Ich gehe mal davon aus, dass du damit die K-5 meinst - und was ich jetzt schreibe, wird dich vielleicht erstaunen:
Ja - ich fühle mich zwar nicht als Beta-Tester, aber es war mir bei Kauf der D7000 völlig klar, dass ich es mit einem neuen Produkt zu tun bekommen und war durchaus auf anfängliche Schwierigkeiten (die ich glücklicherweise kaum habe) gefasst. Allerdings bin ich durch diese Anschaffung frühzeitig in den Genuss der bisher besten DX-Kamera gekommen die Nikon je hergestellt hat, kann damit bereits wunderschöne Fotos in Situationen machen, in denen es bisher nicht so nicht möglich war und weiß, dass die Entwickler die paar noch bestehenden Probleme nach und nach in den Griff bekommen werden. Wer nun so konservativ ist, dass er diese kleinen Unannehmlichkeiten nicht in Kauf nehmen will, der soll und kann natürlich bei den Modellen bleiben, die diese Phase bereits hinter sich haben.
Ansonsten gelten in diesem Fall doch die gleichen Gesetzmäßigkeiten wie bei einem neu entwickeltem Auto - wer keine Lust auf Werkstatt hat, der sollte die erste Serie überspringen - wer aber das Design, Form oder Motorleistung gut findet, der kauft das Auto auch sofort.
Die D7000 ist eine wirklich gelungenes technisches Meisterwerk von Nikon und das wird von den meisten hier inzwischen bestätigt - die aktuellen Ausfälle sind auch jetzt schon eher die Ausnahme.
Ich habe mich Anfang November für die D7000 und gegen die D700 entschieden, da ich keine Lust habe mit einem "Ziegelstein an Kamera" in der Hand durch die Straßen zu laufen um meine Fotos zu machen. Mit der ISO-Stärke wurde dann auch der letzte Vorteil der D700 auf ein Minimum eingedampft.
Für dieses Ergebnis wäre ich sogar bereit gewesen mich als Beta-Tester zur Verfügung zu stellen.
Hallo,
erstaunt mich nicht. Ich kenne beide Seiten der Medallie. Schon aus Berufswegen.
Ich will es jetzt auch gar nicht kritisieren.
Nur mal meine Gedanken zur Selbstverständlichkeit der "Anfangsprobleme". Ich habe oft mit Kunden zu tun, die selbstverständlich (wie im übrigen auch ich) vom Werk weg, fehlerfreie, hochwertige Produkte erwarten. Man bezahlt gutes Geld. Da erwarte ich schlichtweg, das ein Produkt auch bei Goldstatus alle Qualitätskriterien erfüllt, und ohne mehrmalige Firmwares, Umtauschaktionen oder Service richtig läuft.
Es gibt nichts schlimmeres, als Händler Kunden besänftigen zu müssen, die Anschaffungen tätigen und dann über Krankheiten klagen, die unnötig und vermeidbar wären.
Ich beobachte da aber wie angedeutet zwei Kehrseiten. Die angesprochene, mit einem hohen Qualitätsbewußtsein und die andere, komischerweise gerne im Bereich der Unterhaltungsindustrie gesehene, wo der Verbraucher immer mehr zum Betatester degradiert wird, bzw. sich selber herabstufen lässt. Damit aber halt auch zum Kunden 2. Klasse.
Als Verbraucher habe ich nicht weniger Anspruch, als ein fehlerfreies, funktionierendes Produkt. Man darf auch mit weniger zufrieden sein. Aber damit sorgt man leider dafür, das die Hersteller exakt so weitermachen, oder noch mehr sparen. Wenn der Kunde alles mit sich machen läßt, macht man auch alles mit ihm. Und darunter leiden wir irgendwann alle. Soviel Wert sollten wir uns doch sein, den Mindestanspruch zu erfüllen, oder nicht? Immerhin legen wir auch den vollen Preis auf die Theke.
Wir schaden nur uns und dem Einzelhandel. Der darf nämlich letztlich den finanziellen Schaden oft alleine tragen. Nur die Hersteller sind immer fein raus, wenn nicht gerade Akkus explodieren.
