Für mich ist Bildgestaltung, -inhalt und -sprache äußerst wichtig, und das hat sehr viel mit der Wahrnehmung durch die Betrachter meiner Bilder zu tun. Ich betrachte Fotografie bestimmt nicht aus einem rein technischen Blickwinkel.
Das hab ich auch nicht global so unterstellt -- aber ich hab schon den Eindruck dass Du in diesem Thread eine technische Erklärung (Bessere im Sinne von realitätsnäheren Mikrokontraste? Farbtrennung? Was auch immer...) suchst, allerdings eher mit der Intention diese dann zu widerlegen, natürlich wiederum mit technischen Gegen-Argumenten.
Denn sonst müsste Dir ja die Erklärung völlig reichen dass es Menschen gibt die das was Du nur in 100%-Crops siehst auch schon mit bloßem Auge zumindest bei größeren Drucken wahrnehmen können, und dass einige dieser Menschen das mit "plastisch" oder "dreidimensional" verbalisieren.
Meiner Vermutung nach zielt der Kern Deiner Neugier aber eher darauf
warum und
wie die Wahrnehmung anderer Menschen so funktioniert dass sie Foveon-Fotos "anders" sehen.
Damit bist Du aber eben aus dem objektivierbaren Bereich raus in dem technische Argumentation greift, und in der Domäne des Subjektiven, Persönlichen -- und wenn Du in dieser Deinen Horizont erweitern willst musst Du Dich auch subjektiven Argumenten und Beschreibungen öffnen. Mit der Abqualifizierung als Esoterik verschwendest Du nur
Deine Zeit und Energie. Das würd ich viel eher als ein (Dein

) Problem betrachten als die Tatsache dass sich für Dich Foveon- und Bayer-Fotos visuell in keiner Weise unterscheiden...
Wenn bestimmte technische Eigenschaften des Foveon-Sensors mit spezifischen Eigenschaften der menschlichen Wahrnehmung zusammenspielen, so daß ein besonders räumlicher Eindruck entsteht, der bei anderen Systemen nicht auftritt, dann kann mit das doch bestimmt jemand mit entsprechendem Hintergrundwissen erklären.
Aber das ist doch genau der Fehler: Sowas wie
die menschliche Wahrnehmung oder eine "normale Betrachtung" gibt es eben nicht!! Du kannst wenn es um so völlig subjektive, inhärent in der wahrnehmenden Person begründete Vorgänge wie die Konstruktion von dreidimensionalen Szenerien aus zweidimensionalen Abbildungen geht einfach nicht von dem Menschen abstrahieren der das macht.
Es ist dabei meiner Ansicht nach sehr wahrscheinlich dass in uns allen z.B. bei sowas wie der szenischen Rekonstruktion
ähnliche geistige Prozesse ablaufen (sonst würden z.B. wir nicht alle denselben bekannten optischen Täuschungen aufsitzen)... aber
wie genau ein Mensch die Sinneseindrücke die von seiner Netzhaut erzeugt werden mit erlernten und erwarteten Mustern überlagert und das Resultat dann in seiner Großhirnrinde verarbeitet (das ist nämlich der von teebaum angesprochene, beim Sehen ständig ablaufende Vorgang) ist sicherlich von Mensch zu Mensch dramatisch unterschiedlich, bedingt durch die enormen Unterschiede unserer individuellen Physiologien und Persönlichkeiten. Einige von uns beziehen dabei evtl. spezifische, von Foveon-Sensoren gelieferte Merkmale wie z.B. eine saubere Farbtrennung bis auf Pixel-Ebene mit ein, für andere spielt vielleicht eine absolut rauschfreie Abbildung von als einfarbig erwarteten Flächen eine derart große Rolle dass die Qualität der Farbtrennung soweit in den Hintergrund tritt dass sie nicht mehr wahrgenommen werden kann.
Es ist aber auf jeden Fall in höchstem Maße subjektiv und damit rein technischen Erklärungsversuchen nicht mehr zugänglich.
Bis jetzt gab es aber keine einzige Erklärung. "Es ist Dein persönlich Problem, wenn Du es nicht siehst" ist keine Erklärung, auch wenn dies eine in der Esoterik gebräuchliche Pseudo-Argumentation ist.
Ich kann Deine Unzufriedenheit verstehen, aber sie nach außen auf diejenigen zu projizieren die versuchen Dir was zu vermitteln wird sie nur verstärken.
Die Ursache liegt meiner Ansicht nach daran dass Du nach Erklärungen in der falschen Domäne suchst, nämlich der technisch-naturwissenschaftlichen.
Den Einblick in die Art der visuellen Wahrnehmung anderer Menschen den Du wahrscheinlich suchst -- und der für einen Fotografen der die Wirkung seiner Bilder steuern möchte auch sehr wichtig ist -- kannst Du meiner Ansicht nach eben nicht
deduzieren und
wissen, sondern nur
sehen und
erkennen, und zwar indem Du denjenigen die anders wahrnehmen als Du zuhörst/zusiehst und versuchst sie zu verstehen anstatt zu widerlegen

.
Ist für einen eingefleischten Techniker echt hart... das ist mir klar weil ich selber einer bin


. Aber das ist ja eine der wertvollen Sachen an der Fotografie, dass sie uns Techniker auch mal aus unseren beruflichen Deformationen rauszwingt...