AW: Fokussieren unter schlechten Lichtbedingungen
Hallo,
Ich nehme erstmal an, Du willst generell erstmal nicht blitzen und den Blitz nur als AF-Hilfslicht mißbrauchen:
- generell bzw. ohne Blitz-Hilfslicht sinnvoll ist eine Optik mit guter Offenblende, da der AF von der Kamera immer bei Offenblende eingeregelt wird (unabhängig davon, was man als Arbeitsblende eingestellt hat) und da Werte von 2.8 natürlich besser funktionieren als 4.0; das dürfte bei den sehr teuren Teleobjektiven auch der Grund sein, warum dort der Fokus noch besser "sitzt" (auch beim 12-60er, was für mich die Allrounder-Fähigkeiten dieses Objektives unterstreicht; am langen Ende hat das 14-54er sogar noch einen ganz leichten Blendenvorteil, der aber gut über den ISO-Wert ausgeglichen werden kann)
- optimal wird es dann in Kombination solch eines Objektives mit einer Kamera, die ein verbessertes AF-Modul mitbringt; bei E-3 und E-30 sind es beim Phasendifferenz-AF 11 Kreuzsensoren, bei der E-620 "nur" 7 und bei der E-520 nur 1 (+ 2 lineare Sensoren)
- für sehr schlechte Bedingungen (wenn man dann überhaupt noch eine Bildaussage hinbekommt) und mit von der Entfernung noch erreichbaren Flächen wird dann der externe Olympus-Blitz sinnvoll: dazu im Kameramenü Blitz-AF-Hilfslicht ein (Vorsicht, Abschalten nicht vergessen, wenn danach nur mit internem Blitz gearbeitet wird, sonst droht "Gewitter"), Blitz selber anschalten und im Kameramenü Blitz abschalten
- der FL-50 projiziert mit 9 Teilflächen ein breit gefächertes Hilfsmuster auf das Motiv (optimal, Blitz hat ja auch 4 statt 2 Batterien, ist dafür aber deutlich teurer und schwerer)
- der FL 36 nur 3 Teilflächen (also vertikal eingeschränkter), evt. Nachteil im Nahbereich
- der Metz 54Mz4-i hat "nur" ein zentrales helleres Muster, das dadurch im Nahbereich nach R. Wagner (Buch zum Olympus E-System) aber meist zu hoch für den AF-Sensor der Kamera liegen sollte, also schlecht gerade bei Kameras mit nur einem AF-Kreuzsensor sein müßte (alles unterhalb E3/E30/E620)
Es ist schade, dass Olympus nicht so ein Aufsteck-Teil wie Nikon hat, wo man nur dieses IR-Hilfslicht ganz ohne Blitz verbaut hat (das man aber vor allem als Hilfsgerät fürs RC-Blitzen verwenden kann). So kann man beim RC-Blitzen auch den Kameraakku entlasten, da das Zubehör eigene Batterien hat.
Mit Olympus-Blitzen funktioniert dieses rote Hilfslicht im RC-Modus natürlich nicht, z.T. löst der interne dann noch zu allem Überfluß ein weißes Blitzgewitter aus (ist ja an Kamera auch eingestellt; ein Computer ist eben immer so blöd wie der Benutzer selber

)
Wenn man zusätzlich zum AF-Hilfslicht doch noch blitzen will:
- bei Porträts IS evt. aus (mal Hintergrund und evt. sich bewegende Personen dazu auf Schärfe kontrollieren)
- man kann auch auf den ersten Verschlußvorhang Slow-Blitzen (1), die Lichtwirkung ist natürlicher, umso mehr natürliches Umgebungslicht noch vorhanden ist (also umso schlechter, je dunkler es wird - zumindest schön zu Experimentieren
Wie Nightstalker schon schreibt, sollte man die Zeiteinstellungen mit Bedacht wählen (auch in den Setup-Menüs für die EV-Addition und das Zeitlimit etc.) und bei der ISO nicht zu vorsichtig sein, Rauschen spielt hier, zumal bei den härteren Kontrasten nicht die entscheidende Rolle
viel Spass beim "Blützen"
wünscht Michael Lindner