AW: Die E-510 und ihr Belichtungsspielraum in der Praxis
Wenn Du Dir mal ein Negativ ansiehst, findest Du, dass da viel Dynamik drin ist? Das ist eine völlig unterschiedliche Technologie. Wenn Du's schon vergleichst, dann nimm das Dia - und schon hast Du Probleme.
Nein, ich vergleiche
mit Absicht DSLR Kameras mit Negativen, da ich auch nicht zu den "out of cam"-Verfechtern gehöre, sondern eine Optimierung oder Nachbearbeitung der Bildergebnisse (idealerweise aus RAW) nunmal das qualitativ beste darstellt, und auch die analoge Negativtechnik widerspiegelt. (Wenn natürlich viele Leute mit EBV und DRI teilweise ihre Fotos eher verschlimmern als verbessern, so ist das a. nicht mein Problem und b. stellt das ja die Möglichkeiten nicht in Frage, die man generell hat.)
Deine Gegenfrage
"Wenn Du Dir mal ein Negativ ansiehst, findest Du, dass da viel Dynamik drin ist?" ergibt ja nunmal
überhaupt gar keinen Sinn und ist vermutlich mal wieder nur gestellt, damit Du eine Gegenfrage stellen kannst
Ich will diese sinnlose Frage aber dennoch gern beantworten: Nein, ich sehe da nicht viel Dynamik. Ich sehe auch keine Details in Negativen, weil sie so klein sind, daß ich kaum was erkennen kann. Aber offenbar sind sowohl Dynamik als auch Details in den Negativen enthalten, oder woher kommen die hervorragenden Vergrößerungen, die man beispielsweise in den Galerien dieser Welt alle so bestaunen kann.
DRI ist nun so ziemlich das schlechteste Beispiel, was Du bringen kannst, denn die Technik dient ja dazu, den zu großen Dynamikbereich der Ausgangsaufnahmen zu komprimieren, um ihn darstellbar zu machen.
Nein. DRI dient dazu, um den Dynamikbereich, den die Kamera mit einer einzigen Aufnahme eben gar nicht erfassen
kann, zu erfassen.
Mit Darstellbarmachen hat das zunächst mal überhaupt nichts zu tun. Das kommt im zweiten Schritt. Nur weil es viele schlechte / unnatürliche DRI gibt, heißt übrigens nicht, daß alle so aussehen. Man kann sogar automatisiert mit Tools wie dem Image Stacker oder anderen DRI-Bilder übereinanderlegen, die dann überhaupt nicht wie typische DRI aussehen, sondern eben einfach nur in den Lichtern und Schatten bessere Durchzeichnung haben. Auf einem schlechten Monitor sieht so ein Bild genauso aus wie ein JPG out of cam und auf einem guten Monitor oder einer guten Ausbelichtung sieht man halt den Unterschied.
Wirkliche Qualität macht sich oft nur in feinen Nuancen bemerkbar.
Hallo,
aber nur bei gekonnter Ausarbeitung, sprich verbiegen der Gradation. Ein linearer Abzug von einem Film der linear arbeitet hat auch die gleichen Probleme wie wir sie hier besprechen.
Der Astrofotograf David Malin etwa ist ja mit seinen Analogbildern berühmt geworden, weil er das ganze ins Extrem trieb - er hat unscharfe Kopien seiner Vorlagen angefertigt und mit diesen im Kontaktverfahren gezielt die Gradation beeinflußt hat. Sowas wie eine analoge Dunkelkammertechnik für HDR-Aufnahmen. Erst damit ist es gelungen den enormen Dichteumfang von Astroaufnahmen visuell ansprechend auf Papier zum bringen, also ohne ausbrennen von hellen Stellen oder Verlust schwächster Details wie die auslaufenden Arme von Galaxien.
Hallo Horstl,
Ich vermute, Du meinst unscharfes Maskieren? Das ist in der Tat eine analoge Dunkelkammertechnik, die mit der heutigen "USM" Funktion eigentlich überhaupt nicht viel gemeinsam hat.
Das eigentliche HDR-Bild sieht absolut beknackt aus. Und vom Dichteumfang kannst Du es nicht annähernd wiedergeben.
Das "bißchen nachbearbeiten", von dem Du sprichst ist genau der Vorgang, den man braucht um diesen großen Umfang in den kleinen darstellbaren reinzuquetschen.
Wie gesagt, man kann sich seine DRI auch einfach mal automatisiert per Software zusammenstellen, diese sehen auch nicht absolut beknackt aus, sondern sogar sehr natürlich. Ein ganz einfaches Beispielprogramm ist eben der
Image Stacker.