Es war schon äußerst clever von den Canon Marketingleuten das KB-Format (genauer: Leica-Format

) bei Sensoren als VOLLformat zu bezeichnen und anschließend, nachdem Contax die Produktion eingestellt hat, quasi mit einem Nischenformat die Konkurrenz wie die Sau durchs Dorf zu treiben.
Man muss sich das einmal vorstellen: dieses Format war ein Nischenformat und ist es momentan ja auch noch. Wäre da nicht Nikon auf die aberwitzige Idee gekommen, in die Nische von Canon einzusteigen, was -nebenbei bemerkt- selbstverständlich viel einfacher (weil einfallsloser) ist, als ein neues digitales (Voll-) Format zu kreieren, wie es Olympus mit dem Vollformat FourThirds getan hat. Denn FT ist streng genommen kein Crop-, sondern ein Vollformat.
Technisch ohne Not, aber marketingmäßig evtl. sinnvoll, ist Nikon nun Canon. Sprich Vollformat. Sony wird ebenfalls diesen von Canon definierten Profianspruch bald erfüllen und ebenfalls dabei sein. Irgendwann wird Leica folgen, weil Leica Kunden es nicht ertragen können, einen kleineren zu haben (im wahrsten Sinne des Wortes).
Technisch notwendig ist das VF nicht. Fast alle Argumente für Pro sind bei näherer Betrachtung Scheinargumente. Im Gegenteil: ein kleineres Sensorformat würde u.U. eine völlig zeitgemäßes, neues System ermöglichen. Dazu bedarf es Mut. Das VF von NIKON ist nichts anderes als ein in die Knie gehen vor CANON. Eine Unterordnung unter das Canon-Marketing. Eine Bankrotterklärung.
Aber für viele Nikon-Fans ist es auch eine Beruhigung nach dem Motto: Auch wir haben einen großen ... . Nun ja, wer es braucht.
Canon und Nikon haben es verpasst, mit Einführung der Digitalfotografie ein langfristiges Konzept zu basteln. Canon hat mit Crop 1,3 und 1,6 und VF sogar drei Formate. Und dafür wenig überzeugene Optiken, die mit allen drei Formaten klar kommen. Nikon hat nun zwei Formate und bis heute kein überzegendes Objektivangebot für beide Formate zusammen. Es ist Kuddelmuddel.
Gruß
Rolf