AW: E-510 Review
Was folgte, waren Spott, Häme und Trollerei. Das führte bei vielen der ersten Generation von Oly-Usern zu einer Art Teflon-Überzug, der sie resistent gegen jede Art von Kritik machte (jedenfalls zeitweise). Man zog sich auf die tolle Haptik, die schönen Farben, den Staubschutz zurück.
Als die Leute sich trotzdem Olys kauften und sich an den Foren beteiligten, begann die "Ja-Aber Phase". Man räumte (manchmal allzu freimütig) ein, dass andere Marken in dieser und jener Hinsicht besser oder gar weit überlegen sind, beanspruchte aber andere Domänen für sich (z.B. die Qualität der Objektive), und beharrte darauf, dass man bestimmte Dinge (viele Pixel, hohe ISOs, mehrere AF-Felder) gar nicht unbedingt braucht. Dieses Argument ist ja noch nicht ganz tot, allerdings auch nicht Oly-spezifisch, wie Reizthemen wie Sensorreinigung und Live-View bei der Konkurrenz zeigen.
Heute ist die Situation wieder eine völlig andere. Zum einen hat Olympus unleugbar in den meisten Punkten zur Konkurrenz aufgeschlossen, bzw. sie in anderen Punkten sogar überholt, und zum anderen ist viel frisches Blut in Form von neuen Usern dazugekommen. Was man aber immer noch beobachten kann, ist ein gewisses Restminderwertigkeitsgefühl, das sich gehalten hat, und das sich hin und wieder in Diskussionen um die Zukunft ausdrückt. Es äußert besonders deutlich, wenn's um den E-1 Nachfolger geht. Die Angst, dass Olympus da einen Flop landen könnte scheint mir manchmal größer zu sein, als die Erwartungen und Hoffnungen an diese Kamera. Das ist für ein Markenforum ungewöhnlich. Man hat manchmal das Gefühl, als würden sich die Oly-User wegen des Rauschens, des "langsamen" AFs, der fehlenden Messfelder usw. irgendwie "schuldig" fühlen. Ich weiss nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Jedenfalls scheint mir der durchschnittliche Oly-User, der sich mit seinem Gerät identifiziert, deutlich gebrochener und zwiespältiger zu sein, als die durchschnittlichen User anderer Marken, die sich mit ihrem Gerät identifizieren, denn die ficht oft gar nichts an. Nicht mal, wenn die Dinger gar nicht richtig funktionieren.
Vielleicht ist die Olyuser-Philosophie gar nicht so verkehrt. Was soll man in einem Forum noch diskutieren, in dem alle glauben, das beste System zu haben und Missstände nur noch als gottgegeben hinnehmen.
Ja, mit dem Staubschutz oder dem Live-View hat das ja nicht so richtig funktioniert, bzw. das Gefühl der technologischen Überlegenheit hat sich nie so richtig einstellen können. Ein präkognitiver Af, der mit negativer Verzögerung arbeitet und eine Framerate von 24 Bildern pro Sekunde hätten da mehr Eindruck gemacht. Aber das kommt vielleicht noch.Hallo,
ah nein, das wird schon noch einige Zeit so weitergehen.
Es sei denn, ein Hersteller traut sich, und bringt eine Systemkamera mit noch kleinerem Sensor auf den Markt. Das würde die FTler erlösen. Mehr noch, dann könnten sie sogar selbst mal auf die "Kleinen" einhauen, das wäre was - die können was erleben.
Täusch Dich nicht. Das Sensorgrößenargument ist unsterblich und unausrottbar. Wie ein Dogma. Es hat lediglich an Überzeugungskraft verloren. Eigentlich kann die Überzeugungskraft nie so groß gewesen sein, sonst wären längst mehr KB-DSLRs auf den Markt geworfen worden.![]()
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Aber jetzt im ernst: Es hat sich in den letzten 1,5 Jahren drastisch verbessert. Mittlwerweile bekommen wir hier weniger auf die Mütze wegen des kleinen Sensors. Es gab schon schlimmere Zeiten.
Naja, zum einen Teil beruht diese Thematik auf den Naturgesetzen, zum anderen ist sie Ansichtssache. Da die kleinen Sensoren erstaunlich gut in der Praxis funktionieren, wird der rhetorische und argumentative Aufwand für die Vertreter der 24x36 Fraktion in Zukunft wohl eher steigen.An der Tiefenschärfethematik wird sich vermutlich auch in 5 Jahren nichts ändern.
