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Gewerbe, Ich-AG, Freiberufler - bin verwirrt

Einfach so Fotograf nennen darfst Du Dich natürlich nicht, ohne den Beruf erlernt zu haben - das finde ich auch ganz gut so, sonst könnte ja jeder daherkommen.
Du liest Dich dann bitte auch noch mal durch die diversen Forums-Beiträge.

Doch - jeder darf sich "Fotograf" nennen, auch ohne jede Ausbildung. (Und durfte das übrigens immer schon.)

Dies heißt im Umkehrschluß nicht, daß jeder der Fotografie gelernt hat, allein deswegen was aufm Kasten hat und brauchbare Arbeit abliefert.
Das ist nun wieder richtig.
 
Nur weil es in Wikipedia steht, ist es noch lange nicht richtig.
Wikipedia - das Eldorado des Halbwissens...

"Der Berufstitel „Fotograf“ darf von praktizierenden Autodidakten nur dann geführt werden, wenn sie eine externe Gesellenprüfung im Fotografenfach erfolgreich abgelegt haben." - ist vollkommener Blödsinn.

Richtig ist: bis zur letzten Liberalisierung der "Handwerksordnung" war es in Deutschland unzulässig, im Geschäftsverkehr die Berufsbezeichnung "Fotograf" in einer Weise zu verwenden, die den Eindruck erweckte, es handele sich um einen Fotografenhandwerksmeister, wenn man nicht den entsprechenden Meisterbrief besaß.

Nach der Liberalisierung der "Handwerksordnung" kann jeder die Fotografie auch als Handwerk ausüben, eine Zugangsvoraussetzung gibt es nicht mehr; wer aber die Fotografie als Handwerk ausübt, wird damit Zwangsmitglied in der Handwerkskammer.

Da die Meisterpflicht ersatzlos weggefallen ist, darf man logischerweise heute nun auch den Eindruck erwecken, man übe die Fotografie als "Handwerk" aus - denn es gibt ja keine Zugangsvoraussetzung mehr.

(Ich habe allerdings die Hoffnung längst aufgegeben, daß diese Spinnen in der Yuccapalme noch in diesem Jahrhundert aussterben werden. Wie man bei Wikipedia gut sehen kann, streuen die Handwerkskammern bzw. Fotografeninnungen bis heute fleissig Falschinformationen, um die Bürger in die Irre zu führen.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach der Liberalisierung der "Handwerksordnung" kann jeder die Fotografie auch als Handwerk ausüben, eine Zugangsvoraussetzung gibt es nicht mehr; wer aber die Fotografie als Handwerk ausübt, wird damit Zwangsmitglied in der Handwerkskammer.

Also heißt das jetzt, wenn ich "Fotodesign" als Handwerk anmelde, muß ich trotzdem Mitglied bei der Handwerkskammer sein oder nur bei "Fotografie" als Handwerk?
Oder ist es völlig egal, welches Handwerk man ausübt für eine Zwangsmitgliedschaft?

Als was melde ich es dann an, wenn nicht als Handwerk?
Es gibt noch die Option "Sonstiges", vielleicht das?

Wer bestimmt, ob das, was ich mache, ein Handwerk ist?

Bisher fühlte sich noch niemand zuständig, weder Finanzamt, noch Ordnungsamt, noch Arbeitsamt.

Leider kann ich mir einen Steuerberater nicht leisten, ich möchte halt zu unserem Haupteinkommen (das mein Mann nach hause bringt) noch was dazu verdienen, damit es finanziell nicht mehr so eng ist.

Wenn ich mir dann Steuerberater und Co. leiste, brauche ich gar nicht anzufangen :-/

Nach der fundierten Erklärung über den Gründungszuschuss weiß ich jetzt auch, daß das für mich nicht in Frage kommt.

Nochmal die Frage von vorhin:

Was kreuze ich bei der Anmeldung an, wo man eine Niederlassung angeben muß, wenn man keine Niederlassung hat?
Es gibt die Optionen "Hauptniederlassung", "Zweigniederlassung", "Reisegewerbe" und "unselbständige Zweigstelle".
Klingt alles komisch.

