Wie sagte unser Alt-Kanzler Kohl in einem Spiegel-Interview (17.2.1986) mal:
Das geht auch noch kürzer: "Hätte, hätte, Fahrradkette".

Kunst war schon immer, und wird es auch immer bleiben, ein Geschäft.
Wie an anderer Stelle schon geschrieben: Man kann mit wohl begründeten und scheinbar objektivierten Argumenten eine Mauer um sich bauen und jede sinnliche Erfahrung verhindern - man kann, muss aber nicht.
Man kann in einem für mich seltsam anmutenden Vorstellung der Welt als Prinzip von Grundrechenarten und einem an der falschen Stelle gesetzten "auch" jeden Hauch von Empathie verwehen lassen. Und Empathie mit der Welt die uns umgibt braucht es halt, braucht es so viel mehr als Insiderwissen und akademisch Systemtheorie, um sich auf Kunst einzulassen.
Kunst ist auch ein Geschäft ("auch" an die richtige Stelle gesetzt).
Kunst ist eine wunderbare Quelle der Inspiration.
Zwischen diese beiden Aussagen passt kein +,-,: oder x, kein if und kein else. Beide sind wahr, stehen mit all den sich daraus ergebenden Widersprüchen für sich. Aber vielleicht wehrt sich unser Gefühl und unser Verstand gegen die unerträglichen Widersprüche der Existenz ja gerade damit, dass wir sie, wenn auch nur scheinbar, ständig mit "true or false" Antworten zu lösen versuchen.
der "Künstler" heute sollte sich - um dabei zu bleiben - möglichst permanent neu erfinden.
Es mag für den einen oder anderen befremdlich klingen: Ich neige aus eigener Erfahrung der These zuzustimmen, dass das Werk nur ein Artefakt des kreativen Prozesses ist und seine Bedeutung für den Künstler von dem Betrachter bei weitem überschätzt wird. Das Artefakt hat nur eine Bedeutung, wenn sich für den Betrachter der kreative Prozess darin wieder findet.
Der Satz "Künstler sollten sich... möglichst permanent neu erfinden" ließe sich also auch so formulieren: Einzig wichtig für den Künstler ist der kreative Prozess.
Greets
/bd/