AW: E-510 im Vollrausch
- wie so oft liegen die Differenzen in der reinen Begrifflichkeit.
Nein, es ist keine Frage von Begrifflichkeiten ob man eine Diskussion so führt, dass man eine These aufgreift und diese kritisert bzw. hinterfragt oder ob man zu dem beliebten Stilmittel eines Pauschalschlags (beleidigen, mobben, abwerten einer Person) greift.
Letzteres ist zwar für den Agierenden fast immer erfolgreich (er sammelt sogar schnell Mittstreiter), aber zerstört jede Diskussion zielstrebig.
Es mag sein, dass meine Antwort missverständlich war, aber sicher kein Grund für persönliche Atacken in der Öffentlichkeit - daher nochmal zum Ausgangspunkt und Auslöser der Attacken:
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Aber im Schnitt kamen mehr brauchbare Fotos mit der C5050 (ohne Blitz) raus, was wohl an dem lichtstarken Objektiv gelegen hat.
Sicher nicht. Eher an den Motiven und Bildwinkeln. Fotografische Lichtstärke ist ein relativer Wert (Quotient aus Anfangsöffnung und Brennweite). Bei gleichem Bildwinkel ist f5.6 an einer E-500 deutlich lichtstärker als f4.0 an einer C5050.
Wenn die Brennweitenangaben im Exif stimmen, dann ist jeder Vergleich mit einer C5050 eh hinfällig.
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Zusätzliche Erläuterung:
Wenn f3.5 an einer FT-Kamera von der Lichtstärke nicht ausreicht, dann ist eine Crop 6.x-Kamera mit f1.8 seitens der Optik keine lichtstärkere Alternative - denn dieses lässt (trotz höherer Lichtstärke) nur die gleiche Menge Licht durch um daraus ein Bild aufzuzeichnen - ist absolut gesehen also ungefähr gleich lichtstark/lichtschwach.
f1.8 an einer Crop 6.x-Kamera ist in dieser Klasse verdammt lichtstark, doch verglichen mit einer DSLR (Crop 2.0 oder größer) halt nur durchschnittlich.
Die Lichtstärgke eines Objektivs definiert sich in der Praxis über die Lichtmenge, die bei Offenblende auf jeden einzelnen Pixel am Sensor fällt.
Das finde ich übrigens einen sehr interessanten Ansatz um das Missverständnis zu verdeutlichen.
Genau das ist NICHT die Verwendung des Substantivs
Lichtstärke, wie ich es kenne und benutze. Was du beschreibst ist eine mögliche Verwendung des Adjektivs
lichtstark in der Form, wie ich es verwendet habe.
Auch hierzu ein Beispiel zur verdeutlichung:
Wie haben eine Kamera und zwei identische f1.4/50mm Objektive - vor einem der beiden sitzt ein ND8-Graufilter.
Beide Objektive haben eine Lichtstärke von f1.4, doch das ohne den ND8-Filter ist (bei gleicher Lichtstärke) um drei Blenden
lichtstärker als das mit dem Filter.
Ich zitiere mal einen Schlüsselsatz aus dem Wikipedia-Artikel zur Lichstärke:
Man darf die fotografische Lichtstärke nicht mit der photometrischen Lichtstärke verwechseln.
Damit kann man nochmal zu rschroed zurückkommen:
Wenn ich in einem Fotoforum unterwegs bin, gehe ich immer standardmäßig von der "fotografischen Lichtstärke" aus, wenn ich "Lichtstärke" lese und nichts anderes dazugesagt wird,
....
Diese "Lichtstärke" ist ein Maß für die Lichtdichte, die auf das Aufnahmemedium fällt, unabhängig von dessen Größe.
Daher ist aus meiner Sicht eher das Gegenteil von dem von dir geschriebenen der Fall: man muss sich in einem Fotoforum immer darüber bewusst sein, dass man bei dem Begriff "Lichtstärke" eines Objektivs meist von der Offenblende, also eine relative Öffnung bzw. ein geometrisches Öffnungsverhältnis redet und nicht von der Lichtmenge, die auf ein Aufnahmemedium fällt.
Wie schon erwähnt ist bei der Lichtstärkenangabe eines Objektivs nichteinmal die Opazität berücksichtigt (siehe ND8-Beispiel). Viele ältere (Contax-)Fotografen kennen noch die Eigenschaft, die man früher den Zeiss-Objektiven zugesprochen hat: Bei gleicher Blende ist ein Zeiss-T* ca. 10% lichtstärker als das entsprechende Yashica-Objektiv.