Und was gebe ich dann an bei "Betriebsstätte"?
Meine Hausadresse oder gar nichts?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
 
Nee, nee, nee.
So geht wird das nichts. Hier eine rechtlich fundierte Auskunft zu bekommen, dürfte wohl problematisch werden.
Warum wendest du dich nicht einfach an die Handelkammer deiner Stadt oder oder eine HK in der Nähe? Die beraten in solchen Dingen, dafür sind sie unter anderem da. Dort gibt es auch die enstsprechenden Formulare.
Es gibt auch noch die faszinierende Lösung eines Besuchs in der nächsten Stadbibliothek, da kann man sich vorab schon mal einlesen. Das bildet ungemein.

Du erwartest von diesem Forum zu viel, denke ich. Der überwigende Großteil hier kann dir technisch fundierte Tips geben, aber keine für dich brauchbare Rechtsberatung.

lg
Uwe

PS: Ohne dir zu nahe zu treten, aber man sollte sich erst einmal selber um Informationen bemühen, bevor am andere "bemüht". ;)
 
1. Geh zum Steuerberater
2. Kannst du dort deinen Wohnsitz eintragen
3. Ja, du musst mitglied in der BG (ca 200-250€ / Jahr ) und HWK (ca. 70 € / Jahr) werden ((( die Angaben beziehen sich auf mich und müssen in deinem Falle nicht zutreffen)))

Noch Fragen? Dann PN an mich?!
 
Ich weiß ja, daß es total schwierig ist, mir hier was zu raten und ich danke euch auch sehr dafür, es trotzdem versucht zu haben!

Das Thema ist viiiel komplexer, als ich es mir in meinen kühnsten Träumen vorgestellt habe, aber vieles habe ich ja schon erfahren können.

Danke nochmal!
 
Was haben immer alle mit dem Steuerberater?? Könnt ihr alle Geld &%&§/& (<- böses Wort denken) oder wollt ihr die Konjunktur anschieben??

Die Handels- UND Handwerkskammern vor Ort haben Beratungspersonal, das qualifiziert und geschult ist um deine Fragen zu beantworten. Die Dame (oder der Herr) beim Gewerbeamt hat mit deiner Berufsbezeichnung nix am Hut und kennt sich damit (in der Regel) auch nicht aus.

Wenn in deinem Tätigkeitsfeld "Fotografie", "Fotograf", "Portraitshooting", "Erinnerungsfotos", "digitale Fotokunst" oder sonstwas drinne steht wird sich VORERST mit 99% Wahrscheinlichkeit die Handwerkskammer mit einem Schreiben bei dir melden und um eine EIntragung in die Handwerkerrolle bitten. Daran führt bei "ernstem" Interesse nix vorbei.

Steuerberater.....pffft.
 
ich möchte mich jetzt auch mal zu wort melden.

ich habe im letzten jahr auch händeringend nach antworten für diese thema gesucht und war schon kurz davor, mein gewerbe anzumelden. ich hatte alle formulare schon ausgefüllt und stand in meinem zuständigen gewerbeamt. die junge nette dame fragte mich, ob ich nur fotografiere oder die fotos auch bearbeite. natürlich bearbeite ich die fotos und schwupps war ich fotodesignerin und brauchte kein gewerbe anmelden. habe mich nur beim finanzamt als freiberufler angemeldet und mache ganz vorbildlich jährlich eine einnahmen-überschuss-rechnung. im enddefekt war es einfacher als gedacht. und ich habe monatlich weniger wie 500€ einnahmen. (für mich war es eine absicherung, nicht dass ich irgendwo angeschwärzt werde)
 
ich möchte mich jetzt auch mal zu wort melden.

ich habe im letzten jahr auch händeringend nach antworten für diese thema gesucht und war schon kurz davor, mein gewerbe anzumelden. ich hatte alle formulare schon ausgefüllt und stand in meinem zuständigen gewerbeamt. die junge nette dame fragte mich, ob ich nur fotografiere oder die fotos auch bearbeite. natürlich bearbeite ich die fotos und schwupps war ich fotodesignerin und brauchte kein gewerbe anmelden.
Die nette junge Dame hat offensichtlich keinerlei Ahnung von der Materie...

