprägung.
HDR ist aber eh auffälliger, weil oft Motive zu sehr ins Surreale verändert werden, Farben zu oft viel zu stark ausgeprägt sind und das dann, zu oft unpassend oder überzeichnet eingesetzt, einfach langweilig wird. Wer dann auch noch HDR immer gleich mit unrealistisch gleichsetzt und den Standpunkt vertritt, „richtige“ Fotografie darf sowas nicht sein, dann legt man HDR in genau diese Schublade.
Freistellung ist da sicherlich einfach ein anerkannteres Mittel, ist eher unauffällig, solange das wesentliche Motiv ansprechend abgebildet wird und es hat grundsätzlich keine übertriebene Wirkung, was Farben angeht.