Mit dem EN-EL15 hat Nikon offenbar eine neue Stufe der Absicherung gegen Reverse-Engineering erreicht. Es hat lange gedauert, bis es überhaupt nachgebaute EN-EL15 gab, und die frühen Nachbauten hatten noch massive Probleme. Ich hatte z. B. am Anfang ein recht teures Exemplar von Hähnel, das gegen Ende der Ladung immer aprupten Spannungsabfall zeigte und zweimal sogar die Kameraelektronik zum Absturz brachte. Der Hähnel wurde getauscht, und das neue Exemplar hatte wieder denselben Fehler. Der Händler tauschte ihn mir dann gegen Zuzahlung gegen ein Nikon-Original - das aber leider auch Probleme machte, siehe mein voriger Beitrag. Offenbar hat Nikon die Akkus diesmal so gut abgesichert, dass selbst die eigenen Exemplare Schwierigkeiten machen können.

Von früheren Akku-Modellen, etwa dem EN-EL3e, kannte man das nicht. Damals konnte man, wenn man auf Nummer sicher gehen wollte, unbesorgt das Original kaufen.
Dass nachgebaute EN-EL15 zwar in den Kameras laufen, aber nicht in den Batteriegriffen, hat sich auch schon früh rausgestellt. Patona und andere Hersteller haben längst nachgebessert und bieten jetzt eine zweite Generation, die immer und überall funktioniert. Allerdings sind von den älteren Exemplaren, die nicht im Batteriegriff funktionieren, bis heute viele im Handel (dann meist zu niedrigeren Preisen - teils unter 20 Euro). Also man muss schon aufpassen, was man kauft - aber auch das Teuerste ist nicht immer das Beste.
Ich würde heute tatsächlich die neueste Generation der Patona-EN-EL15 nehmen, die aktuell zwischen 25 und 30 Euro kosten. Von billigeren Exemplaren würde ich wegen der Batteriegriff-Problematik Abstand nehmen, und die teuren Hähnel würde ich auch nicht mehr kaufen. Auch die Original-EN-EL15 würde ich nicht mehr kaufen, solange es kein Statement von Nikon gibt, dass die jetzt verkauften Exemplare wirklich fehlerfrei sind. (Ist ein Dilemma für Nikon: Solange man nicht zugibt, dass ein Problem vorlag, kann man auch nicht verkünden, man habe es behoben.

)