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Im Zweifel eher unter- oder überbelichten?

moon1883 schrieb:
Ach so, es geht um Konverter. Danke, das hatte ich nach 10 Seiten Thread tatsächlich noch nicht begriffen. Ich hatte gedacht es ginge um den Informationsgehalt in RAW-Dateien.

wo schreibe ich denn, dass es um konverter geht?
scorpio schrieb:
die frage, um die es in diesem thread geht und die es zu bestätigen gilt, ist:
ist in einem gezielt (um mehrere blenden) überbelichteten raw, bei welchem im konverter die belichtung nach unten korrigiert wurde, mehr detailinformation (in den Lichtern) als in einem direkt korrekt belichtetem bild?
 
Lieber unter- als überbelichten.

Bei Bildern mit hoher Dynamik, also extremen Kontrasten zwischen Hell und Dunkel, empfiehlt es sich, die Belichtung auf die helleren Bereiche abzustimmen und damit eine Unterbelichtung der dunklen Partien in Kauf zu nehmen. Während aus den dunklen Bereiche mittels einer Kontrast- oder Tonwertkorrektur fast immer noch Zeichnung herausgeholt werden kann, auch wenn dies zunächst im Bild auf dem Monitor nicht sichtbar ist, kann bei einer Überbelichtung des hellen Bereichs keinerlei Information aus den nur noch weißen Bildelementen gerettet werden.Für die Optimierung der Belichtung setzen Profis häufig das Raw-Format ein, um die Bilder ganz gezielt digital ?entwickeln? zu können. Auch die Umsetzung der RAW-Bilder in 16-Bit-Dateien ist für die Nachbearbeitung von Vorteil, weil nach der Wandlung in ein solches 16-Bit-Tiff mehr Tonwertabstufungen für die Bildbearbeitung in Photoshop verfügbar sind. Dort lassen sich die dunklen Partien gezielt aufhellen, um ein ausgewogenes Endergebnis zu erhalten.

Soviel dazu.
 
Dazuhin zeigt es wohl wie die Farben in den hellen Bereichen verfälscht werden wenn man zu viel überbelichtet. Oder?
Die werden nicht verfälscht. Die sind an den Stellen, an denen die Lichter ausfressen, einfach weg. An ihre Stelle macht der RAW-Konverter (oder der kamera-interne Konverter, wenn man JPEG einstellt) dann meist reines Weiß oder, wenn eine nachträgliche negative Belichtungskorrektur durchgeführt wurde, neutrales Grau.
 
Ich glaube Traumtänzer hat schon recht damit, was er schreibt. Nur passen die Beispielbilder nicht zu dem Geschriebenen.

Er schreibt:
Der Trick, um sich die Informationsfülle im oberen Helligkeitsbereich nutzbar zu machen, besteht einerseits darin, das Motiv möglichst hell
aufzunehmen, ohne das es zu Überstrahlungen kommt.......


Haken ist halt nur, dass er ein Beispielfoto zeigt, was offensichtlich hoffnungslos überstrahlt ist.

Ich kann mir nicht logisch erklären, warum eine Kamera den Dynamikumfang des Sensors bei der Erstellung des JPEGs beschneiden sollte (wie beiti schon zeigte, führt eine auf -2 eingestellte Tonwertkorrektur der D70 nicht zu einer Reduzierung des Dynamikumfangs) . Denn es kann doch nur funktionieren, wenn bei der JPEG-Erstellung der 255-Wert nicht dem 4069-Wert des RAWs gleichgesetzt wird, sondern einem Wert, welcher deutlich darunter liegt (bsp. 255 entspricht 3500 des 12bit-RAWs). Der Sinn würde mir da allerdings nicht einleuchten.
 
