Daher meine Frage: Was bringt die M5 den Canon DSLR-Nutzern?
Hi Jens, also so wie ich dich kenne gibt’s da ja nur eine Option, einfach kaufen und selbst herausfinden. Für den Einsatzzweck mit den großen Telebrennweiten ist sie vielleicht nicht bevorzugt einzusetzen, aber für alle anderen Sachen kann man (wenn man es kann) die gleichen Ergebnisse erreichen wie mit den Großen.
Für mich gibt es folgende Einsatzzwecke, aktuell habe ich 2x EOS-M1 und 1x M10, die M5 wird bald dazu kommen:
1) Landschaftsfotografie: Da ist es in 98% der Fälle ziemlich egal ob ich ne 5D4, 7DII oder eine der EOS-M Kameras habe. Wenn ich damit umgehen kann und weiß wie ich zum Ziel komme dann ist dies auch mit einer M1 locker möglich. Ich habe bis heute noch keinen Grund für einen KB Body gefunden (für meine Einsatzzwecke) und ich bin wahrlich nicht anspruchslos.
Weiterhin bin ich nahezu immer mit zwei Bodies unterwegs, bin ich an einem Spot und habe an der 7DII das UWW drauf, dann ergeben sich parallel in 75% aller Fälle auch Motive für etwas mehr Brennweite, also habe ich immer auf der EOS-M leichtes Tele (24-105) oder ein noch mehr Brennweite drauf (EF-M 55-200 oder EF-S 55-250, früher auch mal 70-300L) Nicht selten sind diese Ergebnisse die „nebenher“ entstehen noch spannender als das „Hauptmotiv“.
Klar ist dies nicht zwingend ein Argument für eine EOS-M denn es könnte ja auch ein größerer Body sein, aber sehr oft ist mein Ziel nicht direkt am Parkplatz, vielleicht sind es auch mal 1000 Höhenmeter und dann ist man über jedes Gramm weniger froh.
2) Reisen: Ich bin auch mal für eine Woche im Norden oder sonst wo mit dem Rucksack und Zelt unterwegs. Trage da zu den 20kg Gepäck noch 8kg Fotoausrüstung mit. Gerade bei so einer Reise würde ich nie ohne zweiten Body und einem zweiten Satz Objektive für die wichtigsten Brennweiten auf Tour gehen. Hier ist eine EOS-M mit den EF-M Objektiven auch Gold wert, habe ich sie doch immer in Hosen oder Jackentasche mit dem 22er oder 15-45mm Objektiv. So entstehen auch während des Wandern und zwischendurch Bilder die mich im Nachhinein begeistern. Müsste ich jedes Mal den Rucksack absetzen die „Große“ aufbauen etc. da würde ich ja nie ankommen.
Bei diesen Touren zählt auch das Gewicht und die Größe, man hat eh schon viel auf dem Rücken und der Platz im Rucksack ist begrenzt. Ein zweiter DSLR Body und womöglich noch weitere EF oder EF-S Objektive wären keine Option. Am liebsten würde ich diese Touren ganz ohne DSLR machen, eine M5 als Hauptkamera und eine M1 als Backup wären perfekt. Jedoch fehlen dazu noch zwei Punkte die für die meisten DSLM gelten. Die Akkus halten nicht durch (Für die 7DII habe ich 8 Akkus und verbrauche meistens 5-6) und ich will an der Hauptkamera zwei Speicherslots, habe ich doch wenig Lust noch irgendwelche Backuplösungen mitzuschleppen bei denen der Akku sicher auch keine Woche hält. Ich habe es noch nicht getestet aber ich denke ich müsste für die M5 so ca. 14 Akkus mitnehmen, Gewicht und Größe wären jetzt nicht so tragisch, aber der Preis. Immerhin gibt es ja inzwischen auch eine 3rd Party Variante des LP17 mit den bekannten Einschränkungen, dies war einer der Gründe warum ich die M3 übersprungen habe, bei der M1 und M10 mit LP12 sind die 3rd Party Akkus ja soweit OK.
3) Immer dabei: Die EOS-M ist so schön klein und vielseitig, da habe ich eigentlich immer eine dabei, ob in der Arbeitstasche oder im Auto, es liegt immer eine rum. Dies würde ich vielleicht nicht mit der M5 machen, aber bei Preisen von 100-200€ für eine M1 oder M10 kann man bedenkenlos mal welche rumliegen haben. Da sind inzwischen Bilder entstanden, die manchen geplanten shot alt aussehen lassen, die Bilder würde es sonst nicht geben.
4) Familientauglich: Mein Sohn fotografiert auch gerne wenn wir auf Reisen sind, da kommen manchmal wirklich hervorragende Bilder bei raus, die mir dann die gewohnt hohe Qualität der RAW Bilder liefern um sie dann optional noch mit meinem Workflow durch die Bearbeitung zu jagen. Hier wäre aber eine 1“ Kamera sicher auch OK, aber EOS-M und Objektiv sharing innerhalb der Familie hat halt auch seinen Reiz.
5) Makrofotografie: Pflanzen, Pilze etc. fotografiere ich mit der M10 viel lieber als mit der großen 7DII. Einerseits lege ich die M ohne schlechtes Gewissen auch mal auf den Boden in den Dreck, anderseits habe ich durch den kompakten Body die Möglichkeit noch ein paar cm tiefer zu arbeiten und bei der M10 und der M5 habe ich das Klappdisplay dabei, einfach Gold wert, vermisse ich bis heute an der 7DII.
So, viel Text und letztendlich hilft es dir vielleicht gar nicht, da du andere Einsatzzwecke hast, aber in anderen Bereichen wie Street, Architektur etc, wird es sicher auch genügend Argumente dafür geben.