Meiner Meinung nach ein Denkfehler. Es wäre ja fatal, wenn die Kamera nur genau den Bereich des AF-Punktes berücksichtigen würde. Selbstverständlich berücksichtigt die Kamera die gesamte Fläche des Bildes, gewichtet aber Bereiche entsprechend danach, wie weit sie von einem AF-Punkt entfernt sind und wie gut dieser in Fokus ist.
Das ist mir (theoretisch) ja alles bekannt (63 Messfelder, etc. pp.). Nur: Es deckt sich nicht mit dem, was ich (empirisch) sehe.
![Wink ;) ;)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Fakt ist: Die Belichtungsmessung ändert sich exakt danach, ob der ausgewählte AF-Punkt auf dem Streifen ist oder den Streifen verlässt.
Zu Deinem Testbild: Ja, das wiederspricht jetzt auch den bisherigen Annahmen, allerdings könnte es sein, dass die Kamera den ausgewählten AF-Punkt trotzdem noch etwas stärker gewichtet als die anderen (aber eben nicht nur).
Gute Überlegung, hatte ich eben einmal ausprobiert und es stimmt: Relevant ist tatsächlich nicht der
zentrale AF-Punkt, sondern der ausgewählte. Aber eben auch nur der. Die übrigen bleiben vollständig unberücksichtigt, wie oben beschrieben. Die Verschlusszeit (und damit die Belichtung im AV-Modus) ändert sich immer nur dann, wenn der ausgewählte Fokuspunkt den Klebestreifen verlässt. Wer eine 7D/60D/600D hat, möge es ausprobieren. Wenn meine Kamera nicht defekt ist, sollten die Ergebnisse dieselben sein. Damit wäre die Mehrfeldmessung an der 60D eine Art "bewegliche Spot-Messung light" (die normale Spotmessung ist bei Canon ja auf das Bildzentrum fixiert und lässt sich nicht in Richtung Bildrand "verschieben") - aber nichtsdestotrotz eine Art Spot-Messung. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass Canon tatsächlich einen solchen fotografischen Unfug verbrechen würde. Der Verdacht eines Defekts liegt daher nach wie vor nahe.
Hast Du auch jedesmal Fokussiert? Die Belichtungsmessung bei Mehrfeld wird im One-Shot-AF für iFCL erst gültig, nachdem eine Fokussierung erfolgt ist. Was vorher im Sucher angezeigt wurde, ist dann evtl. gar nicht mehr gültig.
Das galt schon vor iFCL. Und, ja, keine Sorge, daran hatte ich gedacht.
![Wink ;) ;)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Ich habe fokussiert, den Fokus gespeichert, dann meine "Testschwenks" über den Klebestreifen gemacht und immer wieder den Auslöser halb durchgedrückt (das meintest du ja effektiv mit "fokussiert"), um die Belichtungsmessung zu starten. Die Ergebnisse waren, wie oben beschrieben.
//Edit zur Sicherheit: Auch wenn man es macht, wie du sagst - immer neue Fokussierung statt Fokusspeicherung - die Ergebnisse bleiben dieselben. Wenn der ausgewählte AF und nur dieser den Streifen verlässt, ändert sich die Messung.
P.S. Ich habe keine Ahnung, wie sich iFCL dann bei AF-Servo verhält. Wahrscheinlich werden aber auch dann nach jeder Einzelfokussierung die sich dynamisch ändernden Fokusinformationen ausgewertet.
Gute Frage; ist für die hiesigen Testzwecke allerdings unerheblich, da alle Bilder hier unter One-shot-AF gemacht wurden.
---
Kurioser Zusatzbefund: Habe eben nochmal nach Fokussierung des Klebestreifens am Objektiv auf
manuelle Fokussierung geschaltet. Danach habe im im
manuellen Belichtungsmodus das eingestellt, was die Kamera für korrekt belichtet Hielt. Heraus kamen zwei Bilder, die sich in der Belichtung
nicht unterschieden. (Bzw. nur marginal: laut Belichtungsmessung war eines 1/3 Blende überbelichtet, de facto hatten sich aber nur die Schwarz-Werte etwas in den hellen Bereich verschoben.) Das verweist erneut darauf, dass die Wahl des AF-Feldes (eines, alle/automatisch, keines) einen entscheidenden Einfluss auf die Belichtungsmessung hat.