...Denn es kann doch nur funktionieren, wenn bei der JPEG-Erstellung der 255-Wert nicht dem 4069-Wert des RAWs gleichgesetzt wird, sondern einem Wert, welcher deutlich darunter liegt (bsp. 255 entspricht 3500 des 12bit-RAWs). Der Sinn würde mir da allerdings nicht einleuchten.
Ich denke das ist so. Das wäre eine Erklärung, dass das Histogramm eben die Helligkeitsverteilung des JPEG Bildes ist, welches einerseits aus den RAW Daten entsteht, andererseits aber auch aus den eingestellten Parametern (Kontrast, Helligkeit, Sättigung etc). Je nach Parametern kann es wahrscheinlich dazu kommen, dass aus einer RAW 3500 ein JPEG Wert von 255 wird
 
Denn es kann doch nur funktionieren, wenn bei der JPEG-Erstellung der 255-Wert nicht dem 4069-Wert des RAWs gleichgesetzt wird, sondern einem Wert, welcher deutlich darunter liegt (bsp. 255 entspricht 3500 des 12bit-RAWs). Der Sinn würde mir da allerdings nicht einleuchten.
Das würde Sinn machen, wenn der Sensor eine gewaltige Dynamik hätte (so wie ein Negativfilm). Das wäre dann ein echtes "digitales Negativ".

Ich habe jetzt den "Farbtest" gemacht, auf den mich die Bilder von moon1883 gebracht haben: Ich habe einen blauen Karton schräg von der Seite angeblitzt (damit ein Helligkeitsverlauf entsteht) und stark überbelichtet. So kann man im fertigen Bild sehen, bis zu welcher Helligkeit der Sensor noch die blaue Farbe erkannt hat, und ab wann die Kamera alles weiß gemacht hat. Bei der nachträglichen Belichtungskorrektur im RAW-Konverter sieht man, wo der Konverter nur das Weiß gegen ein Grau getauscht hat, und wo tatsächlich noch blaue Farbinformation vorhanden war.

Bild 1 zeigt das Gesamtbild (nur zur Orientierung). Das Lineal habe ich mitfotografiert, damit ich leichter identische Ausschnitte herstellen kann und eindeutige Bezugspunkte habe.
Auf Bild 2 sind 4 Ausschnitte der Testbilder zusammengefaßt, die alle aus derselben Belichtung stammen. (Aus Forumsgründen leider auf 50 % verkleinert, aber der Effekt ist noch gut sichtbar.)
Bild 3 zeigt dasselbe, aber in PS kontrastverstärkt. Man erkennt den Farbeffekt damit noch deutlicher.

Das JPEG aus der Kamera und das in Standardeinstellung konvertierte RAW sind praktisch identisch. Soweit keine Überraschung.

Das um -1 Stufe korrigierte RAW macht die weiß überstrahlten Flächen grau und kann nur dort blaue Farbe zeigen, wo der Sensor noch welche aufgenommen hatte. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, daß tatsächliche einige Stellen blau wurden, die im unkorrigierten Bild bereits weiß waren (ungefähr bei 9,5 cm des Lineals). Demnach hat die D70 im RAW-Format eine meßtechnisch nachweisbare Überbelichtungsreserve, allerdings in äußerst geringem Umfang. Wirklich praxisrelevant ist sie nicht.

Das um +1 Stufe korrigierte RAW gibt noch weitere Flächen dem Ausfressen preis - ebenfalls nicht überraschend. Man darf annehmen, daß umgekehrt das um -1 Stufe korrigierte RAW einige Details in den Schatten absaufen läßt, aber das war ja nicht Gegenstand dieses Tests.
 
Zuletzt bearbeitet:
beiti schrieb:
Demnach hat die D70 im RAW-Format eine meßtechnisch nachweisbare Überbelichtungsreserve, allerdings in äußerst geringem Umfang. Wirklich praxisrelevant ist sie nicht.

Ich glaube diese Terminologie trägt nur zur weiteren Verwirrung bei. Scorpio hat es eigentlich schon dutzende male in diversen Threads gesagt, aber man kann es nicht häufig genug sagen. Ein Bildbereich ist entweder überbelichtet oder er ist es nicht. So etwas wie eine Überbelichtungsreserve gibt es nicht. Wenn Zeichnung nachträglich durch welche Art von Korrektur auch immer wieder "sichtbar" gemacht werden kann, dann war das Bild an dieser Stelle per Definition nicht überbelichtet! Da gibt es keinen Spielraum für Interpretation oder Diskussion.

