E-330, kleiner Erfahrungsbericht (Teil I)
Für diejenigen, die es interessiert, habe ich einige persönliche Erfahrungen mit der E-330 während eines knapp zweiwöchigen Aufenthalts in den Österreichischen Alpen unten zusammengefasst. Der erste Teil dieses kleinen Erfahrungsberichts befasst sich mit der Handhabbarkeit der Kamera.
Die Kamera wurde auf den Wanderungen in einer Umhängetasche von "Euro Activ" (sh. Foto unten) befördert. In diese Tasche konnte die Kamera mit aufgesetztem 14-54er Objektiv nahezu passgenau untergebracht waren, Platz für Ersatzakku und einige CF-Karten war ebenfalls noch vorhanden. Diese Tasche habe ich mir seitlich umgehängt, um die Kamera jederzeit griffbereit zu haben und nicht immer im Rücksack wühlen zu müssen (im Rucksack waren jedoch noch das 50er Makro und ein Stativ untergebracht).
Die Kamera lässt sich dank der entsprechend präparierten Oberfläche gut und sicher halten, Einstellräder und Funktionstasten sind gut bedienbar und machen einen soliden Eindruck.
Einen weniger guten Eindruck hinterlässt die Klappe für das Akkufach. Sie ist lediglich mit einem filigranen Plastikscharnier ausgestattet. Drückt man versehentlich zu fest gegen die bereits geöffnete Klappe, springt diese aus ihrem Scharnier und kann herunterfallen. Auch der Federmechanismus zum Ausstoß des Akkus ist etwas zu schwach geraten. Der Akku wird nicht weit genug herausgedrückt, um ein einfaches Herausnehmen zu ermöglichen. Die Kamera muss dazu entweder schräg gehalten oder gar umgedreht werden. Dies kann ? insbesondere wenn man draußen mit der Kamera hantiert und ggf. schon den Ersatzakku in der anderen Hand hält ? zu einer unnötigen Pfriemelei werden. Dieser Mangel lässt sich aber sicher bei der Modellpflege leicht beheben.
Ebenfalls wenig Vertrauen erweckend ist die kleine Gummiklappe zum Verschlie0en des USB-Anschlusses. Hier werde ich ? wie von einer Reihe anderer ja bereits empfohlen ? auf ein ständiges Auf- und Zumachen verzichten und die Daten per Speicherkartenleser auslesen.
Die Klappe zum Verschluss des Speicherkartenfachs halte ich dagegen für ausreichend robust gestaltet.
Befestigung der Kamera auf einem Stativ geht problemlos und sicher, das Befestigungsgewinde sitzt verwindungsfest.
Leicht und problemlos geht auch der Objektivwechsel vonstatten, man muss sich allerdings erst damit vertraut machen, wie dabei die Kamera gehalten werden kann/muß, ohne dass jedes Mal das Display mit Fingerabdrücken verziert wird.
Wie bereits im anderen Thread mehrfach erwähnt, erweist sich die "Brando Displayschutzfolie ultra clear für MDA compact" als Schutzfolie der ersten Wahl. Die Folie ist klar, leicht aufzubringen, passgenau und mittels weichem Vlies-Tüchlein leicht zu reinigen.
Das Tragen der Kamera am Gurt möchte ich trotzdem nicht empfehlen, insbesondere, wenn man Kleidung mit Druckknöpfen oder Reißverschlüssen trägt. Hier ist dann doch die Gefahr, Kratzer ins Display bzw. die Schutzfolie zu bekommen, recht groß. Schade, dass es für die E-330 keinen festen Schutz in Form einer abnehmbaren, transparenten Plastikabdeckung (wie z.B. bei der Nikon D200) gibt.
