species 8472 schrieb:
Ja, ich kenne die Lehrbücher auch. Allerdings muss man den kleineren Formaten auch einen kleineren Zerstreuungskreis zugrunde legen, was die Sache etwas nivelliert.
Der zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser geht linear mit dem Bildformat, die Schärfentiefe aber quadratisch.
species 8472 schrieb:
Tatsache ist, dass ich digital wesentlich exakter fokussieren muss, als es noch analog der Fall war. Trotzdem die Sensoren kleiner sind. Oder gerade deswegen?
Ich denke es hängt einfach *zu einem Teil* daran, daß wir heute jedes Bild automatisch mit 100% anschauen und früher haben wir das nicht gemacht.
species 8472 schrieb:
Die Filmemulsion hat eine gewisse Schichtdicke - mikroskopisch dünn natürlich, aber sie hat eine gewisse Tiefe, die minimale Fokusabweichungen ausgleichen kann. Beim digitalen Sensor bin ich mir nicht so sicher. AA-Filter, Mikrolinsen, Bayer-Interpolation, Nachschärfung - alles das kommt in den üblichen Formeln zur Berechnung der Schärfentiefe nicht vor. Frage: Spielen diese Faktoren eine Rolle?
Das kommt auch alles noch hinzu, allerdings gelten die meisten dieser Faktoren bei allen Sensorformaten, so daß man das bei einem reinen Format-Vergleich wieder - zumindest in groben Zügen - vernachlässigen kann.
species 8472 schrieb:
Ein weiterer Faktor, der hineinwirken kann, ist das AF-System, das ja immer nur im Rahmen der optischen Schärfentiefe treffen kann, plus Toleranzen. Es kann also sein, dass der Fokus mal am Ende des Schärfentiefenbereichs liegt, mal am Anfang, mal vielleicht genau auf dem Motiv.
Aus dieser Thematik habe ich mich jetzt "freigekauft", indem ich eine Kamera mit geringer Auflösung, aber sehr hochwertigem AF gekauft habe

die fokussiert immer genau richtig, außer das Umgebungslicht geht aus.
species 8472 schrieb:
Manuelles Scharfstellen ist nicht nur aufgrund der kleinen Sucher oder des fehlenden Schnittbildindikators schwierig, sondern auch wegen der recht kurzen Einstellwege bei modernen, auf blitzschnellen AF getrimmten Objektive. Die kurzen, weniger exakten Einstellwege gelten natürlich auch für den AF. Kommt das zum Tragen, dann hat man ausgerechnet bei WW eventuell plötzlich weitaus weniger Schärfentiefe zur Verfügung, als einem die Tabelle sagt.
Wie gesagt, kaufe eine 1D, setze eine paßgenaue Schnittbildscheibe ein, mache ggf. eine Fokusreihe von einem wichtigen Motiv, dann hat sich das Problem einigermaßen erledigt. Fokussierfehler treten bei einer gut funktionierenden Kamera m.E. nur aufgrund der folgenden beiden Gründe auf: 1. zuwenig Licht, 2. Bewegungs-/Actionaufnahmen.
Ich hoffe doch, daß eine Oly E-1 da genauso zuverlässig ist (wenn auch langsamer, was Actionaufnahmen angeht) wie die EOS 1er Serie und die Nikon D1/D2-Serie.
species 8472 schrieb:
Und dann ist da diese Sache, dass die Schärfentiefe anscheinend auch wesentlich von der Austrittspupille des Objektivs abhängt. Hatte ich bereits mehrfach erwähnt.
http://www.elmar-baumann.de/fotografie/fragen/frage.technik.blende+schaerfentiefe.html
Es sollte klar sein, was das für den "winzigen" 4/3-Sensor hinsichtlich der Schärfentiefe bedeuten könnte!
Das Austrittspupillending muß ich mir auch noch mal ganz genau durchlesen. Allerdings wenn ich mir ne Austrittspupille mancher lichtstarker KB-Objektive so angucke, glaube ich nicht, daß das unbedingt das 4/3 nach "vorne" bringt.
Aber ganz dumme Frage. Wieso vergleichen wir das nicht mal irgendwie genau.
Man kann doch eine Art Standardmotiv aussuchen und ein Standardhintergrund und das fotografiert dann jeder mit einer gewissen Größe, Brennweiten usw. ab und dann sieht man doch, was Sache ist.
Damit das ganze nicht zu batterietestmäßig-blöde wird, müßten wir nur ein "reproduzierbares" Standardmotiv finden. Ideal wär ne Figur oder Statue oder sowas... keine Ahnung... oder es treffen sich irgendwo ein paar Besitzer verschiedener Kameras und probieren das mal vor Ort am gleichen Motiv aus, evtl. findet sich ja auch n Model dafür.
species 8472 schrieb:
Kurz und gut, ich will nicht die Physik in Frage stellen, nur zu Bedenken geben, dass die Fotografie im digitalen Zeitalter nicht unbedingt unkomplizierter geworden ist.
Ich sage mal aus m Bauch raus, ohne die genauen Formeln und Formate zu kennen: Inclusive aller Effekte die sich durch große Austrittspupillen und und und ergeben, die vielleicht eben nur bei 4/3 gegeben sind und sonst nirgends, kommt vielleicht das 4/3 in der Praxis vom Freistellungsvermögen an das von anderen 1.5-1.7x Crop Kameras ran (gleiche Bildwinkel und Blenden usw. vorausgesetzt). KB hat demgegenüber sicher grundsätzlich noch weniger Schärfentiefe und Mittelformat erst recht.
Aber wie gesagt, das ist jetzt nur eine *Einschätzung* und ich möchte nicht für alle Zeiten darauf festgenagelt werden, ich fände das interessant einfach mal irgendwo in der Praxis im direkten Vergleich zu klären.
species 8472 schrieb:
Danke für den Link. Ist was längeres. Ich hatte bis jetzt nur Zeit, das direkt verlinkte Posting zu lesen. Scheint so zu sein, dass die großen Hinterlinsen der lichtstarken Analogobjektive jede Menge Streulicht im Spiegelkasten der Kamera produzieren, das den Kontrast reduziert. Und wenn man, wie hier, um dem entgegenzuwirken, eine Abdeckung an der Linse anbringt, dann könnte es schon sein, dass die Lichtmenge, die zum Sensor durchkommt, reduziert ist.
Ich muss mir das mal genauer durchlesen.
Ich bin auch nicht 100% durchgestiegen, vielleicht blocken die Spiegelkästen einfach auch einiges Licht ab, was von der großen Hinterlinse reinkommt. Wenn das wirklich so wäre, dann können allerdings die Austrittspupillen bei 4/3 so wahnsinnig groß auch nicht sein - denn dann wären ja die von lichtstarken KB-Objektiven ganz klar doch deutlich größer
