• Neuer Gutscheincode unseres Partners Schutzfolien24:
    DSLR-Forum2025
    Dauerhaft 10% Rabatt auf alle Displayschutzfolien und Schutzgläser der Eigenmarken
    "Upscreen", "Screenleaf", BROTECT" und "Savvies".
    Der Code ist für alle Geräteklassen gültig.
  • Stimmt ab über die Sieger des DSLR-Forum Fotowettbewerbs September 2025.
    Thema: "Straßenfotografie s/w"

    Nur noch bis zum 30.09.2025 23:59!
    Jeder darf abstimmen!
    Zur Abstimmung und Bewertung hier lang
  • Ich freue mich bekannt geben zu können, dass das DSLR-Forum einen neuen Aktionspartner gewinnen konnte.

    Saal Digital bietet Fotoprodukte in HighEnd-Qualität.
    Alle Informationen dazu gibt es demnächst hier.
  • In eigener Sache!

    Liebe Mitglieder, liebe Besucher und Gäste
    ich weiß, es ist ein leidiges Thema, aber ich muss es ansprechen: Werbung, Werbeblocker und Finanzierung des Forums.
    Bitte hier weiterlesen ...

  • Nicht erreichbare Adressen im Benutzerkonto
    Wir bekommen zurzeit eine große Anzahl an E-Mails, die das System zum Beispiel als Benachrichtigungen an Nutzer verschickt,
    als unzustellbar zurück, weil z.B. die Adressen nicht erreichbar sind oder das Postfach gar nicht existiert.
    Stellt doch bitte sicher, dass die Benachrichtigungen, die ihr vom System erwartet, auch zugestellt werden können.
    Nicht erreichbare E-Mail-Adressen sind dazu wenig hilfreich.
    Danke!
WERBUNG

Eine Hundertstel Sekunde

Der Film haut schon ziemlich böse rein, muss ehrlich gesagt sagen das es mich innerlich gerade zerreist.
Nicht weil die Fotografin ihren Job gemacht hat (auch wenn dieser wirklich bitter war in dieser situation) eher die Reaktion der Masse, der Sieg bei den Awards und ihre Reaktion.

Aber trotz alledem find ich ihn gut, solche Filme sind leider nötig geworden um die Menschen wach zu rütteln.


(Ps: gute Canonwerbung für die alte EOS 3, meine funktioniert wenigtens noch....9
 
Was ist denn der Job der Journalisten und Bildreporter? Sie sollen berichten von der Realität - auch im Krieg. Sie haben den Krieg nicht gemacht, sondern sollen ihn dokumentieren. Das hat m.E. nichts mit Geldgeilheit und Ruhmstreben zu tun. Ich kann mir nicht vorstellen, dass (alle) Kriegsreporter und -fotografen nur deswegen ihr Leben riskieren, Traumata in Kauf nehmen und ihren Seelenfrieden verkaufen sollten.

Die für mich schlimme Realität, die der Film brillant rüberbringt, ist doch - wie manche Vorredner hier auch schrieben - die Reaktion der Öffentlichkeit bzw. der Gesellschaft, die durch die Jury repräsentiert wird, auf die grausige Realität in der Welt. Man ergötzt sich eben am Leid anderer, ist schadenfroh und nimmt für die Befriedigung der eigenen Sensationsgier auch das grausige Leid anderer Menschen in Kauf, ja braucht dieses sogar mitunter, um unterhaltsame Action zu haben, auf die man von weit weg und in Sicherheit schauen kann.

Und der Kick kommt eben für viele Menschen (das wird m.E. auch belegt durch die zunehmende Gewaltbereitschaft hier vor unserer Haustür) dann, wenn es sich um Grausamkeit in der Wirklichkeit handelt - und eben nicht "nur" um Fiktion in Büchern (früher), im Film (heute) oder in Rollen.- und Computerspielen (heute und in Zukunft?) handelt.

Ein für mich sehr beeindruckender Film, der die Zerrissenheit der Reporter, die natürlich Gewissensbisse haben, ebenso zeigt, wie die Sucht des Mainstream (den wollen ja die Massenmedien erreichen und repräsentieren) nach Leid und Schmerz.