Bezogen auf diesen Thread hier heißt das, wenn Zeichnung wieder sichtbar gemacht werden kann, dann lag sie zuvor innerhalb der 4096 Abstufungen des RAW's (wenn sie nur teilweise wieder sichtbar wird war mindestens einer der drei Farbkanäle überbelichtet!).

Das JPG (und der Monitor) bilden aber immer nur einen kleinen Bereich dieser 4096 Abstufungen ab. Quasi wie ein 256 Abstufungen breites "Fenster" das man innerhalb der 4096 Abstufungen hin und herschieben kann. Was links und rechts vom Fenster liegt hat keine Zeichnung mehr (es ist aber nicht über- bzw. unterbelichtet!!!). Erst wenn man das Fenster ganz an den oberen oder unteren Rand des 4096 Abstufung breiten Gesamtbereichs verschoben hat, dann wären die Bereiche außerhalb des Fensters tatsächlich überbelichtet.

Hier mein Versuch das mit ASCII-zeichen zu skizzieren (ich musste Punkte "." als Leerzeichenersatz nehmen, damit die hie rnicht vereschluckt werden).

Durch Korrekturen kann hier sowohl Zeichnung in den Schatten als auch den Lichtern sichtbar gemacht werden:

4096 Abstufungen
+-----------------------------------------------+
^^^^^^+--------------------+^^^^^^^^^^
....... |.........256 Abstufungen..............|
........Keine........................................Keine
........Zeichnung..................................Zeichnung



Was hier rechts vom Fenster liegt is unwiderruflich verloren...es ist überbelichtet:

4096 Abstufungen
+-----------------------------------------------+
^^^^^^^^^^^^^^^^^+--------------------+^^^^^^^^^^
........|.................................256 Abstufungen..........|
........Keine............................................................Überbelichtet
........Zeichnung

Um jetzt nochmal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen "besser über- oder unterbelichten". Die Antwort lautet "weder noch", denn sowohl über- als auch unterbelichtete Stellen sind unwiderruflich verloren! ABER: Wenn das Histogram eines Bildes nicht die volle breite von 4096 Abstufungen einnimmt, also noch "Luft" nach rechts (den helleren Bereich) hat, dann sollte man durch eine entsprechende Belichtungskorrektur das Histogramm innerhalb des 4096 Abstufung breiten Bereichs soweit nach rechts verschieben wie es geht, ohne daß es über den rechten Rand hinaus verschoben wird.

Wenn dies gelingt, dann ist das Singal-to-Noise Ratio des Sensors optimiert, sprich das Bildrauschen ist minimiert, und alle Bereiche die in der "JPG-Preview" der Kamera überstrahlt aussehen können später durch eine Belichtungskorrektur aus dem RAW wieder hergestellt werden.

Die Kunst besteht also eigentlich darin das Histogramm weit genug aber nicht zu weit nach rechts zu verschieben!

gruß
Max
 
Der bereich ist gröber abgestuft, so dass das "jpg Fenster" einen weit grösseren Raum belegt als dargestellt.

Wieviel Dynamik in dem jpg drin ist hängt ausser vom Kontrast (stellt mal die Kamera auf Kontrast high und dann auf low...vergleicht die beiden Histogramme) natürlich auch davon ab wie der Hersteller das definiert hat...
 
Nein, aber wenn RAW zB 9 Blenden abdeckt, dann deckt jpg je nach Kontrasteinstellung 5-8 Blenden ab...also weit mehr als durch Deine Beschreibung rüberkam...ich wollte einfach verhindern, dass das einer in die falsche Kehle bekommt.

