AW: [FT] Wird es noch eine FT-Kamera geben?
Hallo Martin,
aufgrund deiner Perspektive verstehe ich deine Kritik, auch wenn ich sie nicht ganz nachvollziehen kann, weil du einen wichtigen Aspekt anscheinend ignorierst. Natürlich geht es um Marketing, wenn man sich mit dem Begriff mal auseinandersetzt wird man feststellen, dass es bei fast allem mittlerweile um Marketing geht und dies keinen Nachteil darstellt. Marketing ist auch das Feststellen und die Befriedigung der tatsächlichen Kundeninteressen, und darüber sollten wir alle froh sein. Leider wird es heute fast nur noch abwertend als gezielte Steuerung der Kunden verwendet. Aber sei es drum, das ist eine andere Diskussion.
Wie gesagt hast du mit deinem Argument nicht unrecht, Olympus möchte die bisherige E-XXX- und teilweise E-XX-Zielgruppe mit µFT bedienen und Bestandskunden, die einen Umstieg planen, eben mit diesem System ansprechen. Falsch ist es aber, die Gründe dafür nicht zu betrachten und nur eine negative Interpretation von Marketing zu nennen. Es waren schlicht wirtschaftliche Gründe, FT ließ sich insgesamt nur noch über den Preis verkaufen und das war aufgrund der gesamten Situation der Imaging-Sparte auf dauer nicht tragbar. Aus dem Grund war die Vorgabe für die E-5 auch eine Wirtschaftlichkeit selbst bei geringer Produktionsrate. Zur Wirtschaftlichkeit gehört dabei natürlich nicht nur das Produkt selbst, sondern auch das Zubehör und der entsprechende Service. Deswegen wurde die Produktion der Standardzooms beendet, deswegen mussten die Preise der sonstigen Objektive teilweise deutlich korrigiert werden.
Eine E-630 mit dem bisherigen Gehäuse der E-620 und dem Innenleben der E-PM1 klingt auf den ersten Blick natürlich attraktiv, auch wenn sich eigentlich nicht sehr viel verändern würde. Die neue Entwicklungsstufe beim Sensor und Prozessor und ein besseres Display, was aufgrund der Größe dann allerdings komplett neu konstruiert werden müsste. Die UVP der E-620 lag bei 749 Euro, aufgrund der zuvor beschriebenen Entwicklung des Marktes und der FT-Sparte wäre er heute höher. Nimmt man dann die erwähnten Synergieeffekte hinzu landen wir letztlich wieder auf dem bisherigen Niveau. Und Olympus müsste, ähnlich wie bei der E-5, den Preis auch längere Zeit entsprechend stabil halten. Preis im Laden wäre dann ~650 Euro - ohne Objektive. Die müssten ebenso neu aufgelegt werden, mit einem entsprechenden Preisaufschlag gegenüber der bisherigen Konstellation, also ein Preis von 750-770 Euro für das einfache Kit und 870-900 Euro für das DZ-Kit.
Und dann hätten wir doch nur wieder eine Einsteiger-DSLR mit einem "veralteten Sensor", der in den Testberichten schlecht abschneiden wird in einem System, das überall bereits als tot gilt. Das wäre wirklich nur eine Lösung für die Bestandskunden der kleinen Modelle, die tatsächlich aufrüstungswillig sind. Eine sehr kleine Gruppe also, und wer würde da diese Summe in die Hand nehmen, um den Umstieg zu wagen?
Natürlich ist das ganze aus Kundensicht sehr bedauerlich, und Olympus hat sich, soweit ich das aus meinen Gesprächen herausgehört habe, auch sehr schwer getan mit dieser Entscheidung. Aber es lässt sich eben nicht ändern, dass Olympus als Unternehmen darauf bedacht ist, wirtschaftlich zu handeln. Die Bindung an das System ist bei den Nutzern von kleinen Gehäusen nur selten ausgeprägt, du bist eine Ausnahme, in der Masse sind das einmalige Anschaffungen die über viele Jahre verwendet werden und dann durch etwas ersetzt werden sollen, bei dem zwar gefragt wird, ob altes Material weiter verwendet werden kann, bei dem aber auch eine komplette Neuanschaffung letztlich kein Problem darstellt. Du bist in diesem System eben ein bedauerliches Einzelschicksal, von dem es sicherlich noch andere gibt, die aber keineswegs eine große Masse darstellen. Auf der anderen Seite erschließt sich durch diesen Kurs eine sehr viel größere Zielgruppe, und die Nachfrage bestätigt ja zumindest aus wirtschaftlicher Sicht diese Entwicklung.
Hallo Martin,
aufgrund deiner Perspektive verstehe ich deine Kritik, auch wenn ich sie nicht ganz nachvollziehen kann, weil du einen wichtigen Aspekt anscheinend ignorierst. Natürlich geht es um Marketing, wenn man sich mit dem Begriff mal auseinandersetzt wird man feststellen, dass es bei fast allem mittlerweile um Marketing geht und dies keinen Nachteil darstellt. Marketing ist auch das Feststellen und die Befriedigung der tatsächlichen Kundeninteressen, und darüber sollten wir alle froh sein. Leider wird es heute fast nur noch abwertend als gezielte Steuerung der Kunden verwendet. Aber sei es drum, das ist eine andere Diskussion.