Danke für den Linkhinweis an den TO!
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist denn der Job der Journalisten und Bildreporter? Sie sollen berichten von der Realität - auch im Krieg.



Ich muss sagen, dass ich mir eben durchaus eine Träne wegdrücken musste, als ich das Video gesehen habe. Es ist einfach verdammt realistisch aufgezeigt, wie das Leben wirklich ist. Auch im Krieg.

Ich war gestern bei einem tödlichen Verkehrsunfall. Zwei Kradfahrer haben sich in einer Kurve getroffen. Auch da habe ich sehr beklemmende Bilder gemacht und war froh, dass ich nicht als Kameramann arbeiten muss. Am Boden liegt der eine Kradfahrer (der nicht den Unfall verursacht hat), wird reanimiert. Über ihm schreit seine Lebensgefährtin, die mit auf dem Motorrad saß. Weil sie realisiert, was da passiert. Im Hintergrund schreit der Unfallverursacher vor Schmerzen, ehe er selbst ins Koma wegen seinen Verletzungen fällt - Ich habe die Bilder nicht veröffentlicht. Sowas gehört nicht in eine Lokalzeitung und hat den Leser nicht zu interessieren. Da soll dann doch der Text sprechen, da dieser die Grenzen angibt und man hier vielleicht nicht so viel interpretieren sollte.

Reporter müssen berichten, und zwar so echt, wie es war. Natürlich habe ich diese Bilder nicht genommen, aber immer wenn ich drauf schaue, bekomme ich diese Erinnerungen. Es war grauenhaft. Der Kriegsreporter ist noch eine Stufe höher, noch näher dran und erlebt es hautnaher. Dann entstehen solche Bilder, die auch aufklären und zeigen: Der Krieg ist nicht schön, es ist ein Greuel.

Mir gefällt das Video außerordentlich gut, weil es zeigt: Vor Ort blendest du aus, machst deine Arbeit. Die wirkliche Tragweite deiner Bilder bemerkst du erst später beim entwickeln.
 
Was ist denn der Job der Journalisten und Bildreporter? Sie sollen berichten von der Realität - auch im Krieg. Sie haben den Krieg nicht gemacht, sondern sollen ihn dokumentieren. Das hat m.E. nichts mit Geldgeilheit und Ruhmstreben zu tun. Ich kann mir nicht vorstellen, dass (alle) Kriegsreporter und -fotografen nur deswegen ihr Leben riskieren, Traumata in Kauf nehmen und ihren Seelenfrieden verkaufen sollten.
Danke für den Linkhinweis an den TO!

Genau. Tausende Menschen sterben jeden Tag unschuldig in Kriegen und keiner bemerkt es weil CNN/N-TV/etc. dorthin keine Live-Schalte einrichten. Es braucht Kriegsberichterstattung gerade um denen die mit sowas nicht unmittelbar konfrontiert werden eben doch ein Bild zu machen. Hätte es in Srebrenica nur halb so viele Journalisten gehabt wie in Amstetten letzten Sommer, hätte das Massaker wohl verhindert werden können.
 
Ich habe die Bilder nicht veröffentlicht. Sowas gehört nicht in eine Lokalzeitung und hat den Leser nicht zu interessieren.

Ich frage jetzt als Bildjournalist und Feuerwehrmann: Warum nicht? Eine Unfallstelle ohne Verletzte mit Massen an Trümmern ist für die Bevölkerung und Politiker das beeindruckenste Mittel, wenn es darum geht nachhaltig die Folgen von übermäßiger Raserei in die Köpfe zu bekommen. Ich fahre selber gerne sehr schnell und das obwohl ich schon genug gesehen habe, aber es bleibt zumeist im Rahmen.

B²T: Mag sein dass ich abgestumpft bin, aber Tote oder Schwerverletzte lassen mich absolut kalt, das war aber schon bei meinem ersten Unfall den ich je gesehn habe schon so. Da war ich 16, hatte 3 Wochen meinen Grundlehrgang, und es gab direkt 7 Tote, darunter 4 Kinder. Ich sehe jegliche Unglücksfälle, auch die in der eigenen familie, immer als Schicksal. Traurig, aber es ist nunmal so.
 