Quasi wie ein 256 Abstufungen breites "Fenster" das man innerhalb der 4096 Abstufungen hin und herschieben kann

Ich glaube ja, dass Du weisst wovon du sprichst..aber nicht alle die das lesen tun das auch.
 
maxdreamland schrieb:
Das JPG (und der Monitor) bilden aber immer nur einen kleinen Bereich dieser 4096 Abstufungen ab. Quasi wie ein 256 Abstufungen breites "Fenster" das man innerhalb der 4096 Abstufungen hin und herschieben kann. Was links und rechts vom Fenster liegt hat keine Zeichnung mehr (es ist aber nicht über- bzw. unterbelichtet!!!). Erst wenn man das Fenster ganz an den oberen oder unteren Rand des 4096 Abstufung breiten Gesamtbereichs verschoben hat, dann wären die Bereiche außerhalb des Fensters tatsächlich überbelichtet.

verstehe ich nicht, warum sollte JPEG nur ein "Fenster" sein? Min Helligkeit und Max Helligkeit sollten doch die gleichen sein, nur werden halt die Abstufungen deutlich gröber sein. Es wird doch nur zum "Fenster", wenn ich am Kontrast rumspiele, oder nicht? Oder meinst du das vielleicht?

also eher so (* = Abstufung, - = nix^^)

RAW (4096 Abstufungen):
********************************************
*---*---*---*---*---*---*---*---*---*---*---*---*---*
JPEG (256 Abstufungen):
 
Verlon schrieb:
verstehe ich nicht, warum sollte JPEG nur ein "Fenster" sein? Min Helligkeit und Max Helligkeit sollten doch die gleichen sein, nur werden halt die Abstufungen deutlich gröber sein. Es wird doch nur zum "Fenster", wenn ich am Kontrast rumspiele, oder nicht? Oder meinst du das vielleicht?

also eher so (* = Abstufung, - = nix^^)

RAW (4096 Abstufungen):
********************************************
*---*---*---*---*---*---*---*---*---*---*---*---*---*
JPEG (256 Abstufungen):

Tja. So KÖNNTE man es machen - allerdings MACHT die kamerainterne Software das nicht so.... Die RAW-Entwicklung innerhalb der Kamera nimmt immer auch eine Tonwertkorrektur vor und bildet den 4096-Helligkeitsstufen umfassenden Bereich des RAW's über eine - vermutlich streng geheime - Funktion auf die 256 Stufen des JPGs ab. Dabei wird dann vermutlich auch gleich die nicht ideale (nicht lineare) Kennlinie des Sensors ausgeglichen.
Das Histogramm zeigt den Bereich, der im JPG landet - zumindest bei meiner D60. Und im RAW ist halt noch deutlich mehr Spielraum. Ergo nutzt die Kamera die Möglichkeiten nicht vollständig aus, wenn man sie in JPG betreibt.

Ciao, Udo
 
Irgendwie habt Ihr ja alle recht, deshalb werde ich nochmal versuchen, zusammenfassend zu formulieren, worum es mir eigentlich ging:

Bereiche, die außerhalb der Helligkeitsabstufungen des RAW liegen, sind ausgefressen und nicht zu retten. Das hat nie jemand bestritten. Die zu klärende Frage war jedoch, ob Kameras für ihre normalen JPEGs die gesamte Dynamik des Sensors überhaupt nutzen.

Immerhin gibt es ja verschiedene Kontrasteinstellungen, was die Vermutung nahelegt, daß zumindest für die härteren Kontrasteinstellungen die Dynamik oben und unten beschnitten wird. Dann würde das RAW also so umgesetzt:
+--------------12 Bit RAW----------------------+
^^^+-^-------8 Bit JPEG/TIFF--------+^^^^^^
In diesem Fall gäbe es eine echte Überbelichtungsreserve in der RAW-Datei gegenüber der JPEG-Datei bzw. der Standardeinstellung des Konverters, und es könnten durch andere Einstellung des RAW-Konverters Details hervortreten, die in Standardeinstellung bzw. bei JPEG bereits in der Überstrahlung verschwunden waren.