habe mich nur beim finanzamt als freiberufler angemeldet und mache ganz vorbildlich jährlich eine einnahmen-überschuss-rechnung. im enddefekt war es einfacher als gedacht. und ich habe monatlich weniger wie 500€ einnahmen. (für mich war es eine absicherung, nicht dass ich irgendwo angeschwärzt werde)
Die Frage, ob Du die Fotografie als Handwerk ausübst (dann: Handwerksgewerbe, HWK usw.) oder als freiberufliche Tätigkeit, hat überhaupt nichts damit zu tun, ob Du Deine Fotos auch selber bearbeitest... :rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Das macht jeder Handwerksfotograf auch - sofern er die Sachen nicht zu einem Dienstleister gibt. Was Fotodesigner natürlich auch oft machen...
 
Also heißt das jetzt, wenn ich "Fotodesign" als Handwerk anmelde, muß ich trotzdem Mitglied bei der Handwerkskammer sein oder nur bei "Fotografie" als Handwerk?
Wenn Du die Fotografie als Handwerk ausübst, wirst Du automatisch Zwangsmitglied in der Handwerkskammer, "Abteilung Fotografen-Innung".

Oder ist es völlig egal, welches Handwerk man ausübt für eine Zwangsmitgliedschaft?
Wer einen Handwerksberuf ausübt, unterliegt immer der Pflicht zur Mitgliedschaft in der Handwerkskammer.

Egal ob er Fliesenleger ist oder Tischler oder Fotograf oder Büchsenmacher oder was auch immer.

Als was melde ich es dann an, wenn nicht als Handwerk?
Es gibt noch die Option "Sonstiges", vielleicht das?
???? :confused:

Entweder übst Du die Fotografie als Handwerk aus - dann bist Du in der HWK. Oder Du übst die Fotografie nicht als Handwerk aus - dann bist Du nicht in der HWK.

Als was Du selber es bezeichnest, ist übrigens schnurzpiepegal - es kommt darauf an, was es ist. Das entscheidet zunächst mal die Handwerkskammer, und wenn Du deren Entscheidung für falsch hältst, das Verwaltungsgericht.

Wer bestimmt, ob das, was ich mache, ein Handwerk ist?
Siehe oben.

Bisher fühlte sich noch niemand zuständig, weder Finanzamt, noch Ordnungsamt, noch Arbeitsamt.
???

Leider kann ich mir einen Steuerberater nicht leisten, ich möchte halt zu unserem Haupteinkommen (das mein Mann nach hause bringt) noch was dazu verdienen, damit es finanziell nicht mehr so eng ist.
Es gibt keine Pflicht, einen Steuerberater zu konsultieren.

Wenn ich mir dann Steuerberater und Co. leiste, brauche ich gar nicht anzufangen :-/
Wenn Du Dir einen Steuerberater nicht leisten kannst, wäre die Geschäftsidee sowieso nicht wirklich tragfähig.

Was kreuze ich bei der Anmeldung an, wo man eine Niederlassung angeben muß, wenn man keine Niederlassung hat?
Es gibt die Optionen "Hauptniederlassung", "Zweigniederlassung", "Reisegewerbe" und "unselbständige Zweigstelle".
Klingt alles komisch.
Die Errichtung eines Gewerbebetriebes muß bei der zuständigen Gewerbebehörde angezeigt werden. Dabei gibt man an, ob es sich um die Hauptniederlassung des Gewerbes handelt, oder eine Zweigniederlassung (wenn eine Hauptniederlassung schon besteht), oder eine unselbständige Zweigstelle (dito, nur ist sie eben unselbständig), oder ob man ein Reisegewerbe ohne festen Standort ausübt. (Das sind die, die mit den Bratpfannen-Ständen vor den Kaufhäusern stehen, u.ä.)

