Uff, hier geht wieder mal ganz schön die Post ab.
Fakt ist, jeder KB-Nutzer fühlt sich auf den Schwanz getreten, wenn sich ein Fotograf mit Olympus traut, die Aussage zu machen, dass FT für seine persönlichen Anwendungen am Besten geeignet sei.
Kann doch gar nicht sein, alles unter einer 5D produziert keine vernünftigen Bilder, zur Not geht eine 7D gerade noch so durch, denn derer Sensor ist vieeel grösser als der Würmli-Bildaufzeichner in einer Olympus. (Etwas überspitzt formuliert)
Fakt ist, jeder KB-Nutzer diskutiert die guten Linsen von Olympus sofort unter den Tisch. Früher oder später landet man dort, spätestens nachdem die Kleinbildfraktion die gesamte E-Body-Palette in den Boden gestampft hat. Dann gibt es noch diese Humoristen, die zwar Bodys im Wert eines Kleinwagens und Objektive im Wert einer durchschnittlichen Kaffeemaschine durch die Gegend tragen... Ich habe ein 50 1.8 II und ein 28-135 USM, dafür zwei 5D II und die ist viel besser als die E-3, was sofort noch mit einem Klofototest und irgendwelch empirischen Daten von DXO unterstrichen wird.
Ich weiss nicht woher dieser ständige Drang rührt, ein anderes System einebnen zu wollen. Ist es die Angst vor der Zukunft? Haben einige iher lieben Bedenken, dass zwei Japaner Marktriesen ebenso kläglich scheitern werden, wie deutsche Traditionshersteller vor bald 30 Jahren? Ist es der Frust, dass die erhofften Neuheiten bisher ausgeblieben sind? Ist es die Feststellung, das der selbst propagierte Unterschied weit geringer ist? Ich weiss es schlicht weg nicht.
Jedenfalls stösst es sauer auf, wenn einem ständig durch die Blume weiss gemacht wird, man solle doch gefälligst wechseln. Ich liess mich einst auch dadurch verleiten und zog einen Umstieg auf eine D700 in Betracht. Ich habe die Kamera auch ausprobiert und für mich am Ende befunden, dass der Unterschied in den meisten Bereichen weit weniger gross ist, als hier weisgemacht. Bei den Empfindlichkeitswerten und im C-AF geht sie der E-3 um Längen ab, nicht wegzudiskutieren, doch in den anderen Bereichen empfand ich die jetzt nicht soooo überragend. Klar, in Summe dürfte sie besser sein, doch dieser Vorteil war mir der Mehrpreis nicht wert.
Auffallend ist jedoch, dass im Olympusforenteil kräftig rumgetrollt wird, während die Olympusnutzer nur selten in fremden Sektionen ihren Erguss abgeben. Die Olympusfraktion hätte locker auch den EF 70-300L-Thread entern können und sich dort über den Marktführer bis in alle Ewigkeit lustig machen, dass der es schafft zu diesem Preis eine solche "lichtschwache Krücke" auf den Markt zu werfen. Ich lese zwar ab und an mit, überlasse es aber den jeweiligen Nutzern ihre Freude oder ihren Unmut kund zu tun.
Wer Portraits erstellen will, ist bei Olympus nicht falsch. Wer auf maximale Freistellung steht, eher schon. Olympus wird nie so stark wie Kleinbild freistellen können, mein Geschmack treffen Bilder mit 85 Millimeter Brennweite und Blende 1.2 jedenfalls nicht. Wem das gefällt, findet bei Canon eine Alternative. Das noch betuchtere Klientel dürfte gleich zu einer deutschen Manufaktur schielen, Leica M9 + div. exzellente Festbrennweiten...
Ich freue mich auf die E-5 wie sie kommt und weiss auch schon, dass das einigen nicht passen wird. Noch sicherer bin ich aber, dass die Nikon- und Canonfanboys wieder ihre guten Gründe finden werden, die Kamera in Summe schlecht zu machen. Noch sind das Dynamik, Rauschverhalten und seit kurzem ein fehlendes Superzoom. Was kommt als nächstes, wenn diese Bereiche früher oder später ausgemerzt sind, oder wenn Olympus irgendwann gar in Führung gehen wird? Klar, auf dem Prismendom stehen die falschen weissen Buchstaben und der Potenzfaktor der E-X ist weit geringer als jener einer 1D...
Muss verdammt schwer zu akzeptieren sein, dass sich jemand mit einer Olympus zufrieden geben kann...