Abgesehen davon ist der Threadtitel saublöde und gehörte von der Moderation geändert; sonst sind die doch auch nicht so zimperlich
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Ja, und die ganze Diskussion auch gleich mit wech, gell?
Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich bin selbst seit Jahren dem Leica-Glow verfallen, über die M8 zur M9, habe die M240 gehabt und zum Glück gleich wieder verkauft, weil sie in meinen Augen nur ein Zugeständnis an den Zeitgeist ist, aber keine Innovation. Aktuell habe ich eine Leica M9-P mit Summiluxen 35 und 50 sowie einem 15er Voigtländer (und vielen lila Ecken
).
Ich trage mich auch immer mal wieder mit dem Gedanken, das Leica-Geraffel aus rein finanziellen Gründen zu verkaufen, denn mein Geld sitzt leider nicht so locker, dass ich es beliebig versenken könnte. Bei den Objektiven ist das kein Problem, die sind (fast) eine Wertanlage, aber die digitlaen Bodies aus dem Hause Leica sind das längst nicht mehr. Ab und zu teste ich mal den Markwert, neulich hier in der Gebrauchtbörse erst wieder. (Ohne nennenswerte Angebote.)
Die M9-P werde ich - nach einem kurzen Flash, sie abzugeben - aber auf jeden Fall behalten, weil sie für mich die letzte Leica der jungen Digital-Ära dieses Hauses ist, die mit der eigentlichen Idee, der "Konzentration aufs Wesentliche", nicht bricht. Die Monochrom würde mich in diesem Zusammenhang auch reizen, ist mir aber letztlich doch zu speziell. Es geht da auch um den "antiquierten" CCD-Sensor und die Glaubensfrage, ob der eine spezielle Bildanmutung produziert oder nicht. Und um den Monitor, der nur widerwillig und in entsprechend schwacher Qualität verbaut wurde, weil er im Prinzip nur fürs Menü gebraucht wird. Nicht mehr als unbedingt nötig: Eine digitale Umsetzung des Analogen, das bedeutete Leica für mich. Einmalig!
Die Leicas vor der M240 waren so speziell, dass man sich tatsächlich nur für sie oder gegen die Marke entscheiden konnte. Unique selling point (USP) heißt das wohl.
Durch das Erscheinen der Sony - und viele halten das ja nur für den Anfang, Fuji könnte eine noch Leica-nähere, puristischere Kamera nachschieben - und den mit der 240 beschrittenen Weg hat Leica diesen USP verloren. Sie haben nun eine Kamera, die sich nicht mehr als Gesamtkunstwerk allein auf dem Markt befindet, sondern nur noch in einem Punkt: Dem Messsucher.
Ich glaube auch nicht, dass Leica sofort in die Krise stürzen wird. Aber der Druck, sich nun in einem Feature-Wettstreit mit anderen FF-Kompaktsystem-Anbietern zu befinden, wird Leica verändern. Die M240 muss wohl schneller als im Hause üblich eine Nachfolgerin bekommen. Und ob die hohen Bodypreise noch bezahlt werden, wenn sie nicht mehr konkurrenzlos ist? 4000 Euro Unterschied sind eine Menge Holz, auch für Gutverdiener. Da kann man schon mal ins Grübeln kommen, ein paar Abstriche zu machen, was Handhabung und Anfassgefühl betreffen.
Was ich mir und womöglich viele andere wünschen würden, wäre eine "M9 reloaded", mit schnellem Prozessor, empfindlicherem Sensor, leiserem Verschluss - und niedrigerem Preis. Und ohne alles andere. Dann wären sie wieder unverwechselbar.
So, Amen.