Für die Basics "Gewerbe/Gewerbeanmeldung" gibt es bei jeder IHK (Industrie- und Handelskammer) Existenzgründer-Seminare. Die Handwerkskammern machen das nur für Meister bzw. Gesellen - die wollen ja keine zusätzliche Konkurrenz fördern.

[Edit: Zitat entwurschtelt.]
 
Zuletzt bearbeitet:
Was haben immer alle mit dem Steuerberater?? Könnt ihr alle Geld &%&§/& (<- böses Wort denken) oder wollt ihr die Konjunktur anschieben??
Weil Steuerberater meistens (oder besser gesagt: die meisten Steuerberater) eine gute Informationsquelle für all die nötigen Formalitäten bei der Gründung eines Unternehmens sind...
:eek::eek::eek:

Und vor allem: weil sie neutral sind.

Du kannst auch zur IHK gehen. Die hat - weil sie Beiträge einnehmen will - die Tendenz, alles zum Gewerbe machen zu wollen. Du kannst auch zur HWK gehen. Die hat - logisch - die Tendenz, die Handwerksmeister vor Konkurrenz schützen zu wollen. Für steuerliche Fragen kannst Du auch zum Finanzamt gehen... Welche Tendenz hat das wohl...

Die Handels- UND Handwerkskammern vor Ort haben Beratungspersonal, das qualifiziert und geschult ist um deine Fragen zu beantworten.
Sie sind aber Partei, und von Freiberuflichkeit (Fotodesigner z.B.) verstehen sie nix.

Und das Konzept für die steuerliche Handhabung der ersten Geschäftsjahre macht man dann auch noch gleich mit dem Steuerberater.

Für sowas zahlt man beim Steuerberater vielleicht 250 bis 350 Euro.

Und das ist die beste Investition, die man bei der Unternehmensgründung überhaupt nur machen kann. Erstens ist sie steuerlich absetzbar, und zweitens spart sie einem üblicherweise schon im ersten Jahr mehr Geld, als sie kostet.
 
Wenn Du die Fotografie als Handwerk ausübst, wirst Du automatisch Zwangsmitglied in der Handwerkskammer, "Abteilung Fotografen-Innung".

Wer einen Handwerksberuf ausübt, unterliegt immer der Pflicht zur Mitgliedschaft in der Handwerkskammer.

Egal ob er Fliesenleger ist oder Tischler oder Fotograf oder Büchsenmacher oder was auch immer.

Ich übe Fotografie als Handwerk aus (nebenberuflich seit 2 Jahren). Ich bin kein Mitglied irgendeiner Kammer oder Berufsgenossenschaft. Auf meiner Visitenkarte steht das Wort Lichtbilder. Bei der Gewerbeanmeldung habe ich bei der Frage: Art des Gewerbes MULTIMEDIADIENSTLEISTUNGEN angegeben. Damit war das Thema Kammer oder BG offensichtlich vom Tisch.
 
Zitat von TomRohwer
Wenn Du die Fotografie als Handwerk ausübst, wirst Du automatisch Zwangsmitglied in der Handwerkskammer, "Abteilung Fotografen-Innung".

Wer einen Handwerksberuf ausübt, unterliegt immer der Pflicht zur Mitgliedschaft in der Handwerkskammer.

Egal ob er Fliesenleger ist oder Tischler oder Fotograf oder Büchsenmacher oder was auch immer.
Ich übe Fotografie als Handwerk aus (nebenberuflich seit 2 Jahren). Ich bin kein Mitglied irgendeiner Kammer oder Berufsgenossenschaft. Auf meiner Visitenkarte steht das Wort Lichtbilder. Bei der Gewerbeanmeldung habe ich bei der Frage: Art des Gewerbes MULTIMEDIADIENSTLEISTUNGEN angegeben. Damit war das Thema Kammer oder BG offensichtlich vom Tisch.
Tja - viel Spaß bei der Nachzahlung an die Berufsgenossenschaft. Und den nachträglich zu entrichtenden Beiträgen an die HWK. Wenn Dir die betreffenden Institutionen draufkommen...