Tatsächlich haben die Tests nun ergeben, daß dies nicht der Fall ist. Alle von uns untersuchten Kameras arbeiten so:
+---------------12 Bit RAW---------------------+
+---------------8 Bit JPEG/TIFF-----------------+
Die härteren und weicheren Kontrasteinstellungen (sowohl an der Kamera als auch im RAW-Konverter) werden nur durch Verbiegung der angewandten Gradationskurve (S-Kurve) bestimmt, so daß z. B. für die härtere Kontrasteinstellung die Mitten härter und die Lichter und Schatten weicher werden. Die Dynamik bleibt in jeden Fall erhalten.

Nein, aber wenn RAW zB 9 Blenden abdeckt, dann deckt jpg je nach Kontrasteinstellung 5-8 Blenden ab.
Das ist eben nicht so, auch wenn es auf den ersten Blick erstaunt. (Bis vor wenigen Tagen dachte ich das selber.) Wenn man die Histogramme von "harten" und "weichen" JPEGs vergleicht, erkennt man, daß - bei aller Verschiedenheit in der Mitte - die äußersten Randbereiche so gequetscht sind, daß selbst das härteste JPEG noch dieselben Lichter und Schatten aufweist wie das weichste (allerdings in groberer Abstufung).

Wieviel Dynamik in dem jpg drin ist hängt ausser vom Kontrast (stellt mal die Kamera auf Kontrast high und dann auf low...vergleicht die beiden Histogramme) natürlich auch davon ab wie der Hersteller das definiert hat...
Genau darum ging es in dem Test: Rausfinden, wie der Hersteller es definiert hat. Nun wissen wird, daß zumindest Canon und Nikon in den Modellen 350D, 20D und D70 es so definiert haben, daß keine Reserve bleibt.

Das Histogramm zeigt den Bereich, der im JPG landet - zumindest bei meiner D60. Und im RAW ist halt noch deutlich mehr Spielraum. Ergo nutzt die Kamera die Möglichkeiten nicht vollständig aus, wenn man sie in JPG betreibt.
Wenn Du recht hast, wäre es bei der D60 anders. Aber ehrlich gesagt, kann ich mir das nicht vorstellen. Bei den anderen Kameras zeigt die Kamera zwar auch das JPEG-Histogramm, aber da in allen JPEGs die volle Dynamik angewendet wird, kann man daran dennoch beurteilen, wann der Sensor überstrahlt.

Um jetzt nochmal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen "besser über- oder unterbelichten". Die Antwort lautet "weder noch", denn sowohl über- als auch unterbelichtete Stellen sind unwiderruflich verloren! ABER: Wenn das Histogram eines Bildes nicht die volle breite von 4096 Abstufungen einnimmt, also noch "Luft" nach rechts (den helleren Bereich) hat, dann sollte man durch eine entsprechende Belichtungskorrektur das Histogramm innerhalb des 4096 Abstufung breiten Bereichs soweit nach rechts verschieben wie es geht, ohne daß es über den rechten Rand hinaus verschoben wird
Diesen Satz kann ich voll unterschreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
beiti schrieb:
Tatsächlich haben die Tests nun ergeben, daß dies nicht der Fall ist. Alle von uns untersuchten Kameras arbeiten so:
+---------------12 Bit RAW---------------------+
+---------------8 Bit JPEG/TIFF-----------------+

Mein Tests haben zumindest genau das nicht ergeben. Als Beispiel noch mal ein Bildpaar dass ich hier schon mal reingestellt habe. RAW+JPG mit identischer Belichtung. JPG unbearbeitet. RAW korrigiert. Wie Du aus dem JPG die Zeichnung herausholen willst, die im RAW noch drin war, ist mir ein Rätsel.
Deine Theorie mag bei Nikon-RAWs stimmen. Habe mir Dein Beispiel ja selbst in RSE angesehen und da war es scheinbar so. Bei Canon-RAW ist es jedenfalls so wie Maxdreamland es sehr gut beschrieben hat.
 
