Wie man in den Wald hineinschreit...
Was meinen Teil betrifft, so komme ich hier bestens ohne "X-Pert" klar, vor allem wenn eine Person (beinahe weltweit in allen Fuji- Foren) DIE Deutungshoheit für alles in Sachen Fuji X für sich beansprucht und jeden zweiten thread hier mit Dutzenden Postings überflutet.
Wenn dazu noch kommt, dass Parteinahme für Fuji - stets an der Grenze zu Firmen- und massiver Eigenwerbung - praktisch immmer dabei ist, finde ich das Ganze eher fragwürdig und anstrengend.
Alles, was die Funktionen der X- Kameras betrifft, so bin ich bisher stets durch eigenes Probieren weitergekommen. Und durch die Erfahrungen von Leuten, die erkennbar leidenschaftliche (und vielleicht sogar gute) Fotografen sind und nicht nur Technik- Tester.
Ich würde es bedauern, wenn flysurfer hier nicht mehr postet. Sicher, es mag manchmal den Anschein zu großer Nähe zu Fuji seinerseits geben, aber meines Erachtens belegt er seine Aussagen immer sehr gut und nachvollziehbar, während andere oft diffus bleiben. Zudem stemmt er sich gegen das virale Phänomen, dass einer vom anderen nachplappert und auf einmal etwas als Fakt angesehen wird, was ursprünglich einmal eine Einzelmeinung war. Ich finde seinen Stil witzig und erfrischend, und seine Kompetenz dürfte ihm niemand streitig machen wollen.
Ich habe die letzten 60-70 Seiten hier durchgelesen und war dermaßen inspiriert, dass ich die X-E2 mit 18-55 Linse im Saturn ausprobiert habe, um mir selbst eine Meinung zu bilden.
Unter dem Kunstlicht waren die Bildergebnisse zuerst äußerst ernüchternd, das Rot sehr orange. Nachdem ich jedoch den Neonröhren3(?)-WB ausgewählt und minimal nachjustiert habe, waren die Gesichtsfarben und das Rot nahezu perfekt, sprich die Bildausgabe am Kamerascreen konnte ich praktisch nicht mehr von meinem visuellen Eindruck unterscheiden. Das kann man natürlich bekritteln, dass der automatische Weißabgleich dies nicht besser hin bekommt, allerdings hatte ich bislang noch keine Kamera, die bei Kunstlicht keine Probleme mit den Farben hätte (ergo kein neues Problem für mich). Der elektronische Sucher ist okay, mehr nicht. Er zieht nach und hat zu wenig Dynamik (absaufende Schatten). Die Gesichtserkennung funktioniert eher schlecht als recht. Ganz beeindruckt war ich von der Bildqualität bei höheren ISO-Werten, auch wenn Fuji da möglicherweise eine halbe oder ganze Stufe mogelt. Den Autofocus fand ich ziemlich schnell und akkurat, den Blendenring toll.
Allgemein fand ich die Bedienung auf den ersten Blick etwas umständlich, aber das kann ja noch werden.
Ich habe die Kamera bestellt. Nach Jahren bin ich dann nun wieder zurück bei Fuji. Habe weiland dank Henner (Friede seiner Asche!) die F10 entdeckt, dann die F30 gehabt (noch heute eine Top Kompakte!). Über eine Panasonic LX3 und eine Sigma DP1 (unfassbar scharfe Fotos, HDR-Look dank Fill light, aber saulahm) bin ich zu einer DSLR gekommen, die ich mir zur Geburt meines Sohnes gekauft habe. Ich wollte eine Kamera, die schnell genug ist, wieselflinke Kinder auch im Innenraum zu erwischen. Meine Canon 550D mit EF-S 15-85 3,5-5,6 hat zwar einen recht schnellen AF, scheitert aber auch an den Anforderungen, zumindest ohne Aufsteck-Blitz und max ISO1600 (mehr ist nicht mehr schön). Zudem übersteuert die Canon Rottöne massiv (z.B. Bobbycar). Landschaftsfotos sind eher so lala. Closeups mit genügend Licht sind top.
Ich denke nicht, dass der AF der X-E2 schneller als bei der Canon ist, aber vermutlich werde ich im Innenraum dank der guten High-ISO-Qualität auf den Blitz verzichten können.
Die Kamera ist übrigens für mich unbequem zu halten, mal sehen ob ich noch den Handgriff nachkaufen muss.