BG zahlt man ggf. 4 Jahre rückwirkend. Wie lange rückwirkend die HWK Beiträge kassieren kann, weiß ich nicht - aber die HWK weiß das ganz bestimmt.

Was Du bei der Gewerbeanmeldung angibst, hat höchstens darauf Einfluß, was die Gewerbebehörde an wen weiterleitet.

"Multimediadienstleistungen" geht nicht an die HWK. Logisch. Aber wenn Dich ein neidischer Fotografenmeister bei der HWK anschwärzt, dann steht Dir teurer Ärger ins Haus.

Die BG wird nicht von der Gewerbebehörde informiert, Pflichtmitglied ist man aber trotzdem.

Was sagt uns nun Dein Beitrag? Nichts, außer das man mit vielem eine Zeitlang durchkommt. Man kommt sogar eine Zeitlang damit durch, keine Steuern zu zahlen.

Auf Dauer funktioniert das aber alles nicht, und die einschlägigen WWW-Foren sind voll von Jammerthreads, in denen User greinen: "Gestern hab ich einen Brief von der Berufsgenossenschaft bekommen, die wollen Beiträge - dürfen die das?" oder "Gestern habe ich ein Einschreiben von der Handwerkskammer bekommen, die mir ein Bußgeld androht für den Fall, daß ich nicht umgehend bei ihr Mitglied werde - dürfen die das?"

Jau. Sie dürfen.
 
Ich habe den Thread nicht gelesen, sondern nur den ersten Post, solange bis ich "Fotodesignerin" gelesen habe. Danach wollte ich einfach nicht mehr weiter lesen? Warum? Weil ich einen Designstudiengang besuche und das allergrößte Problem von (in meinem Fall Industrie) Design derzeit ist, dass es von den meisten Menschen nicht ernst genommen wird. Warum? Weil Design leider kein geschützter Begriff wie Architekt ist und diejenigen die ernsthaft Design betreiben und auch darin ausgebildet wurden, seien es Industrie-, Mode-, oder auch Grafikdesigner, darunter leiden dass sich jeder Designer nennt, auch wenn er von der Materie 0 Ahnung hat. (Das ist nicht pauschalisierend gemeint und an niemanden hier gerichtet, sicher gibt es viele Leute die durch Selbststudium mehr gelernt haben als ein Ausgebildeter) Und leider kommen eben auf einen Ausgebildeten einige hundert Leute die sich einfach so nennen.
Wenn ich rausgehe und schon lese "Hairdesigner", "Fooddesign", dann kann ich nur den Kopf schütteln. Sicherlich, alles kann man gestalten, aber im Endeffekt schadet man damit dem Berufsstand, da es für den Kunden unglaublich schwer ist zu unterscheiden auf den ersten Blick, wer sich auskennt und wer nicht.
Dass die Lösung nicht (mehr) im Schutz des Begriffes Design liegen kann, ist leider klar. Lediglich eine radikale Namensänderung könnte, so schwer sie auch durchzuführen ist, den Berufsstand aus der Krise führen. Dennoch, denkt bitte daran was ihr tut wenn ihr euch Designer nennt. Denn etwas grafische Gestaltung ist kein Design. Form folgt Funktion. Tausende Gesichtspunkte wie Psychologie, Ergonomie, Soziologie, Marke etc. fliessen in jedes einzelne Produkt auf dem Markt wo sich Ottonormalverbraucher nicht mal denkt dass da ein Designer dran saß.

Der Zweck dieses Posts ist es weniger irgendjemand zu kritisieren, sondern eher meinen meinen Beitrag dazu zu leisten, dass den Leuten (in dem Fall euch) klarer wird, was Design sein sollte, wer Designer ist und dass man Design nicht einfach so macht sondern tausende Überlegungen eine Rolle spielen sollten um gutes Design zu machen. Deswegen entschuldigt das Off Topic bitte, aber das musste ich mir von der Seele schreiben.
 