Ist Dir eigentlich bewußt, dass Du Dich mit diesem Satz mit der 5D gerade auf den Rückzug in die Enklave der Spezialgebiete High-ISO/Offenblende begeben hast?Und für den Standardgebrauch (Reise, Feiern, Hobby, usw.) sind Olys ebensogut wie jede andere DSLR und für Makro vielleicht sogar etwas besser.
Du hast den trägen AF mit der AF-Genauigkeit in Beziehung gesetzt:Wo habe ich denn gesagt das es was mit dem AF-Speed zu tun hat?
Habe lediglich gesagt das mich der etwas träge AF schonmal stört, entweder richtig lesen oder richtig antworten ;-)
Das eine hat aber nichts mit dem anderen zu tun. Es gibt auch AFs, die schnell sind und treffsicher....einzig und alleine die Geschwindigkeit des AF bremst manchmal etwas dafür passt der aber auch dann, was oft bei anderen halt bemängelt wird.
Ich meinte nicht Dich persönlich, tut mir leid, dass es so rüberkam. Am Anfang des E-Systems standen enorme Hoffnungen und Erwartungen. Als die E-1 kam, folgte eine ziemliche Ernüchterung, da sie mit praktisch keinem Feature der aktuellen Konkurrenz mithalten konnte: MegaPixel, ISO, Rauschen, AF-Speed. Sie war zweifellos eine gute Kamera, aber man hatte mehr erwartet. Im Allgemeinen jedenfalls. Wobei Olympus auch nicht ganz unschuldig war, erweckten sie doch den Eindruck, die Fotografie neu erfunden zu haben.Was die Zukunft bringt sehen wir, nur nutzen NICHT OLYANER immer die Features als Argumente die OLY zur Zeit nicht hat, warum auch immer, also halte mir nicht vor ich würde es anderesherum machen.
Was folgte, waren Spott, Häme und Trollerei. Das führte bei vielen der ersten Generation von Oly-Usern zu einer Art Teflon-Überzug, der sie resistent gegen jede Art von Kritik machte (jedenfalls zeitweise). Man zog sich auf die tolle Haptik, die schönen Farben, den Staubschutz zurück.
Als die Leute sich trotzdem Olys kauften und sich an den Foren beteiligten, begann die "Ja-Aber Phase". Man räumte (manchmal allzu freimütig) ein, dass andere Marken in dieser und jener Hinsicht besser oder gar weit überlegen sind, beanspruchte aber andere Domänen für sich (z.B. die Qualität der Objektive), und beharrte darauf, dass man bestimmte Dinge (viele Pixel, hohe ISOs, mehrere AF-Felder) gar nicht unbedingt braucht. Dieses Argument ist ja noch nicht ganz tot, allerdings auch nicht Oly-spezifisch, wie Reizthemen wie Sensorreinigung und Live-View bei der Konkurrenz zeigen.
Heute ist die Situation wieder eine völlig andere. Zum einen hat Olympus unleugbar in den meisten Punkten zur Konkurrenz aufgeschlossen, bzw. sie in anderen Punkten sogar überholt, und zum anderen ist viel frisches Blut in Form von neuen Usern dazugekommen. Was man aber immer noch beobachten kann, ist ein gewisses Restminderwertigkeitsgefühl, das sich gehalten hat, und das sich hin und wieder in Diskussionen um die Zukunft ausdrückt. Es äußert besonders deutlich, wenn's um den E-1 Nachfolger geht. Die Angst, dass Olympus da einen Flop landen könnte scheint mir manchmal größer zu sein, als die Erwartungen und Hoffnungen an diese Kamera. Das ist für ein Markenforum ungewöhnlich. Man hat manchmal das Gefühl, als würden sich die Oly-User wegen des Rauschens, des "langsamen" AFs, der fehlenden Messfelder usw. irgendwie "schuldig" fühlen. Ich weiss nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Jedenfalls scheint mir der durchschnittliche Oly-User, der sich mit seinem Gerät identifiziert, deutlich gebrochener und zwiespältiger zu sein, als die durchschnittlichen User anderer Marken, die sich mit ihrem Gerät identifizieren, denn die ficht oft gar nichts an. Nicht mal, wenn die Dinger gar nicht richtig funktionieren.
Vielleicht ist die Olyuser-Philosophie gar nicht so verkehrt. Was soll man in einem Forum noch diskutieren, in dem alle glauben, das beste System zu haben und Missstände nur noch als gottgegeben hinnehmen.