Wie war denn eigentlich das Thema???
Fuji für Street, sehe ich gerade. Warum muss dafür immer das neueste/teuerste/schwerste/hochauflösendste Gerät eingesetzt werden? Damit's jeder sieht?
Ideal "auf der Straße", ein alter, gebrauchter, aber noch brauchbarer Body, eine vielseitige Linse und los geht der Spaß ohne Angst vor Verlust, Schäden, Überfällen. Am Ende kommt's wie immer auf den Kopf hinter dem Gerät an, auf den richtigen Moment, gutes Licht, etwas Glück und/oder Talent.
Marktwert meiner Kombi aus wirklich ziemlich vermackter X-T2 und XC 15-45mm rund 300€, die Bildergebnisse unterscheiden sich nicht wesentlich von den meisten der vorgenannten Boliden.
Das kann man nicht genug unterschreiben.
Wenn ich so die Bilder durchsehe, die im Laufe der Zeit bei mir tolle Street-Aufnahmen waren, dann verbuche ich die irgendwo zwischen XE1, X100 und D700. Neuere vielleicht mit XE4 und Ricoh GR. Die D700 war damals aber ein Klopper, den ich wegen der XE1 dann verkauft habe. Persönlich macht mir eine Kamera mit Sucher aber am meisten Spaß, da kann eine GR eben nicht das gleiche Gefühl liefern, zumal mir auch das Bedienkonzept da nicht zusagt. Aber das ist persönlicher Geschmack. Der Output war immer sehr gut.
Der einzige Nachteile war bei den älteren XEs, X100 oder GR der AF, aber je nach Street-Schwerpunkt braucht man einen schnellen AF nicht zwingend. Gerade in der Street-Fotografie geht es doch häufig um Stimmungen oder Bilder, wo man grob sein Motiv im Kopf hat - gutes Licht vorausgesetzt, und dann noch den passenden Passanten etc. als "Füllmaterial" benötigt, der das Foto quasi auch praktisch umsetzbar macht. Oder man hat direkt Motive und Momente, wo dies gar nicht nötig ist. Klar, wenn man mal wirklich ein kurzfristiges Motiv quasi geschenkt bekommt, dann muss es schnell gehen, aber da zählt vor allem die Erfahrung des Fotografen, nicht der Preis des Equipments.
Der Vorteil von älteren Kameras ist oft sogar, dass diese einfach aufgrund mancher Limitierung noch einen Charakter ermöglichen, den moderne Kameras heute so nicht ermöglichen, außer man produziert Unschärfe mit Vorsatz. Aber grundsätzlich sind moderne Kameras schon eher dafür geeignet, sehr schnell und effektiv technisch perfekte Bilder zu produzieren - genau das ist aber nicht die Essenz von Street-Fotografie. Wer Street einfach nur üben möchte, kann ebenso gut das Smartphone zücken, und ist damit deutlich unsichtbarer wie mit einer 1er Canon.
Wobei die KB-Systemkameras vieler Hersteller durchaus von der Größe recht klein und unauffällig sind, und auch dort gibt es gegen das wahrgenommen werden genug Techniken, die man trainieren kann - so ist es nicht. Von daher, wenn jemand mit einer KB Kamera sein ganzes Interessenfeld abdecken kann, sehe ich in A7 und Co. auch kein Problem. Wenn man einfach nur auf der Straße rumrennt und Street machen möchte, ist alles was Fuji im Angebot hat aber schon sehr stabil. Eben auch wegen kleinen und leichten Objektiven. Grundsätzlich kann man in Kilos also schon sehr viel Gewicht sparen, und das macht sich über einen Tag gerne bemerkbar. Verglichen mit meiner D700 früher ist das alles aber heute relativ entspannt. Ich glaub selbst ne A7III wiegt nicht mal die Hälfte von dem Nikon Klopper damals, und sogar Nikon hat inzwischen beim Gewicht deutlich reduziert.
Hand aufs Herz. Selbst eine D700 war damals für einen Spaß-Fotografen wie mich komplett überdimensioniert. Nicht nur vom Gewicht sondern auch konzeptionell. Und irgendwelche aktuellen Systeme 4000€ aufwärts sind für mich dann vornehmlich für Professionelle und Foto-Journalisten gedacht, so wie es damals ne D3 oder Mark III waren. Damit wollte ich eher nicht durch die Straßen von Hamburg, München oder Berlin laufen. Für Street genügt eine kleine Kamera oder Smartphone. Mehr braucht es nicht. Streng genommen genügt sogar eine einzige Festbrennweite.