Der Vergleich mit dem Möbelwagen hinkt ein wenig, welches
extrem lichtstarke, extrem gut freistellende Objektiv in der
Brennweite soll ich mir denn vor die Kamera schnallen?
Wenn es denn wegen einbrechender Nacht unbedingt Blende 1.2
sein muss, oder wenn man wie Du mit dem Rücken zur Wand
steht und nicht genug Abstand hat, dann muss es eben das 85er
sein.
Geht es jedoch um Freistellung, dann liefert das 85er bei
Blende 1.2 an seiner Naheinstellgrenze eine Schärfentiefe
von 8,189 mm, das 135er liefert bei Blende 2 auf ebenfalls
95cm Abstand einen Schärfenbereich von nur 5,098 mm.
An seiner Naheinstellgrenze von 90cm sinkt die Schärfentiefe
sogar auf 4,533 mm.
Bei gleichem Bokeh und deutlich weniger chromatischen
Aberrationen, dabei weit schnellerem AF, viel geringerem
Stromverbrauch und weniger Beugungsproblemen bei kleineren
Blenden.
Schlussendlich sollte man sich mal sehr konzentriert ansehen
bei wievielen Bildern man dann wirklich Blende 1,2 einsetzt,
und ob das dem Bild dann wirklich gut tut, oder ob diese
extrem kleinen Schärfenräume nicht oft sogar kontraproduktiv
sind. Wenn von zwei Augen nur eines scharf ist, oder im
schlimmsten Fall die Augenwimpern scharf sind, die Iris aber
schon wieder unscharf, dann kann das ziemlich unangenehm
aussehen.
Minimale Schärfentiefe ist kein Allheilmittel.