Ich habe den Thread nicht gelesen, sondern nur den ersten Post, solange bis ich "Fotodesignerin" gelesen habe. Danach wollte ich einfach nicht mehr weiter lesen? Warum? Weil ich einen Designstudiengang besuche und das allergrößte Problem von (in meinem Fall Industrie) Design derzeit ist, dass es von den meisten Menschen nicht ernst genommen wird. Warum? Weil Design leider kein geschützter Begriff wie Architekt ist und diejenigen die ernsthaft Design betreiben und auch darin ausgebildet wurden, seien es Industrie-, Mode-, oder auch Grafikdesigner, darunter leiden dass sich jeder Designer nennt, auch wenn er von der Materie 0 Ahnung hat. (Das ist nicht pauschalisierend gemeint und an niemanden hier gerichtet, sicher gibt es viele Leute die durch Selbststudium mehr gelernt haben als ein Ausgebildeter)
Grundsätzlich bin ich ja der Ansicht: wenn eine Berufsgruppe den Schutz ihrer Berufsbezeichnung braucht, dann ist was faul - denn dann scheint sie nicht allein mit der Qualität ihrer Arbeit überzeugen zu können.

So ein Schutz ist bei "sicherheitsrelevanten Berufen" sinnvoll - man sollte sich darauf verlassen können, daß ein "Arzt" ein Medizinstudium erfolgreich absolviert hat, auch wenn das nichts daran ändert, daß viele Ärzte Dinge tun, die von ihren Kollegen als haarsträubender Unfug angesehen werden. (In Berlin gab's vor ein paar Tagen gerade mal wieder so einen Fall.)

Die Architekten sind geschützt, die Ingenieure leiden nicht wirklich darunter, daß hier größere Liberalität herrscht.

Designer operieren weder Kranke noch können ihre Designs aufgrund mangelnder Statik einstürzen. Soll sich meinetwegen Designer nennen, wer sich Designer nennen will. Ich stelle seit über 30 Jahren immer wieder eines fest: die "Medien- und Bilderbranche" zeichnet sich durch eine ausgesprochen angenehme Eigenschaft aus - es kommt nicht auf irgendwelche Zettel oder Titel an, sondern auf das Produkt, auf die Leistung. Und das jeden Tag auf's neue wieder. Wie gut ich vorgestern war, interessiert heute niemanden.

Davon abgesehen habe ich in den letzten fünf Jahren wirklich jeden Glauben an den Wert von Ausbildungsabschlüssen verloren... :mad:

Ich war in dieser Zeit vier Jahre als Produktionschef für eine Wochenzeitung (inklusive Hochglanz-Sonderausgaben) tätig. Also zuständig für die komplette Druckvorstufe zwischen Redaktion und Druckerei, bis zur Plattenreife.

Nun muß man dazu wissen, daß ich auf diesem Gebiet absoluter Autodidakt bin, mit ein paar Fortbildungen, die ich mir irgendwann gönnte, und "Adobe Certified Expert" und ähnlichem mehr. In der langjährigen Zusammenarbeit (gut 15 Jahre) mit Druckereien auf dem Gebiet Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Plakate u.a. habe ich einen riesen Respekt vor "echten", gelernten Druckern bekommen. Leute, für die ein Millimeter eine unanständig unpräzise Maßeinheit ist, Leute, die ein bewundernswertes Qualitätsbewußtsein haben. Aber ich habe in diesen 15 Jahren eben auch selber sehr viel gelernt, und kann heute mit gestandenen Druckern problemlos auf Augenhöhe verhandeln. (Die wissen, was ich kann, ich weiß, was die können.)

Irgendwann tauchten dann die "Mediengestalter" auf. :eek:

Immerhin ein Ausbildungsberuf... Ein geregelter Ausbildungsberuf.

Wie wenig ein Mediengestalter (Print) nach drei Jahren Berufsausbildung und einem Jahr Berufsausübung weiß und kann, ist... unfassbar.

