Ich halte es nach wie vorn nicht sehr sinnvoll den Unterschied zwischen KB DSLR und µFT hauptsächlich an der Low ISO Bildqualität festzumachen. Ich bin kein Pixelpeeper, für mich zählt das Bild als ganzes, die Bildidee dessen Umsetzung und die Wirkung auf den unbeteiligten Betrachter. Für mich würde die Bildqualität im Low-ISO Bereich bei µFT locker ausreichen.
Ich habe meine 2 KB DSLRs um eine µFT in Form einer OMD EM-5 II ergänzt, aber ich würde sie nie dagegen eintauschen weil es jenseits der Bildqualität für mich viel entscheidendere Kriterien und Unterschiede gibt.
- Sucher:
Ich hasse elektronische Sucher, damit werde ich mich nie anfreunden.
- AF:
Stillstehende Motive kann jedes System, ein Kontrast AF ist da um Nuancen konsistenter, aber nichts was mich mit den DSLRs jemals gestört und behindert hat. Sobald sich die Motive bewegen trennt sich die Spreu vom Weizen. Ich bin ja ab und zu auf Sport Events zugange und auch an der Tierfotografie habe ich jüngst gefallen gefunden. Bei den letzten Tier-Shootings war auch eine Bekannte mit einer OMD EM-1 dabei und sie war ziemlich am fluchen während der AF meiner 5DIV zuverlässig zupackte. Jetzt hat sie eine EM-1 II und die Ergebnisse sind etwas besser aber immer noch lange nicht so konsistent wie mit der 5DIV (und auch der über 4 Jahre alten 5DIII).
- High ISO:
Wenn man schnell bewegte Motive einfangen will und das auch noch mit langen Brennweiten, dann kommt man sehr schnell in ISO Bereiche die bei µFT nicht mehr so prickelnd sind. Jenseits der ISO 3200 wird die Luft dort ziemlich dünn. Bei den letzten beiden Tierfoto Shootings im November und Dezember war unter ISO 6400 fast nichts möglich und die Ergebnisse sind trotzdem sehr ansehnlich geworden. Da hätte ich mich definitiv nicht mit einer µFT herumplagen wollen.
Anderseits kann eine µFT bei Street auch von Vorteil sein. Wobei ich für mich in diesem Genre einen anderen Ansatz als die heimliche Fotografie gefunden habe.
Ich bin überzeugt das mit beiden Systemen gute Bilder gelingen können, weil gute Fotografie einfach sehr wenig mit der technischen Umsetzung zu tun hat. Es gibt für bestimmte Anwendungen Einschränkungen weil der Ausschuß bei µFT dann dramatisch ansteigen kann, aber irgend was geht natürlich immer. Der große Vorteil von µFT ist die Kompaktheit ob man mit den Nachteilen leben kann muß jeder selbst entscheiden.
Hallo Roland,
ich nehme an mit der Bekannten meinst Du mich und meinen Mann.
Ich bin ein wenig verblüfft, über das was Du hier schreibst und frage mich gerade, ob wir wirklich auf den beiden gleichen Events waren
Weder mein Mann noch ich haben uns über den AF der E-M1 beschwert, ich hatte beim ersten Event nur bedauert, die E-M1.2 noch nicht zu haben, da man da das Pro Capture sehr gut hätte brauchen können.
Beim zweiten Event hatte ich die Mark II zwar schon eine gute Woche, war aber wegen Weihnachten noch nicht dazu gekommen, mich mit den zusätzlichen Einstellungsmöglichkeiten für den C-AF vertraut zu machen. Geflucht oder so habe ich da aber auch nicht. (Halt doch, als die 64Gb Karte Dank 18 FPS überraschend schnell voll war)
Wie war denn Deine Ausbeute in % bei Fuchs und Tiger? Ich habe Anfangs mit zu hohen FPS fotografiert und habe wie gesagt nicht das Problem, gut fokussierte Fotos zu finden sondern mich zu entscheiden, welch ich davon behalte und welche ich wegwerfe. Die AF Treffer-Quote lag bei mir so um die 70%, solange die Viecherl keine allzugroßen Haken geschlagen haben. Und das war mit der Basis-Konfiguration des C-AF, also ohne Finetuning, Cluster und zugeschaltetem Tracking.
Du solltest die E-M1en auch nicht mit Deiner E-M5II vergleichen, da deren AF ja im Gegensatz zu den E-M1ern nur Kontrast AF kann. Die E-M1en haben beide zusätzlich PDAF Pixel am Sensor und verwenden für den AF einen Mischbetrieb, der wirklich gut funktioniert. Außerdem ist die Sucherfrequenz höher, so dass man auch bei Serienbildern keinen Blackout mehr hat. Den habe ich an der E-M5 I auch immer gehaßt.
Die E-M5II würde ich für Dinge, die sich schnell bewegen, auch nicht verwenden wollen, die PENs und die E-M10er ebensowenig. Bei Canon ist das ja ähnlich, die drei- und vierstelligen Modelle sind vom C-AF her ja auch nicht so gut ausgestattet, wie die ein- und zweistelligen.
Von den ISOs her war es bei uns auch nicht so dramatisch, wir hatten offenblendtaugliche Objektive dabei (ein durchgängiges 2.8er und ein 2.8-3.5er) und haben uns bei F2.8 und Verschlusszeiten von 1/800 bis 1/1600 in ISO Bereichen zwischen 800 und 3200 aufgehalten. Das ist auch bei mFt mit ein wenig geschicktem nachträglichen Entrauschen durchaus noch gut vorzeigbar.
Wir fahren übrigens im Juni zum nächsten Event, wieder mit mFT. Dann kommt allerdings ein 300/2.8 mit, falls die Bären zu weit weg sind und bis dahin weiß ich dann hoffentlich auch, wie ich mir verschiedene Sets für unterschiedliche Bewegungen zusammenstellen und speichern kann
Ich möchte abschließend sagen, dass mir als ehemaliger Nikon Userin schon vollkommen klar ist, dass da in der Bildqualität zwischen den Nikon Sensoren der gleichen Generation ab der D800 und den mFTs mit Sony Sensor ab der E-M5I hinsichtlich des Nachbearbeitungs und Ausschnittspotentials ein großer Unterschied besteht. Der liegt, wie zu erwarten, hinsichtlich Dynamik und Rauschen bei ca. 2 Blenden. Bei den älteren Canon Modellen ist der Unterschied beim DR, zumindest wenn man dxo glauben darf, deutlich geringer.
Letztenendes kommt es aber doch sowieso immer darauf an, was man selbst fotografiert und was man mit seinen Bildern macht und da muss jeder für sich entscheiden, womit er am besten klar kommt, was reicht und was nicht reicht, was man tragen kann und will und womit man - zumindest als Hobbyknipser wie ich - am meisten Spaß hat.
Missionieren geht erfahrungsgemäß in beide Richtungen schief
Auf flickr gibt es übrigens ein paar Bilder der beiden Events, falls sich jemand tatsächlich die mFT Ergebnisse antun will

Sabine