@ Jan
Du bist doch der Rollei Guru (hast mir vor ein paar Jahren bei einigen Auktionen die Wurst vom Teller gezogen...)... Ich bin erst gerade eben über diesen Thread gestolpert und wunderte mich arg, dass niemand die Rollei 6003, 6008, etc. erwähnt hat - auch unter dem Aspekt der Schneider Linsen (Zeiss gab es ja auch).
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Das hat mit dem geäußerten Wunsch:
"Was brauch ich nicht:
- integrierte Belichtungsmessung
- Vorschläge für 6x7 oder 6x4,5
- Prismensucher"
zu tun und mit Abnutzungseffekten. Hier werden Hassis, Klappfalter für 20,- und weiß der Fuchs, was noch in die Diskussion eingebracht, da lohnt es sich nicht wirklich, den Versuch zu starten, die Vorteile eines Rückschwnigspiegels, eines eingebauten Belis (mit Automatik), eines eingebauten Motors etc.etc. zu erörtern und zu versuchen, die Angst vor einer stromabhängigen Kamera zu nehmen.
Die Rolleiflex 6006 wird m.E. derzeit am Markt stark unterbewertet, die SL 66 hingegen überbewertet. Mitunter ist es gefühlt sogar so, daß für eine SL 66 mehr Geld gezahlt wird, als für eine SL 66 E, und das ist einfach sockenschüssig XXL.
Als Anwender hat man bei der SL 66 E wenn man die Batterie rausnimmt immernoch "eine schwarze SL 66", als Sammler hat man mit der SL 66 E die seltenere Kamera - und mit Batterie (PX 28) drin hat man eine Kamera mit Top-Beli, der ins Gehäuse eingebaut ist, und mit allen Mattscheiben und Sucheraufsätzen funktioniert.
Im Vergleich zur Hassi wird die SL 66 klobig, aber man bekommt den eingebauten Balgen und den Scheimpflug ins Haus.
Trotzdem knipse ich lieber mit der 6003 professional (oder SLX oder 6008 integral) als mit der SL 66 E (oder einer anderen SL 66). Ja, stromabhängig, ja, größer und schwerer als Hassi, aber: Rückschwingspiegel, eingebauter Motor, eingebauter Beli mit "allen Automatiken" (manuel, Zeitautomatik, Blendenautomatik und Programmautomatik), spot- und integral-Messung. Ich brauche auch selten ein Wechselmagazin, der Filmwechsel geht in der 6003 mit Rückwand schneller und wenn ich irgendwo knipse bleibt es meist bei einer Sorte Film.
Objektive? Joah, die gibt es zur SLX-6008, vom Fisheye zum Supertele (8/1000, das nötige Kleingeld vorausgesetzt ;-). Im "unteren Preissegment" 4/50 (egal, ob Distagon oder Rolleigon), 2,8/80 (egal, ob Planar oder Rolleigon oder Xenotar) und 4/150 (egal, ob Rolleigon oder Tele-Xenar oder Sonnar) evtl. auch 5,6/250 und 5,6/350. Etwas gehoben dann auch 4/40 ("alt"), 3,5/60, 2,0/80, 4/120 Macro, 2,8/180 Tele-Xenar und "oben" dann 3,5/40 (neu), 2/110 (selten), 4/90 Apo Macro-Symmar, 4,6/150 Apo Macro-Symmar und 4/300 Apo Tele-Xenar.
Aber wie soll ich den Leuten, die mit einer Kiev 88 im Set mit fünf Objektiven, 2 Zusatzmagazinen und 45°Meßprisma für 120,- Euro liebäugeln, erklären warum es Sinn machen könnte, gleich etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und in ein anderes, in meinen Augen besseres, System zu investieren? Dann und wann kommt mal jemand zu Besuch und spielt dann mit meinen SL 66 (E&SE), SLX-6008 und 2,8GX, dem muß ich das nicht mehr erklären, höchstens noch die Reihenfolge, in der er sich die drei Rollei-Systeme zulegt ;-)
Für die Zweiäugigen muß der Kandidat sowieso erst "reif" sein. Soll er sich vorher an Lubitels / Seagulls / Flexarets / Rektaflexen / Teedosen (Yashica) etc. und div. SLR-Systemen mit Motordrive, Superzoom und acht Wechselobjektiven erstmal die Hörner abstoßen.