Zitate aus dem Minolta-Forum von Steve Mark (Photoscala):
"...
In Wirklichkeit habe ich mit keiner SLR/DSLR des Alpha-Systems dermassen Mühe bekundet, eine flüssige Arbeitsweise hinzukriegen. Der elektronische Sucher und die überladenen Menus sowie zahlreiche Effekte machen das seriöse, fokussierte Arbeiten schwierig, leider. Die Schnelligkeit des AF wird ausgebremst durch Stolpersteine beim Aufbau des Sucherbildes; die extrem hohe Bildfolgerate ist nur beschränkt nutzbar, da das Sucherbild im 8 fps-Modus der Realität deutlichst hinterherhinkt ...
Nach mehreren Tagen intensiver Beschäftigung mit der A77 habe ich noch kein wirklich gutes Bild im Kasten - ich kämpfe immer noch mit der Elektronik, statt mich auf's Fotografieren konzentrieren zu können. Bei der A900 war das komplett anders: Auspacken, auf den Gotthard fahren und fotografieren. Bereits die allerersten A900-Bilder waren publikationswürdig.
Mehr in Kürze auf Photoscala.
Gr Steve ..."
und:
"...Wie gesagt - ich arbeite recht stark vor Ort mit den Möglichkeiten, die mir die A900 bietet. DRO, Motivprogramme (Landschaft), Schärfung, Kontrast und Farbsteuerung inkl. R/G-Balance gehören dazu, oft auch zusätzlich das Spiel mit Kontrast, Über-/Unterbelichtung und "heller/dunkler" (nicht dasselbe wie Über-/Unterbelichtung). Wenn ich diese Parameter irgendwo zwischen "Smile Shutter", "Face detection", "Toy" und "Pop" Effekten und dergleichen suchen muss, ist das nervig. Zudem ersetzt der EVF nicht ansatzweise die Auflösung, den Dynamikbereich und die Unmittelbarkeit des optischen Vollformat-Suchers - ausgenommen bei available light, wofür man die A77 auch wegen des präzisen AF und des sehr leisen Auslösens sehr empfehlen kann. Hier brilliert die A77!"
"...Handbuch hab ich nicht - und ja, den Test kann ich machen. Ich glaub aber, dass bei der A77 ein eingeschalteter SSS auf dem Stativ deutlich weniger problematisch ist als bei DSLRs: der erste "Verschlussvorhang" läuft ja elektronisch, und der Verschluss selbst ist ausgesprochen erschütterungsarm. Ich hab hier ein Mondbild, das ich mit MinAF 2.8/300mm HS plus MinAF 2x Converter non-HS (!) gemacht habe - eine AF-mässig total verkorkste Kombination, weil die falsche/fehlende Getriebe-Übersetzung immer zu einem Überschiessen des AF führt; trotzdem hat die A77 recht präzise fokussiert. Bei 600mm Brennweite (900mm KB-equiv.), 1/50s und eingeschaltetem SSS sehe ich kaum Verwackelung. In der Tat finde ich die Bildqualität recht beachtlich; der Kombination von 2.8/300mm und 2x Converter hatte ich am hochauflösenden Sensor der A77 deutlich weniger zugetraut. Man beachte, dass wir heute einen Tag mit starken Luftunruhen hatten - sonst wäre das Bild evtl. noch detailreicher ...
Nun, man wird sehen. Drei weiteren Leuten, die seit Jahren mit A700 und teils auch mit A900 fotografieren, konnte ich die A77 ausführlich zeigen (mehrere Stunden, in einem Fall einen Tag lang). Alle kamen - wie ich - zum Schluss, dass die A77 nicht ein A700-Ersatz ist, sondern eher eine willkommene Ergänzung (Video, low light, evtl. high resolution, Live view ...). Für mich käme die A77 sehr wohl als Spezialkamera für Theater/Konzerte in Frage - wenn ich öfters solche Aufträge hätte. Die A77 wird sich aus den genannten Gründen auch als Familienkamera (Feste, Feiern, Veranstaltungen) durchaus gut machen.
Weder bei Tageslicht noch in der Blauen Stunde kann aber der EVF mit dem optischen Sucher der A900 auch nur annähernd konkurrieren. Helligkeit, Auflösung und Kontrastumfang können in diesen Situationen (!) bei weitem nicht mit dem optischen Sucher mithalten..."
Link:
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showtopic=30274&st=30
der hat die a77 wenigstens eine der ersten eigenen praktischen Erfahrungen gemacht.
Grüße,
Christian