Da in diesem Thread viele gute Beiträge zu lesen sind und zu meinem Anliegen gut passen, belebe ich diesen jetzt mal wieder:
Obwohl ich mich mit Farbmanagement etwas beschäftigt und auch versucht habe gut umzusetzen, muss ich leider immer noch einige zum Teil sehr unschöne Unstimmigkeiten zwischen den Abzügen von Saal und der Darstellung meines Monitors feststellen. Ich habe versucht den Fehler herauszufinden, komme aber momentan nicht weiter.
Ich habe im Zeitraum von einigen Monaten häufiger bei Saal bestellt und musste immer wieder feststellen, dass die Drucke eine Farbverschiebung ins rötliche im Vergleich zu meinem Monitor aufwiesen. Dies betrifft insbesondere Hauttöne, die dann teilweise schon eine sehr unangenehme Magentafärbung annahmen.
Als Monitor kommt ein Eizo CG243W, kalibriert/profilliert mit dem Spyder 3 und ColorNavigator mit 5600K, Gamma 2,2 und 100cd bei einem D50 Umgebungslicht zum Einsatz. Der Monitor ist mit einem MacBook Pro verbunden. Die RAW-Dateien meiner Nikon D300 importiere ich zunächst in Lightroom, das mir als Verwaltungssoftware meiner Bilder dient, wo ich Grundentwicklungen vornehme. Einige Bilder bearbeite ich noch zusätzlich in Photoshop und re-importiere sie anschließend wieder zurück in LR. Bilder für das Web exportiere ich grundsätzlich von LR aus. Für Bildbestellungen bei Saal exportiere ich diese zunächst via LR und füge in PS einen Canvas-Rand hinzu (um den Bildbeschnitt zu verringern).
Als Farbprofil verwende ich für die Saal Abzüge grundsätzlich aRGB. Jedoch erscheinen die fertigen Abzüge im Vergleich zu Lightroom deutlich rötlicher und auch etwas dunkler, bzw. in Lightroom kälter/grüner. Da dieser Unterschied nicht nur einmal auftrat und Saal ja bzgl. Qualität angesehen ist, gehe ich davon aus, dass ich etwas nicht beachtet habe. Der automatische Weißabgleich in LR tendiert bei mir dazu, relativ viel Magenta in der Tönung hinzuzufügen (je nach Lichtsituation zw. +5 und +15 im Durchschnitt), solche Abzüge sahen häufig katastrophal, in LR jedoch ganz ok aus. Ich benutze den autom. Weißabgleich zwar so gut wie nie, aber rein visuell hab ich das Gefühl, mich nicht auf meine Anzeige verlassen zu können, wenn ich etwas farblich korrekt belichtet haben möchte.
Einen Unterschied zwischen den Bildern in LR und den exportierten Varianten in PS kann ich nicht feststellen. Ich gehe davon aus, dass bei mir die Anzeige nicht richtig eingestellt ist, wüsste allerdings gerne, was ich überprüfen müsste, um etwaige Fehler auszuschließen, bzw. zu korrigieren.
Könnte es evt. damit zusammenhängen, dass ich auch das Display meines MacBooks mit der Softwarekalibrierung von Datacolor/Spyder3 kalibriert/profiliert habe und somit die Grafikkartensignale an meinem externen Monitor verfälscht wiedergegeben werden? Erscheinen z. B. leichte Magentatönungen im Ausdruck drastischer als diese am Monitor angezeigt werden, z. B. wegen der Umwandlung des Farbraumes von ProPhoto -> aRGB und des Gamma-Wertes von linear -> 2,2 von LR aus?
Wenn man LR für die Bildverwaltung benutzt, in der man auch in PS bearbeitete Bilder wieder zurückimportiert und erneut von LR exportiert, sollte man dann am besten durchgängig in ProPhoto 16bit bis zur Zielausgabe (Web, Print, etc..) arbeiten? Oder andersherum: wäre es ein gravierender Fehler Bilder von LR mit aRGB 8bit nach PS zu exportieren, anschließend zurück nach LR und von dort aus erneut zu exportieren?
Ist es aufgrund unterschiedlicher Gamma-Werte zwischen Anzeige und Belichter normal, dass die Abzüge dunkler werden? Wenn ja, würde ich dafür gerne eine PS-Aktion anlegen. Welche wäre eurer Meinung nach dafür die geeignetste Variante (Helligkeitswert erhöhen, unter Levels den Bild-Gamma-Wert verändern,..)? Benutzt ihr weitere Korrekturen oder Aktionen um den Soft-Proof optisch anzupassen?
Für Anregungen und Verbesserungsvorschläge wäre ich sehr dankbar.