Muss er nicht. Je weniger höchstwertig die Objektive, desto weniger MoireDen AA-Filter komplett wegzulassen geht nur dann, wenn die Zielgruppe bereit ist, unter normalen Bedingungen über RAW ihre Bilder auszuarbeiten und es akzeptiert, daß ganz bestimmte (im Voraus bekannte) Sujets Moires erzeugen können wenn in-Kamera JPG verwendet werden.
Der Vorteil muß natürlich mit optisch höchstwertigen Objektiven gepaart gesehen werden...

Und Du übersiehst glatt die Pointe: Bei der 5Mpix Kamera war der Anti-Aliasing-Filter anscheinend dünner, als beim 10 Mpix Nachfolger. Manch einer mag da mit der Schulter zucken und sagen: Na und, kann doch sein...
Bei der E-510 haben ihn die Tester sogar komplett übersehen, und damit zehntausende von unschuldigen Lesern in die Irre geführt. Kleines Detail am Rande: beim Dpreview Test zeigen die Auflösungscharts der E-3 und E-510 bei horizontalen und vertikalen Strukturen Farbstörungen, die L-10 nicht. Bei diagonalen Strukturen ist es dann umgekehrt.
Was die Schärfungsartefakte angeht - normalerweise sind die Algorithmen ein wenig komplizierter, als der einfache Scharfzeichungsfilter im primitiven Bildbearbeitungsprogrammen. Komplizierter und sehr viel raffinierter. Schon mal was von "Radius" und "Schwellenwert" gehört? Und es geht noch viel raffinierter. Es ist durchaus möglich, nur die Kanten zu schärfen und die Flächen dazwischen zu glätten. Wenn man das denn will.
Ich räume allerdings ein, dass das Rauschen bei 100% Ansicht immer ein mehr oder weniger großes Problem darstellen wird. Ja, das Problem wird mit steigender Pixelzahl sogar noch zunehmen. 4/3 ist kein System für Pixelpeeper. Oder nur für Pixelpeeper mit ausgeprägtem Hang zum Masochismus.