Ich weiß nicht, wie das angehen kann, ich weiß nur, daß es keine Ausnahmefälle sind, denn das gilt für 9 von 10 Mediengestaltern, mit denen ich beruflich zu tun hatte: die haben nach 3 Jahren Ausbildung deutlich weniger Ahnung von der Materie als ich sie nach 2 Jahren autodidaktischer Beschäftigung damit hatte. Die kann man teilweise nicht auf die einfachsten Aufgaben loslassen, die jeder halbwegs versierte Autodidakt in der Branche mit links erledigt...

Und leider kommen eben auf einen Ausgebildeten einige hundert Leute die sich einfach so nennen.(...)
Dass die Lösung nicht (mehr) im Schutz des Begriffes Design liegen kann, ist leider klar. Lediglich eine radikale Namensänderung könnte, so schwer sie auch durchzuführen ist, den Berufsstand aus der Krise führen. Dennoch, denkt bitte daran was ihr tut wenn ihr euch Designer nennt. Denn etwas grafische Gestaltung ist kein Design. Form folgt Funktion.
Nun aber mal ganz ehrlich... :evil::evil::evil:

Genau das ist etwas, das man gerade den studierten Designern dann in der Praxis nicht so selten erstmal mühsam beibringen muß... :D

(Ok, das Beispiel zielt jetzt nicht auf die Designer, sondern auf die Architekten, aber es ist trotzdem exemplarisch:

Vor ein paar Jahren veröffentlichte das ZEIT-Magazin ein Interview mit einem bekannten, renommierten "Star-Architekten", Namen habe ich gnädigerweise längst wieder vergessen.

Der erzählte also viel blah und viel blubb über gute und schlechte Architektur, und auch über Licht in der Architektur, was ja an sich schon mal ein guter Ansatz ist, aber dann sagte er folgendes, aus der Erinnerung fast wörtlich zitiert:

"Ich ärgere mich jedesmal, wenn ich Mittelmeerraum unterwegs bin, Spanien, Italien, Griechenland - da machen die Zimmermädchen morgens alle Festerläden zu und ziehen auch noch die Vorhänge vor. Und machen so die Räume unerträglich dunkel, ich reiße dann anschließend sofort wieder alles auf und lasse das Licht ins Zimmer!"

:confused::grumble::lol::ugly::rolleyes::rolleyes:

Halten wir fest, daß ein italienisches Zimmermädchen mehr von Klimatechnik versteht als ein Super-Duper-Top-Architekt... :lol::lol::lol:

Warum wohl machen die das? Na, damit sich die relative Morgenkühle halbwegs im Zimmer hält, denn wenn man die Fenster nicht "verdunkelt", dann hat die mediterrane Mittagssonne bis nachmittags um fünf den Raum so aufgeheizt, daß man dann nicht mehr drin aufhalten mag...:evil: (Denn es gibt nicht überall Klimaanlagen...)

Im Architekturstudium scheint man solche Banalitäten nicht zu lernen...

Ein befreundeter Architekt baute mal für eine kirchliche Organisation ein ganz simples Gebäude. Er fand es toll, das Dach (Walmdach) komplett mit Zinkplatten zu verkleiden. Seine Auftraggeber zunächst auch.

Das änderte sich, als sie von den Nachbarn eine einstweilige Verfügung zugestellt bekamen, die sie verpflichtete, kurzfristig das ganze Dach mit einer reflektionshemmenden Farbe streichen zu lassen.

Je nach Sonnenstand konnten sich die Nachbarn reih um nämlich nur noch mit dunkler Sonnenbrille in ihren Wohnungen aufhalten.:evil:

Weil ein gleißendes Sonnenlicht genau in ihre Fenster umgelenkt wurde...

Ich als Nicht-Architekt oder Nicht-Designer hätte nur gesagt: "Erstens sieht das Zinkblech nach zwei Jahren total gammelig aus, weil es mit der Zeit anläuft, und zweitens reflektiert das ganz schön die Sonne, bis es soweit ist. Das weiß doch sogar jeder Autofahrer, der von dem Zeugs genervt ist... Laß uns einfach Dachziegel nehmen, oder meinetwegen auch Teerpappe.")
 