Ich muss sagen, dass ich mir eben durchaus eine Träne wegdrücken musste, als ich das Video gesehen habe. Es ist einfach verdammt realistisch aufgezeigt, wie das Leben wirklich ist. Auch im Krieg.

Ich war gestern bei einem tödlichen Verkehrsunfall. Zwei Kradfahrer haben sich in einer Kurve getroffen. Auch da habe ich sehr beklemmende Bilder gemacht und war froh, dass ich nicht als Kameramann arbeiten muss. Am Boden liegt der eine Kradfahrer (der nicht den Unfall verursacht hat), wird reanimiert. Über ihm schreit seine Lebensgefährtin, die mit auf dem Motorrad saß. Weil sie realisiert, was da passiert. Im Hintergrund schreit der Unfallverursacher vor Schmerzen, ehe er selbst ins Koma wegen seinen Verletzungen fällt - Ich habe die Bilder nicht veröffentlicht. Sowas gehört nicht in eine Lokalzeitung und hat den Leser nicht zu interessieren. Da soll dann doch der Text sprechen, da dieser die Grenzen angibt und man hier vielleicht nicht so viel interpretieren sollte.

Reporter müssen berichten, und zwar so echt, wie es war. Natürlich habe ich diese Bilder nicht genommen, aber immer wenn ich drauf schaue, bekomme ich diese Erinnerungen. Es war grauenhaft. Der Kriegsreporter ist noch eine Stufe höher, noch näher dran und erlebt es hautnaher. Dann entstehen solche Bilder, die auch aufklären und zeigen: Der Krieg ist nicht schön, es ist ein Greuel.

Mir gefällt das Video außerordentlich gut, weil es zeigt: Vor Ort blendest du aus, machst deine Arbeit. Die wirkliche Tragweite deiner Bilder bemerkst du erst später beim entwickeln.

Das finde ich spannend, dass man erst im nachhinein realisiert was man gesehen hat und das man es dennoch fotographiert hat. Meine Frage wäre auch gewesen; warum überhaupt dann sowas fotographieren.

@ medienmacher:
Diese Abgestumpfheit -die ich mir auch selbst zuschreiben muss- wird nicht mehr von solchen Schockern wie das im Video gewählte erregt. Aber das Bild des Mädchens mit einem Gewehr an dem Kopf würde doch viel eher etwas erreichen im Menschen, der dies betrachtet. (wie bereits weiter oben zu lesen)

Warum eigentlich nicht einschreiten als Fotographin?
Sie könnte das Leben eines Kinds (Was gibts es Größeres?) eventuell retten, wenn sie das auch selbst mit ihrem bezahlen müsste.
Nur weil ihre Bilder vielleicht den Krieg "verkürzen" könnten, wenn die Gesellschaft nicht so abgestumpft ist, wie die im Zuschaueraum der Verleihung?
Begeht man nicht immer große Fehler sobald man beginnt ein Leben gegen andere aufzurechnen? (Eigentlich auch schon beim Gedanken: Fotographin, 35 gegen Kind, 6? ) Leben also unterschiedlichen Wert zuzumessen?

Je mehr ich mich hiermit auseinander setze, desto mehr Fragen und noch weniger Antworten bleiben mir.

Ja, sie hat das falsche Motive gewählt.
Ja, man kann verstehn, dass sie nicht das Kind gerettet hat.
Ja, die Reaktonen des Publikums sind schreklich gefühlslos, zeigen eine verrohte Gesellschaft.

... ?
Danke auch für den weiterführenden Link zu den teilweise ebenfalls bedrückenden Kriegsbildern.
 
Fotofritze;4845713

Wirklich eindrucksvoller Film, also ich könnte das nicht.

Dass diese Art von Journalismus sein muss leuchtet mir ein.

Aber dann noch aufgrund solch getätigter Bilder noch eine Auszeichnung zu bekommen, ist meiner Meinung nach geschmacklos.