Hmm. Die Beispiele von .S.J (350D) haben ja erstaunliche Ähnlichkeit mit denen vom Traumflieger (10D). Andererseits kennen wir die Beispiele von Bomple (auch 350D) und Carsten Bürgel (20D), die eher den Nikon-Ergebnissen nahekommen.

@ .S.J
Ich suche jetzt nach einer Erklärung. Sowohl Dein Beispiel als auch jenes vom Traumflieger sind Screenshots. Das Histogramm zeigt starkes Ausfressen, aber das sagt ja z. B. nicht, ob nicht doch im linken Bereich noch minimale Zeichnung in den Heizungsrillen sein könnte, die nur durch die Monitorkalibrierung verloren gegangen sind. Könntest Du mal einen Crop vom echten JPEG (also nicht Screenshot) einstellen?
 
beiti schrieb:
Das ist eben nicht so, auch wenn es auf den ersten Blick erstaunt. (Bis vor wenigen Tagen dachte ich das selber.) Wenn man die Histogramme von "harten" und "weichen" JPEGs vergleicht, erkennt man, daß - bei aller Verschiedenheit in der Mitte - die äußersten Randbereiche so gequetscht sind, daß selbst das härteste JPEG noch dieselben Lichter und Schatten aufweist wie das weichste (allerdings in groberer Abstufung).

EBEN! Und in diesem gequetschen Bereich gibt es eben oft keine Helligkeitsabstufungen mehr, weil die Unterschiede unterhalb der "Genauigkeit" der 8-Bit-Darstellung liegen.

Überstrahlt ist ein JPEG auch nicht erst, wenn überall der Wert 255 auftaucht. Der Unterschied zum Wert 254 ist optisch kaum erkennbar.
Im 8-Bit-Jpeg ist der Unterschied zwischen den Werten 254 und 255 aber nur EINS. Ich kann also per EBV auch nur ZWEI unterschiedliche Helligkeiten herausholen. Im RAW ist der Unterschied zwischen den selben beiden Helligkeiten bei linearer Sensorkennlinie 16 - in der Praxis in den hellen Bereichen eher im Bereich von 10. Man kann also noch 10 unterschiedliche Helligkeiten "herausholen" - und damit eben ein Überstrahlen vermindern.
Ob im Jpeg ein Helligkeitswert 254 oder 255 in einer überstrahlten Fläche steht ist relativ unerheblich. Wenn ich das aber aus dem RAW mittels einer anderen Kontrastkurve auf die Werte 240-255 abbilden kann, dann ist es eben nicht mehr überstrahlt.

Ciao, Udo
 
beiti schrieb:
Ich suche jetzt nach einer Erklärung. Sowohl Dein Beispiel als auch jenes vom Traumflieger sind Screenshots. Das Histogramm zeigt starkes Ausfressen, aber das sagt ja z. B. nicht, ob nicht doch im linken Bereich noch minimale Zeichnung in den Heizungsrillen sein könnte, die nur durch die Monitorkalibrierung verloren gegangen sind. Könntest Du mal einen Crop vom echten JPEG (also nicht Screenshot) einstellen?

Das mit Crop hab ich mal sein lassen, da ich keine weisse Fläche hochladen wollte. Habe stattdessen das Bild vom Original einfach verkleinert. Zusätzlich noch eins, bei dem gnadenlos die Gradationskurven verbogen wurden, um zu zeigen was im JPG an Information drin ist.
 
Und wieder einmal: Korrekt belichten ist am sinnvollsten.
Über- oder unterbelichten sollte man nur, wenn man genau weiss, was man damit anfangen möchte (Bildaussagen unterstützend), ansonsten sein lassen, da es grundsätzlich zu zweitklassigen Ergebnissen führt.
JPG ist für kritische Situationen sowieso die schlechteste Wahl. Es bewahrheiten sich immer wieder die Dinge die wir aus dem Forum schon lange wissen. Nicht umsonst fotografiere ich zu 99% in RAW.
 
