Unter Win gibt es a) Freeware und b) auch noch andere preiswertere oder noch teurere meist dann noch weiter spezialisierte Programme [...]
Mir scheint, dass hier häufiger mal der Unterschied zwischen Freeware und Open Source etwas untergeht. Das ist keineswegs gleichzusetzen: Das eine kann lizenztechnisch beliebig eingeschränkt sein, mir wird alles mögliche verboten, ich kann nichts am Programm ändern, es nicht für eine andere Plattform kompilieren... Nur bekomme ich eben eine Lizenz (manchmal für eine bestimmte Version oder Anwendung) kostenlos. Open Source bedeutet, dass ich nicht nur den Quellcode bekommen kann, sondern mit diesem und mit dem fertigen Programm (fast) alles machen darf, was ich will.
(EDIT: Wie ich korrekterweise hingewiesen wurde, gilt das nicht für alle Open Source-Lizenzen - ich denke hier an GPL und kompatible.)
Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
In einem Thread hier hat jemand ein Progrämmchen gebastelt, das in einer Binary eines RAW-Konverters Kamerabezeichnungen ersetzt, damit er auch für aktuelle Kameras einsetzbar sein soll. Von der juristischen Fragwürdigkeit mal abgesehen ist sowas auch technisch einigermaßen unbefriedigend. "Echte" Unterstützung nachzurüsten ist aber unmöglich mangels Quellcode.
Auf meine Frage nach Entrauschtools (
https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=369300 ) erhielt ich u.a. die Empfehlung, ich solle mal Bibble Pro (genauer das enthaltene NoiseNinja) als Testversion ausprobieren, das gebe es ja auch für Linux. Tja, aber nicht für mein 64-Bit-System. Selbst neu kompilieren geht auch nicht mangels Quellcode. Schade.
Hier wird oft die Befürchtung geäußert, dass eines Tages RAW-Dateien heutiger Kameras nicht mehr brauchbar sein werden. Die wäre durchaus begründet - gäbe es nicht Open Source RAW-Konverter wie etwa UFRaw: Auch wenn der Code auf zukünftigen Systemen in der heutigen Form nicht mehr direkt laufen wird, es wird immer jemanden geben, der noch C-Code lesen und die Algorithmen in einer dann aktuellen Sprache nachbauen kann, selbst wenn die Kamera-Hersteller das Format längst begraben haben und keine Informationen herausgeben.
Ich könnte zig Beispiele aufzählen. Um das mal abzukürzen: Selbst wenn ein Programm, das als Open Source erhältlich ist, etwas schlechter sein sollte, als sogar eine Closed Source Freeware (geschweige denn, wenn ich auch noch Geld bezahlen soll), würde ich es trotzdem dieser vorziehen, weil eine freie Lizenz einfach ein extremer Vorteil ist, der kleinere Nachteile durchaus überwiegen kann.
Gimp wird an den Anforderungen und Wünschen seit Jahren vorbei entwickelt, Kritik nicht angenommen,
An wessen Anforderungen? Bedenke, dass die Entwickler das in ihrer Freizeit tun. Da gibt es eben keine perfekte "Kundenorientierung" (abgesehen davon, dass es sehr wohl Umfragen und andere Bemühungen gibt, herauszufinden, was die Benutzer sich wünschen), sondern man tut das, was man selbst für am wichtigsten und / oder interessantesten hält. Hast du schon mal eine Mail an die Entwickler geschrieben? Leg ihnen doch mal dar, was du dir wünschst, und vor allem auch warum. Natürlich haben die kein großes Interesse, es genau dir recht zu machen, aber wenn du begründest, warum das auch für andere sinnvoll ist, werden sie das bestimmt nicht ignorieren.
Gimp könnte schon ganz woanders stehen, aber da gibt es ein paar Dickköpfe und da die nicht weichen, ändert sich da nix, das ärgert einen und ich rede nunmal nichts schön - ist ja bekannt.
Abgesehen davon, dass die Dickköpfe für meinen Geschmack einen ziemlich guten Job machen, ist ihre Arbeit Open Source. Wenn du dich darüber ärgerst, dass sie ihre Arbeit nicht so machen, wie du es dir wünschst, bist du frei, alles selbst einzubauen, was dir fehlt. Und das meine ich nicht polemisch: Du bist tatsächlich nicht dem Hersteller juristisch und technisch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Ich jedenfalls hoffe, dass sie nicht "weichen" werden, sondern weiter am Gimp arbeiten.
Was hat sich eigentlich bei Gimp getan, etwas rudimentären CM, was Dank 8bit eh für die Tonne ist, wann soll Gimp denn mal erwachsen werden?
Was sich genau bei der 2.6 getan hat, weiß ich auch nur aus der Ankündigung. Aus praktischer Erfahrung vergleichen kann ich die Versionen 2.2 und 2.4. Und da hat sich einiges getan. Für mich am auffälligsten ist die deutliche Verbesserung der Auswahltools.
Wie oben schon erwähnt, hält sich gimp seit Jahren dank Linux mehr oder weniger, eher weniger am Leben, eben weil es kaum Alternativen gibt.
Was genau meinst du mit "weniger am Leben"? Was erwartest du?
Mir ist eh mehr der Sektor Bild-/Foto-Berabeitung wichtig und da wäre z.B. lightzone zu nehnen, zwar ein RAW-Konverter, aber echtes CM, Masken, nondestruktiv und einige Nette Sachen hinsichtlich Tonmapping und eben auch volle 16bit. Ein richtiges Gimp-Äquivalent wäre katzelbergers "Pixel image editor", daran sollte sich die Gimp-Entwickler orientieren (- aber dir hören eh weg -).
Wenn du unter weghören verstehst, dass sie eine eigene Vorstellung davon haben, wie ein Bildebarbeitungsprogramm aussehen soll, statt andere zu kopieren, dann hören sie vermutlich weg, ja.
Ich jedenfalls bin ziemlich begeistert, dass es ein Programm als Open Source gibt, das derart brauchbar ist und sogar in der Liga sehr teurer Programme mitspielen kann, auch wenn es in der einen oder anderen Disziplin dort mal unterliegt.