Ich denke mal eher, die Auszeichnung, meiner Meinung nach zu Recht vergeben, wird doch eher für die Aussagekraft und die Betroffenheit, die das Bild auslöst, verliehen und nicht für eine positive Bildkomposition oder ein "schönes" Foto, oder nicht?
In diesem Sinne ist die Auszeichnung jawohl eindeutig eher zu verstehen als eine Auszeichnung dafür, dass mit Hilfe dieses sehr aussagekräftigen Bildes auf Not, Gewalt und die menschlichen Abgründe eines Krieges hingewiesen wird!
 
Es ist vermutlich eher Aufgabe des Journalisten, NICHT Teil des Konfliktes, über den er berichtet, zu werden.

Ich zitiere meinen eigenen Satz gerne nochmal:
Es ist nicht Aufgabe des Journalisten, Teil des Konfliktes, über den er berichtet, zu werden.

Und das ist schwer genug bis unmöglich, weil jeder Krieg heute in irgendeiner Form auch über die Medienöffentlichkeit ausgetragen wird. Krasses Beispiel dafür waren ja die "embedded journalists" - wieviel mehr Teil des Konfliktes kann man in seiner Rolle als Journalist denn noch werden?

Richtig. Viele Journalisten sind in Konflikten, über die sie berichten, eher der einen, als der anderen Seite zugeneigt. Und das beeinflusst auch die Art ud die Tendenz ihrer Berichterstattung. Aber es ist immer noch etwas anderes, als in einem bewaffneten Konflikt selbst aktiv zu werden, im Sinne von beteiligung an bewaffneten Auseinandersetzungen.

Das heisst nicht, dass man nciht auch versuchen kann, gewalt durch Argumente und Diskussion zu verhindern, oder zumindest abzumildern. Aber es birgt für den Journalisten stets die Gefahr, als "Agent" der "anderen Seite" angesehen zu werden. Nicht umsonst werden Journalisten mehr und mehr zur Zielscheibe in bewaffneten Konflikten.

Die Gefahr, als Kriegsberichterstatter (nicht immer nur zufälliges) Opfer zu werden, ist ja auch nicht von der Hand zu weisen - auch damit ist er/sie Teil des Konfliktes geworden, weil sein/ihr Ableben ja zu Hause für entsprechende Nachrichten sorgt und die Wahrnehmung des Konfliktes beeinflusst.

Richtig. Aber er sollte sein Ableben nicht unbedingt durch aktiven Einflussnahme auf Kampfhandlungen wahrscheinlicher machen, als es in der jeweiligen Situation bereits ist.

Ich fürchte, die von uns allen ein wenig herbeigewünschte Grenze zwischen Gut und Böse, verwerflicher Profitgier und edler Aufklärung ist hier nicht leicht zu ziehen - schon gar nicht im Augenblick. Siehe dazu auch die Diskussion über Capas berühmt gewordenes Bild des sterbenden Soldaten.

Sehe ich ebenso. Es gibt hier sicher keine einfache und generelle Antwort.


Trotzdem habe ich immer noch nichtg bie Botschaft des Filmes mitbekommen. :o
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja. Richtig. In solch einer Situation, in der scheinbar ein sog. irregulärer Krieg (also unter Beteiligung von nichtmilitärischen Milizen) geführt wird, ist das aber mit einem noch höheren Risiko für den, der eingreift, verbunden. Weil diese Leute ohnehin jenseits jeglicher rechtlicher Regelungen kämpfen. Da kommt es für die auf einen toten Journalisten (mehr oder weniger) auch nicht an.

Andererseits ist gerade bei drohenden Kriegsverbrechen in solchen Konflikten ein Eingreifen angesagt, da es dort auch keine festen militärischne Hirarchien gibt, die auf die Einhaltung internationaler Regeln achten.