Ich habe Architektur studiert bevor ich mich Richtung Industrie Design umorientiert habe und stehe dem Durchschnittsarchitekt alles andere als wohlgesonnen gegenüber. Gerade die Lehrmeinung der die meisten folgen ist für viele Normalbürger ein Graus, wer will denn einen "Betonklotz" wenn er ein schönes kleines romantisches Häuschen haben kann? Ok, das war jetzt extrem ausgedrückt und verallgemeinert, aber so denkt doch die Mehrheit. Als Architekt hat man sicherlich die Verantwortung dem Kunden etwas architektonisch "Wertvolles" zu vermitteln, aber meiner Meinung nach baue ich FÜR den Kunden, den der nicht Architektur studiert hat.
Dementsprechend zeigte sich das auch in meinen Noten da ich eben mit dieser Lehrmeinung nicht zurecht kam. Für mich stand immer Funktion im Vordergrund. Leider fehlte dann, zumindest laut der Lehrmeinung, immer das tolle Konzept, wobei immer betont wurde dass es schön ist dass ich auch an diese Details gedacht habe. Und ich bin dabei geblieben und habe meine Überzeugung dass das funktionale 10 mal wichtiger ist für den Endnutzer als ein "geniales" Grundkonzept verteidigt, wenngleich das immer aneckte.

Was ich geschrieben hab mag in manchen Punkten etwas verallgemeinert zusammengefasst sein zumal ich im raumgestalterischen sicher auch meine Schwächen habe, aber im Großen und Ganzen fühlte sich das für mich so an.

Aus diesem Grund kann ich deinen Post vollkommen nachvollziehen.

In Sachen Industrie Design sind meine Erfahrungen noch beschränkt, aber der Lehrstuhl und damit der Studiengang um den sich herum das alles abspielt hat genau das, was m.M. nach allen Architekturlehrstühlen gefehlt hat. Die Beurteilung streng nach dem Zweck. Form folgt Funktion. Nichts anderes. (Wenn die Funktion Ästhetik ist, ist das natürlich vollkommen OK wenn man rein nach ästhetischen Gesichtspunkten arbeitet)
Dass auch viele Ausgebildete die Fehler von "Amateuren" machen, glaube ich dir gerne, ich hab es ja an meinem Architekturstudium gesehen. Leider kommt es wohl vollkommen auf die Qualität der Lehre an der entsprechenden Hochschule an. Ebenso sollte klar sein dass nach dem Studium viele Jahre Berufspraxis dran sind, um wirklich gut zu werden, egal wie gut die Lehre war.

Was ich ausdrücken wollte, war vielmehr, dass viele behaupten Designer zu sein, ohne je etwas darüber gehört zu haben, oder sich über irgendetwas anderes als die Gestaltung Gedanken zu machen. Zumindest eine Grundausbildung oder einige Jahre Praxis sollten Vorraussetzung sein um den "Titel" tragen zu dürfen. Immerhin muss der Schreiner auch dasselbe durchmachen, obwohl jeder Hobbyheimwerker meint das auch zu können.

Und geschützter Berufsstand war vieleicht der falsche Begriff, vielmehr prangere ich einfach die inflationäre Nutzung des Begriffes Design an. Bedenke dass nie jemand auf die Idee kommen würde sich einfach so Architekt zu nennen (Im Gegensatz zu Innenausstattern z.B.) ohne je von der Materie gehört zu haben, jeder 10 jährige aber schon meint Webdesigner zu sein. Denkt der 10 jährige über Interfaceergonomie nach? Über Blickrichtungen, Psychologie und Funktion der Seite? Ökonomie im Sinne von Optimierung des Codes? Etc. Nein, tut er nicht. Leider gibt es von diesen "Ich kann Photoshop bedienen" Menschen viel zu viele, die sich dann gleich für den besten Designer halten. (Ich gebe zu, ich habe auch dazu gehört) Aus diesem Grund kann auch niemand mehr unterscheiden was Design ist und das Ansehen in diesen Stand sinkt immer weiter. Mal ehrlich, wer denkt ohne in der Materie zu sein daran, dass ein simpler Plastikschraubverschluss die Arbeit eines Designers ist?
 
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