Wie gesagt hast du mit deinem Argument nicht unrecht, Olympus möchte die bisherige E-XXX- und teilweise E-XX-Zielgruppe mit µFT bedienen und Bestandskunden, die einen Umstieg planen, eben mit diesem System ansprechen. Falsch ist es aber, die Gründe dafür nicht zu betrachten und nur eine negative Interpretation von Marketing zu nennen. Es waren schlicht wirtschaftliche Gründe, FT ließ sich insgesamt nur noch über den Preis verkaufen und das war aufgrund der gesamten Situation der Imaging-Sparte auf dauer nicht tragbar. Aus dem Grund war die Vorgabe für die E-5 auch eine Wirtschaftlichkeit selbst bei geringer Produktionsrate. Zur Wirtschaftlichkeit gehört dabei natürlich nicht nur das Produkt selbst, sondern auch das Zubehör und der entsprechende Service. Deswegen wurde die Produktion der Standardzooms beendet, deswegen mussten die Preise der sonstigen Objektive teilweise deutlich korrigiert werden.
Eine E-630 mit dem bisherigen Gehäuse der E-620 und dem Innenleben der E-PM1 klingt auf den ersten Blick natürlich attraktiv, auch wenn sich eigentlich nicht sehr viel verändern würde. Die neue Entwicklungsstufe beim Sensor und Prozessor und ein besseres Display, was aufgrund der Größe dann allerdings komplett neu konstruiert werden müsste. Die UVP der E-620 lag bei 749 Euro, aufgrund der zuvor beschriebenen Entwicklung des Marktes und der FT-Sparte wäre er heute höher. Nimmt man dann die erwähnten Synergieeffekte hinzu landen wir letztlich wieder auf dem bisherigen Niveau. Und Olympus müsste, ähnlich wie bei der E-5, den Preis auch längere Zeit entsprechend stabil halten. Preis im Laden wäre dann ~650 Euro - ohne Objektive. Die müssten ebenso neu aufgelegt werden, mit einem entsprechenden Preisaufschlag gegenüber der bisherigen Konstellation, also ein Preis von 750-770 Euro für das einfache Kit und 870-900 Euro für das DZ-Kit.
Und dann hätten wir doch nur wieder eine Einsteiger-DSLR mit einem "veralteten Sensor", der in den Testberichten schlecht abschneiden wird in einem System, das überall bereits als tot gilt. Das wäre wirklich nur eine Lösung für die Bestandskunden der kleinen Modelle, die tatsächlich aufrüstungswillig sind. Eine sehr kleine Gruppe also, und wer würde da diese Summe in die Hand nehmen, um den Umstieg zu wagen?
Natürlich ist das ganze aus Kundensicht sehr bedauerlich, und Olympus hat sich, soweit ich das aus meinen Gesprächen herausgehört habe, auch sehr schwer getan mit dieser Entscheidung. Aber es lässt sich eben nicht ändern, dass Olympus als Unternehmen darauf bedacht ist, wirtschaftlich zu handeln. Die Bindung an das System ist bei den Nutzern von kleinen Gehäusen nur selten ausgeprägt, du bist eine Ausnahme, in der Masse sind das einmalige Anschaffungen die über viele Jahre verwendet werden und dann durch etwas ersetzt werden sollen, bei dem zwar gefragt wird, ob altes Material weiter verwendet werden kann, bei dem aber auch eine komplette Neuanschaffung letztlich kein Problem darstellt. Du bist in diesem System eben ein bedauerliches Einzelschicksal, von dem es sicherlich noch andere gibt, die aber keineswegs eine große Masse darstellen. Auf der anderen Seite erschließt sich durch diesen Kurs eine sehr viel größere Zielgruppe, und die Nachfrage bestätigt ja zumindest aus wirtschaftlicher Sicht diese Entwicklung.
Was mir am meisten aufstößt, ist, dass Oly aus offenbar rein marketinggetriebenen Gründen keine kleinen FT-Gehäuse mehr auf den Markt bringt, weil mFT ja jetzt der neue Einstiegsbereich sei. Für Bestandskunden ist das ein Hohn. Ich kann doch zum Besitzer einer E-XXX (NP ~400€), der ein Update sucht, nicht sagen: Hier, kauf eine E-5!
Die Entwicklungen sind ja dank mFT alle da. Die Technik einer E-PM1 in das Gehäuse einer E-620 zu packen (plus deren AF-Modul), wäre sicher keine große Sache. Allein, Oly will einfach nicht, weil alle (außer vielleicht den paar Toppro-Besitzern) zu mFT wechseln sollen - und es ist ein wirklicher Wechsel, kaum anders als zu NEX & Co.