Lustiger Thread
Also ich hatte 2 Jahre die SD9, sie war meine erste DSLR und seit ich die ersten Bilder von so einer im Netz gesehen hatte, war ich angefixt.
Leporinus hat das eigentlich schon sehr gut ausgedrückt, es sind die Kantenkontraste, die ohne großes Nachschärfen einfach abgebildet werden. Diese Art von digitaler Akutanz hab ich sonst nur bei der Leica M8 gesehen, die ja auch ohne AA-Filter auskommt.
Letztlich ist es m.M. überhaupt nicht die Bayer-Interpolation, weil die hell-dunkel-Kontraste viel wesentlicher sind -- und die werden bei den Bayer-Kameras ebenfalls praktisch 1:1 auf den Pixel abgebildet, nur die Farben unterliegen dem Demosaicing. Es ist der fehlende oder vorhandene AA-Filter, der den Unterschied zwischen knackigem Mikrokontrast oder eben weniger knackigem Mikrokontrast ausmacht. Und da ein plastischer Eindruck eines 2-dimensionalen Objekts nicht durch Farben sondern durch hell-dunkel-Kontraste zustande kommt, wirken die Bilder aus den Sigmas und eben auch aus der Leica einfach plastischer, oft mit natürlicher wirkenden Texturen usw. Durch den fehlenden AA-Filter hat man auch noch Textur jenseits Nyquist, was z.B. gerade bei ferner Vegetation zum tragen kommt.
Das ist mal mein Statement nach jahrelangem Foveon-Gucken und nun jahrelangem Bayer-Gucken.
Voraussetzung für ein gutes Foveon-Bild ist immer auch eine gute Linse, mit billigem Glas sieht der Output auch nicht mehr so toll aus (da zieh ich den Hut vor dem DP1-Objektiv), wobei der Foveon da m.M. ein Stück weit gutmütiger reagiert.
Man muß natürlich auch sehen, dass 2640*1740 Bildpunkte heute nicht grad riesig ist und wenn ich ein 12 MP-Bayer-Bild entsprechend eindampfe und mit ein paar Aktionen in CS3 (oder auch einem anderen, preiswerteren Programm) etwas knackiger auf Pixelebene mache, mich ein wenig um lokale Kontraste kümmere und auch auf saubere Farbdarstellung in den Lichtern achte, dass ich dann ein sehr ähnliches Bildergebnis erzielen kann.
Ich mag den "Look" der Foveon-Bilder nach wie vor -- auch wenn ich aus anderen Gründen dann bei einer D80 und jetzt bei einer S5 Pro gelandet bin -- und ein SD14-Bild ist in gewisser Hinsicht oft noch ein Maßstab für mich. Ich versuche immer weiter, etwas ähnliches mit den "Nachfolgern" zu erzielen. In mancher Hinsicht bin ich m.M. weit über dem Maßstab (also dort wo die heutigen Foveons nach wie vor ihre Schwächen haben) und in anderer ist der "Maßstab" m.M. kaum erreichbar.
Und wenn man anderer Meinung ist und das besondere an den Foveon-Bildern nicht sieht, ist es ja auch kein Beinbruch. Für mich ist es ein Ansporn, etwas wovon man lernen kann, eine Qualität jenseits von High-ISO-Rauscharmut und seidenweichen Farbverläufen. Nichts worüber man sich streiten müßte, sondern ein Vorbild um das beste aus beiden Welten nach Möglichkeit zu vereinen.
Übrigens finde ich die Wahl des RAW-Konverters ziemlich wesentlich für diese spezielle Qualität. ACR in CS3 und Lightroom scheint mir relativ ungeeignet, feinste Strukturen werden dort deutlich breiter, gröber dargestellt als mit Sigmas PhotoPro oder auch für die Fuji-NEFs mit den Fuji-Konvertern. Canons DPP scheint mir ebenfalls deutlich besser hinsichtlich der erreichbaren Akutanz. Auch was die Farbdarstellung angeht und den "Look" ausmacht ist m.M. ACR nicht immer ideal. Zwar ist ACR wirklich ungeheuer mächtig und es sind immer sehr gute Ergebnisse erzielbar, es tendiert m.M. aber auch zu relativ schwach gesättigten Farben in den Lichtern, was nach meinen Erkenntnissen den Bildern oft ein Stück Leuchtkraft und damit Plastizität und Authentizität nimmt.
Ich benutze jetzt viel die wirklich hervorragenden Jpgs aus der S5 Pro und überarbeite sie meist ein wenig mit CS3. Sonst benutze ich das einfache FinePix Studio um 16bit-Tiffs zu erhalten, die dann auch noch in CS3 den letzten Schliff bekommen. Das ganze dauert normalerweise höchstens eine Minute pro Bild und wird auch nur bei Bedarf gemacht.
Probiert mal andere Konverter aus, ich kann das nur empfehlen ;-)