Das ist im Prinzip richtig, übersieht aber Murphy's 19.Gesetz:Ein Radio- und Fernsehtechniker aus meinem Bekanntenkreis schwört z.B. Stein und Bein, daß HiFi-Kombigeräte deutlich häufer ausfallen als HiFi-Einzelkomponenten.
Ob ein Gerät häufiger ausfällt oder nicht, hängt Einerseits von der Verarbeitungsqualität und der Qualität der verwendeten Bauteile ab, da spielt andererseits natürlich auch die Qualitätskontrolle eine Rolle,- und andererseits von der Anzahl der verwendeten Bauteile. Dabei sind mechanische Bauteile wohl häufiger von Ausfällen betroffen.
Freilich,- wenn ich in einem Gehäuse nicht nur ein CD-Laufwerk habe, sondern auch Radio und evtl. noch Kassettenlaufwerk,- dass evtl. noch dazu in nicht ganz so hoher Qualität verbaut ist, als es eher bei Einzelkomponenten üblich ist, dann ists logisch, dass ein grosses, multifunktionales Gehäuse öfter in Reparatur kommt, als ein Einzelbaustein.
Dazu kommt ja auch, dass bestimmte Taster und Schalter, durch die Mehrfachbelegung häufiger benutzt werden, als bei Einzelkomponenten, die ja weniger mehrfachbelegt sind. Dadurch kann der einzelne Schalter um ~70? Prozent weniger benützt werden müssen, was ja auch für erhöhte Lebensdauer sorgt.
Es ist aber ein Unterschied, ob man einen Fotoapparat mit einem Taster, einem Menü, und einer Klinkenbuchse Mehrausstattet,- was die Ausfallanfälligkeit nicht nennswert erhöht, oder ob ich ein Multifunktionsmusikcenter in ein Gehäuse quetsch, dass eine Unzahl an mechanischen und elektronischen Komponenten mehr beinhaltet, bzw. diese durch Mehrfachbelegung einer höheren Belastung ausgesetzt sind.
Der Eindruck Deines Kollegen, ist für mich eine logische Konsequenz einer Vervielfachung an Bauteilen, tendenziell günstiger ausgeführt, in einem Gehäuse untergebracht. Und womöglich noch häufiger im Umlauf, also alleine daher schon öfter zu reparieren.
Das hat aber eher nur theoretisch (nur in Ausnahmefällen auch praktisch) etwas mit der Videofunktion in einer DSLR zu tun.
Dass Dein Bekannter mehr Kombis als Einzelbausteine auf den Tisch kriegt wundert mich also überhaupt nicht.
Trotzdem wird bei DSLRs auch ohne Video schon, gern von Enthusiasten und Profis, gern die Kamera mit guter Ausstattung, reichhaltigerer Funktionalität genommen. Freilich auch robustere Einheiten.
Deshalb ist das Argument, weniger Funktionen=weniger Anfälligkeit, meines Erachtens kein stichhaltiges und eher theoretischer Natur. Einzelne Ausnahmen gibts immer, aber dafür ist zu vielen Video wichtig, als dass man darauf Rücksicht nehmen wird. Und das ist gut so.