Ich habe meine gesamten Fotos aus der analogen Zeit auf Negativfilm gesichert, diese Sicherungen wurden bei der Aufnahme bereits automatisch erstellt und sind auch 50 Jahre nach der Entstehung noch einwandfrei nutzbar.
Aber nur, weil Du sie korrekt gelagert hast. Schreibe ich die Daten heute auf MO oder andere, vermutlich genauso lange haltbare Medien, bleibt, wie bei analogem Film, nur noch das Problem des "Lesegerätes". Mit meinen Negativen kann ich persönlich zu Hause nichts anfangen, die DIAs kann ich wenigstens noch direkt betrachten.
Ich kann davon jederzeit neue Bilder in beliebiger Anzahl herstellen.
Wenn Du Dein gesamtes Farb-Entwicklungslabor eingelagert hast und Dich auch noch regelmäßig darum kümmerst, daß die Chemikalien vorrätig sind, dann ja (Du spracht von "jederzeit" und nicht erst in vielen Tagen/Wochen, wenn man die Chemikalien wieder irgendwo aufgetrieben hat). Sonst musst Du entweder Dein einziges Exemplar der Negatve an mehr oder weniger dubiose Großlabore abgeben oder sie noch teurer vom Fachlabor per Hand entwickeln lassen.
Nichts anderes musst Du auch mit jedem digitalen Medium tun. Je nach Medium wird entweder die spätere Lesbarkeit zu Hause zum Glücksspiel (Lesegerät funktioniert noch und liest die alten Medien noch), man muss sich entsprechende Lesegeräte besorgen (IDE-Adapter, neues MO/DVD-Laufwerk) oder man überlässt dies entsprechenden Fachfirmen (was dann halt kostet).
Mal im Ernst, gibt es für den privaten Bereich Lösungen um digitale Fotos (Bilddateien) auf analoges Filmmaterial zu belichten?
Was ist für Dich im privaten Bereich finanzierbar, was sind Dir Deine Bilder wert, die Du über Jahrzehnte hinweg unbeachtet lagern möchtest.
Eine Dia-Ausbelichtung mit angeblich 45 MPix (welcher KB-Farbfilm das auch immer können mag) kostete so um die 1-2 Euro, bei Mittel- oder Großformat wird es entsprechend teurer. Das ist zwar nicht günstig, aber auch nicht teurer wie der qualitativ hochwertige Ausdruck der Bilder auf A4.
wenn man seine Canon RAWs heute sichert und in 15 Jahren keine Plugins bzw RAW import filter mehr für dieses verfahren existieren wäre es schwierig noch damit arbeiten zu können, daher sollte man die Daten zu archivzwecken entsprechend vorbereiten.
Wenn Du Dich natürlich auf ein einziges Programm festlegst (wie es hier im Forum wolh viele tun, siehe die Diskussion über CNX/NX-D oder schon nur LR), dann mag das stimmen.
Zumindest für Canon und Nikon (und auch viele andere Hersteller) und deren aktuelle Raw-Formate gibt es Quelloffene Kommandozeilentools, die aus dem Raw (inkl. der gewünschten Parametrierung) ein meist brauchbares RGB-Bild erzeugen können. Die Sourcen archiviert man im Zweifel einfach mit und muss dann nur noch hoffen, daß es auch für die Computer der Nachfahren in 50-100 Jahren noch einen C-Compiler gibt.
Wobei Ich Dir am Ende aber Recht gebe, das einzig für mich relevante ist das einmal aus der Raw entwickelte Bild, welches dann als TIFF oder JPG archiviert wird.