Ob im Jpeg ein Helligkeitswert 254 oder 255 in einer überstrahlten Fläche steht ist relativ unerheblich. Wenn ich das aber aus dem RAW mittels einer anderen Kontrastkurve auf die Werte 240-255 abbilden kann, dann ist es eben nicht mehr überstrahlt.
Aber man kann das schlichte Vorhandensein eines Wertes unter 255 (und sei es 254) als Indiz dafür deuten, daß hier der Sensor erst an der Grenze seiner Dynamik arbeitet und sie noch nicht überschritten hat. Daß man anschließend aus dem RAW die besseren Details erhält, steht außer Zweifel.

Wenn ich auf dem Display überbelichtete Stellen angezeigt bekomme, kann ich davon ausgehen, daß es sich wirklich um überstrahlte Stellen oder zumindest Stellen "hart an der Grenze" handelt. Durch die starke Reduzierung der Tonwerte können natürlich Rundungs-Ungenauigkeiten vorliegen, so daß im Grenzbereich eine Fläche, die die Kamera als überbelichtet dargestellt hat, in Wirklichkeit noch 10 oder 20 verschiedene Tonwerte im RAW zeigt. (In meinem Farbtest war das ja auch bei der Nikon D70 so.) Zusammen mit der Vielzahl an zusätzlichen Tonwerten im nicht-überbelichteten Bereich knapp darunter ergibt es ein sichtbar besseres Gesamt-Bildergebnis, wenn ich im Fall einer versehentlichen Überbelichtung ein RAW an Stelle eines JPEGs zur Verfügung habe.
Aber ich darf eben nicht damit rechnen, daß ich innerhalb der als überstrahlt angezeigten Bereiche noch eine nennenswerte Reserve von z. B. 1/2 Blendenstufe oder mehr zur Verfügung habe.

Ich denke, daß auch die Heizungsrillen von .S.J im Bereich dieser Rundungs-Ungenauigkeiten liegen und keine Überbelichtungsreserve im eigentlichen Sinne beweisen. Da es sich um ziemlich glatte, weiß-graue Flächen handelt, genügen ja schon wenige zusätzliche Tonwerte, um das korrigierte Ergebnis zu erhalten, das wir bestaunen durften.
Die Tasse von moon1883 zeigt doch sehr schön, wie in den ausgefressenen Flächen auch im korrigierten RAW die Farbe fehlt. Wäre das Bild mit korrektem Weißabgleich gemacht worden und die Tasse überall weiß-grau, würde man den "Trick" gar nicht bemerken. (Das Histogramm zeigt auch keine überstrahlten Stellen mehr, weil der RAW-Konverter diese im Zuge der Korrektur grau macht.) So ähnlich stelle ich mir das auch bei den Heizungsrillen vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wieder einmal: Korrekt belichten ist am sinnvollsten.
Über- oder unterbelichten sollte man nur, wenn man genau weiss, was man damit anfangen möchte (Bildaussagen unterstützend), ansonsten sein lassen, da es grundsätzlich zu zweitklassigen Ergebnissen führt.
JPG ist für kritische Situationen sowieso die schlechteste Wahl. Es bewahrheiten sich immer wieder die Dinge die wir aus dem Forum schon lange wissen. Nicht umsonst fotografiere ich zu 99% in RAW.
Genau so kann man das sagen. Zwei Erkenntnisse ziehe ich aus den Experimenten:
1) Im Fall einer Überbelichtung ist RAW schon allein deshalb von Vorteil, weil der ganz helle Bereich des Sensors viel genauer abgebildet wird, was im Ergebnis - trotz vereinzelter Überstrahlungen - zu einem genaueren und gefälligeren Ergebnis führt als die Korrektur einer überbelichteten JPEG-Datei.
2) Dennoch sollte man die Überstrahlungsanzeige am Kameradisplay ernst nehmen und nicht auf eine wundersame RAW-Reserve hoffen. Das optimale Ergebnis kriegt man auch mit RAW nur, wenn nichts (oder zumindest nichts Wichtiges) überstrahlt ist.
 
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