Interessant war für mich festzustellen, dass ich das Display kein einziges Mal ausgeklappt habe, obwohl ich geglaubt hatte, genau dieses Feature öfter zu nutzen. Bei meiner G5 habe ich die Flexibilität des Displays jedenfalls häufig genutzt. Ich nehme an, dass die Größe des Displays und auch die Tatsache, dass das Bild auch bei recht steilem Blickwinkel noch relativ gut erkennbar ist, dazu führt, den Ausklappmechanismus nicht so häufig zu nutzen. Allerdings hat man mich im Gelände auch bäuchlings durchs Gras robben sehen können

, um bestimmte Aufnahmen zu machen (z.B. vom Wollgrass, sh. Foto unten). Wollte ich genau das nicht vermeiden?? :stupid:
Mit dem Display selbst bin ich sehr gut zurecht gekommen. Da es überwiegend sehr hell war, habe ich nahezu ausschließlich den Live View Modus A benutzt. Bei direktem Sonnenlicht auf's Display ist die Sichtbarkeit deutlich eingeschränkt, jedoch habe ich auch in solchen Situationen immer noch das erkennen können, was notwendig war.
Wie sich nun aufgrund der praktischen Nutzung der Kamera in verschiedenen Aufnahmesituationen herausgestellt hat, ist das "Spielen" bzw. der "sichere" Umgang mit Tiefenschärfe etwas, woran ich noch arbeiten muss. Es gibt ja die Möglichkeit, die sog. "Direkttaste" (standardmäßig mit Einzelbild/Serienbild/Selbstauslöser etc. belegt) mit einer entspr. Funktion zur Überprüfung der Tiefenschärfe (Abblendfunktion) zu belegen. Dies finde ich recht umständlich gelöst. Die Tatsache, dass dafür die Direkttaste benutzt wird und somit deren Standardfunktionen nicht mehr in Betrieb sind, wenn sie mit einer anderen Funktion belegt wird, halte ich für unglücklich gelöst. Somit habe ich diese Funktion kaum genutzt und bin daher mit so manchem Ergebnis hinsichtlich des Tiefenschärfebereichs unzufrieden. Aber das lässt sich sicher durch entsprechende Fotografierpraxis und die dadurch erworbene Erfahrung relativ schnell in den Griff bekommen.
Das Fotografieren in unterschiedlichen Lichtverhältnissen (in den Bergen wird man ja häufig mit sehr harten Kontraste und extremen Gegenlicht konfrontiert) lässt sich mit den Einstellmöglichkeiten der Kamera über das zentrale Wählrad und dem kleineren Funktionsrad leicht bewerkstelligen. Das Hin- und Herschalten zur manuellen Blichtungszeit- bzw. Blendenwahl sowie zur Belichtungskorrektur hat man innerhalb kürzester Zeit "im Blut".
Fokussiert habe ich überwiegend im S-AF + M-Modus. Das hat bis auf ganz wenige Ausnahmen (extremes Gegenlicht bei relativ kleinem Objekt, auf das es zu fokussieren galt) immer gut geklappt. Der AF arbeitet ? auch wenn seine drei Messfelder immer wieder als altertümlich wenig hingestellt werden ? ordentlich und flott. Auch das manuelle Fokussieren geht prima.
Abschließend noch eine Anmerkung zum Blitz der E-330. Den habe ich lediglich einmal eingesetzt, nämlich in einer schummrigen Almhütte (auch hier war übrigens im Live View Modus A immer noch genug auf dem Display zu erkennen). Manche mögen das AF-Hilfslicht-Geblitze vielleicht irritierend finden, der AF hat jedenfalls tadellos funktioniert und zu scharfen Aufnahmen geführt. Sehr erfreulich ist auch, dass es nur extrem selten zu roten Augen kommt (hatte ich schon bei einer Reihe von Blitz-Aufnahmen zu Hause festgestellt). Da habe ich mit anderen Kameras wesentlich schlechtere Erfahrungen gemacht.
In Teil II werde ich ein wenig über die Bildqualität der E-330 aus meiner persönlichen Sicht berichten. Das wird noch ein wenig dauern, da ich die Fotos erst ein wenig genauer unter die Lupe nehmen und mir auch einige Prints anschauen will.
Gruß,
KPK