Der Journalist, der diesem Typen ggfs. seine Kamera von hinten über den Schädel zieht, läuft aber dabei auch große Gefahr, von den Kumpanen dieses Typen dabei überrascht und dann eiskalt umgelegt zu werden. Schlage ich als Journalist einen regulären Soldaten nieder, um ihn an der Begehung eines Kriegsverbrechens zu hindern, ist die Wahrscheinlichkeit, hinterher auf Vorgesetzte zu treffen, die ein solches Verbrechen ebenfalls nicht geduldet hätten, deutlich wahrscheinlicher. Und damit ist auch die Überlebenschance des eingreifenden Journalisten viel höher.

Ich weiss niht, wie ich mich in einer solchen Situation als Journalist verhalten würde. Ich bin auch kein Journalist. Und ich hätte wahrscheinlich auch viel zu viel Angst um meine persönliche Sicherheit, um mich in solche Krisensituationen hin zu begeben.
 
@ medienmacher:
Diese Abgestumpfheit -die ich mir auch selbst zuschreiben muss- wird nicht mehr von solchen Schockern wie das im Video gewählte erregt. Aber das Bild des Mädchens mit einem Gewehr an dem Kopf würde doch viel eher etwas erreichen im Menschen, der dies betrachtet. (wie bereits weiter oben zu lesen)

Vielleicht hat das auch einfach was damit zu tun dass man durch den Sucher blickt und nicht mehr so wirklich alles wahr nimmt, bzw. bestimmte Ereignisse mit der Uniform ablegt. Ich merke das vor allem beim Fotografieren: Schaue ich durch den Sucher, dann entzieht mein Motiv mehr oder weniger meiner Wahrnehmung, weil ich mich auf die Kamera konzentriere und ich in erster Linie versuche mein "Bild zu machen". Und auch wenn ich die Kamera nur in der Hand halte, bin ich in gewisser weise Teil des geschehens, ich registriere alles und kann es mir merken, aber sobald meine Redakteure ihre Infos haben und die Bilder auf dem Verlags-FTP liegen - ist das alles solange Weg bis ich dann in mein eigenes Archiv oder am nächsten Tag in die jeweilige Zeitung gucke.

Ich denke so geht es auch vielen Kriegsberichterstattern. Man sieht vieles einfach durch den realen oder einen inneren Sucher, ohne alles der bewussten Wahrnehmung auszusetzen. Das geht in der Regek bis zu einem gewissen Zeitpunkt gut, nämlich bis einem Fotografen eine Situation mal an die Nieren geht. Und ab dato ist es dann mit der jeweiligen Art der Berichterstattung meist vorbei.
 
Ich frage jetzt als Bildjournalist und Feuerwehrmann: Warum nicht? Eine Unfallstelle ohne Verletzte mit Massen an Trümmern ist für die Bevölkerung und Politiker das beeindruckenste Mittel, wenn es darum geht nachhaltig die Folgen von übermäßiger Raserei in die Köpfe zu bekommen. Ich fahre selber gerne sehr schnell und das obwohl ich schon genug gesehen habe, aber es bleibt zumeist im Rahmen.

Ich denke er meint wohl eher die emotionalen Bilder die bei diesem Unfall passierten, hatte er nicht gezeigt. Allein, würde ich persönlich behaupten, wenn es sich um eine regionale Zeitung handelt, da diese abgebildeten Personen zu großer Wahrscheinlichkeit aus der Gegend kommen.

Ein Mensch, der in Georgien um seinen toten Bruder trauert, geht uns nahe, aber lässt uns distanziert, wir werden diesen Menschen nie persönlich kennenlernen hier.

Diese Frau, die aber vielleicht aus dem Ort kommt, würde man ewigkeiten evtl. in Verbindung bringen. Ebenso wäre es wohl ein "Bloßstellen"... könnte ich mir vorstellen. Was die besagten Personen für ewigkeiten verfolgt...
 
Ich denke, daß solche Aufnahmen nötig und richtig sind. Der Vietnamkrieg mit seiner unverblümten Berichterstattung hat jegliches Heldengedöns als Lüge entlarvt und die Menschen wachgerüttelt. Wer das napalmverbrannte, jammernde Kind auf dem Foto gesehen hat wird es nie mehr vergessen.

Das das auch das Militär so sieht und zu recht befürchtet, daß sich das wiederholt, zeigt der letzte Konflikt, wo der Embedded Journalismus jede ehrliche Berichterstattung abgewürgt hat. So konnten sich alle an Computerspielscenarien, entschlossenen Helden und kaputten feindlichen Panzern unbeschwert erfreuen.
 
Versteh nicht ganz wie man sagen kann "Ja hätte man eingreifen können aber dann bringt man sich selbst in Gefahr..." als erstes Mal niemand hier da bin ich mir sicher war jemals in einer solchen Situation, und niemand hier wird jemals in eine solche Situation kommen.
Aber was hier im großen gezeigt wird, das wiederholt sich in unserem Alltag beständig "Ja hätte ich helfen können..." einer der verlogesten Sätze die einem einfallen können, man Muss helfen immer jederzeit und ohne nachzudenken.
Wie gesagt schon im Alltag mit Kleinigkeiten fängt es an, der Oma an der Kasse fällt das Portmonai herunter, niemand bückt sich "Müsste mal einer helfen" denken alle drum herum. Eine Frau mit Kindern bleibt mit dem Auto auf der Autobahn liegen "Müsste mal einer helfen" denken sich die mit 140 vorbeisausen.

Für mich ganz klar der Fotograf muss etwas tun, er ist eh schon Teil des Konfliktes geworden sobald er die Kamera hebt, er greift aktiv ein entweder indem seine Kamera gewisse Personen von Taten abhält, oder eben erst zu diesen Taten treibt. Mit dem Argument der Objektivität kann er sich jedenfalls nicht herausreden.
Der Film nutzt in meinen Augen eine etwas billige Polemik da er mit einer der schwierigsten Entscheidungen in einer solchen Situation spielt, das zeigen ja die Diskussionen hier, hätte man einen alltäglichere Situation gewählt (siehe Beispiele) dann wäre die Reaktion nur nicht so oder so heftig ausgefallen wie die Macher es wohl gewollt haben.
 
Das finde ich spannend, dass man erst im nachhinein realisiert was man gesehen hat und das man es dennoch fotographiert hat. Meine Frage wäre auch gewesen; warum überhaupt dann sowas fotographieren.

Ich frage jetzt als Bildjournalist und Feuerwehrmann: Warum nicht? Eine Unfallstelle ohne Verletzte mit Massen an Trümmern ist für die Bevölkerung und Politiker das beeindruckenste Mittel, wenn es darum geht nachhaltig die Folgen von übermäßiger Raserei in die Köpfe zu bekommen. Ich fahre selber gerne sehr schnell und das obwohl ich schon genug gesehen habe, aber es bleibt zumeist im Rahmen.

Ich denke er meint wohl eher die emotionalen Bilder die bei diesem Unfall passierten, hatte er nicht gezeigt. Allein, würde ich persönlich behaupten, wenn es sich um eine regionale Zeitung handelt, da diese abgebildeten Personen zu großer Wahrscheinlichkeit aus der Gegend kommen.

Die Personen stammten zwar nicht aus der direkten Umgebung (wir sind leider eine Motorradfahrer- Ausflugsregion), aber es ist ja immer möglich, dass man über Umweg was rausfindet. Waechter hat es aber schon richtig erkannt. Ich habe die emotionalen Bilder mit der Angehörigen nicht veröffentlicht. Sicherlich ist das ausdrucksstärker, als nur ein Haufen Schrott, aber ich wollte diese Frau nicht auch noch zu einer "Person der Zeitgeschichte" machen - dafür hat sie schon genug andere Probleme.

Ich hab Bilder von zwei völlig zerfetzten Krads genommen, im Hintergrund eine Notärztin mit herabgesenktem Kopf und einem Feuerwehrmann, der gerade den Stiefel des einen Unfallfahrers in ne Tüte packt. Auch das Bild spricht eigentlich für sich.

Es gibt, mal nebenbei, auch Fotografen, die bei solchen Szenen eingreifen.

In der Tat, die gibt es. Diese Personen bekommen nachher einen Orden, dass sie versucht haben, das Leben von Unschuldigen zu retten. Nein, pardon. Die Angehörigen bekommen den Orden. Weil der Fotograf wäre dann halt zu erst von dem Kämpfer getötet worden, ehe das Mädchen hätte dran glauben müssen...
 
Versteh nicht ganz wie man sagen kann "Ja hätte man eingreifen können aber dann bringt man sich selbst in Gefahr..." als erstes Mal niemand hier da bin ich mir sicher war jemals in einer solchen Situation, und niemand hier wird jemals in eine solche Situation kommen.

Das schließt dich ja mit ein. Hättest du geholfen? Weißt du wirklich, was du gemacht hättest, du warst ja schießlich auch noch nie in einer solchen Situation?


Aber was hier im großen gezeigt wird, das wiederholt sich in unserem Alltag beständig "Ja hätte ich helfen können..." einer der verlogesten Sätze die einem einfallen können, man Muss helfen immer jederzeit und ohne nachzudenken.

Seit wann ist irgendjemandem durch unüberlegtes handeln geholfen?
Wusste die Journalistin mit Sicherheit, dass er das Mädchen erschießen würde? Klar, wir alle wussten es, als wir den Film gesehen haben, aber nicht, weil wir den Mann mit dem Gewehr richtig eingeschätzt haben, sondern weil der Film sonst sinnlos gewesen wäre. Es hätte genausogut sein können, dass er wieder zur Besinnung kommt und das Mädchen laufen lässt.
Wer hätte davon profitiert, wenn die Journalistin die Situation noch weiter angeheizt hätte, indem sie auf den Soldaten losgeht und sich mit umbringen lässt?


Eine Frau mit Kindern bleibt mit dem Auto auf der Autobahn liegen "Müsste mal einer helfen" denken sich die mit 140 vorbeisausen.

Ich glaube hier verwechselst du etwas ganz gründlich. Eine Mutter, die auf der Autobahn liegen bleibt ist nicht in akuter Lebensgefahr und erst recht würde sich keiner in ebensolche Gefahr bringen, indem er anhält und fragt, ob er helfen kann.
Ändern wir das Beispiel in einen Unfall, die Frau mit ihren Kindern ist in ihrem Auto eingeklemmt, welches Feuer gefangen hat. Wer ist nun die Journalistin? Nicht jemand, der mit 140 vorbeifährt und denkt "man müsste helfen" sondern die Person, die aus sicherer entfernung einen Notruf absetzt um Hilfe zu holen. Wäre es sinnvoller, sie würde versuchen, die Leute aus dem Auto zu befreien und dabei auch verbrennen? Nein.
Dafür, dass auf den Notruf hin keine Hilfe kommt, sondern er aufgezeichnet und ausgestellt wird, kann die Journalistin nichts.
 
Das schließt dich ja mit ein. Hättest du geholfen? Weißt du wirklich, was du gemacht hättest, du warst ja schießlich auch noch nie in einer solchen Situation?

Seit wann ist irgendjemandem durch unüberlegtes handeln geholfen?
Wusste die Journalistin mit Sicherheit, dass er das Mädchen erschießen würde? Klar, wir alle wussten es, als wir den Film gesehen haben, aber nicht, weil wir den Mann mit dem Gewehr richtig eingeschätzt haben, sondern weil der Film sonst sinnlos gewesen wäre. Es hätte genausogut sein können, dass er wieder zur Besinnung kommt und das Mädchen laufen lässt.
Wer hätte davon profitiert, wenn die Journalistin die Situation noch weiter angeheizt hätte, indem sie auf den Soldaten losgeht und sich mit umbringen lässt?




[...]
Ändern wir das Beispiel in einen [...]

Bitte hier keine Beispiele diskutieren, sondern nur zum Thema ...



...und das ist meiner Meinung nach nur subjektiv zu bewerten, da die extreme Situation unmittelbar mit dem (eigenen) Tod konfrontiert zu werden, ein rationales Denken und Handel für die meisten von uns unmöglich macht.
 
WERBUNG
Zurück
Oben Unten