Fotografen sucht man sich nach Portfolio und Abstimmungsgespräch aus und geht selbstverständlich davon aus, dass er das konsensuale Ergebnis mit dem Equipment seines Vertrauens herstellt.
Und selbst, wenn dem Auftraggeber ein ganz bestimmtes Equipment wichtig wäre, dann legt man auch dieses im Vorfeld fest.
Ja, Meister, so lernt man das auch in der Berufsschule, nur leider sieht die schnöde Praxis oft anders aus. Da sagt dir nämlich der Fotograf ab kurz vor der Veranstaltung, weil er ja so krank ist. (auf Deutsch, er hat ein lukrativeres Angebot kurzfristig reinbekommen) Aber er schickt eine Kollegin, die ist total super, auf die könne man sich verlassen. So, nun hast du die Wahl, entweder nimmst du sie, oder du telefonierst dir den Wolf, ob du aus deiner Kartei für morgen noch einen anderen bekommt. Leider hat man aber vor einem Event noch tausend andere Dinge zu tun, der Fotografikus ist nur die kleinste Baustelle.
Nur ein Beispiel aus dem echten Leben: Da kam dann einmal ein Mädel mit einer D4 und einer 5d. Was sagt uns das?
Die Frau hat die zweite Kam geliehen, weil sie sich keine weitere leisten kann, ist also nicht im Geschäft. Warum ist sie das nicht? Und wie befürchtet, waren die Bilder sch***e. Hälfte fehlte, an Absprachen wurde sich nicht gehalten, usw. Die Dame hatte übrigens ein fantastisches Portfolio. Das sagt gar nichts. Schöne Bilder in ne Mappe oder auf eine Homepage laden kann jeder, unter Zeitdruck abliefern, eine ganz andere Nummer, den Überblick behalten z.B., nichts und niemanden vergessen, der wichtig ist. Du veranstaltest eine Konferenz und leider hat der Fotograf vergessen, den Ministerpräsidenten bei der Eröffnungsrede abzulichten. Oder nur mit geschlossenen Augen. Oder in dämlichen Posen...
Natürlich mache ich keinen Fotografen am Equipment fest, aber ein Indiz ist es schon. Wenn da einer mit Frickelkram ankommt, oder mit ner Fuji, oder Leica, und anfängt Festbrennweiten zu wechseln und an Zeitenrädchen zu fummeln, krieg ich Angst.
Umgekehrt, kommt ein alter Sack, packt seine drei 5d aus dem Koffer, stellt seine Batterie L-Linsen griffbereit, die Akkus sind sauber durchnummeriert, dann denke ich mir, der Mann hat das zumindest schon öfter mal gemacht und hat Rechnungen gestellt, die jemand bereit war zu bezahlen.
Isso. Mir ist noch NIE ein Fotograf untergekommen, der mit einer Spiegellosen aufgetaucht wäre. Ich habe nur Erfahrungen mit Event-Fotografie, da ist also nichts anspruchsvolles dabei, was BQ betrifft. Rauschen vollkommen egal. Man muss nur einen sauberen Job abliefern. Eine meiner besten Fotografinnen arbeitete noch bis vor kurzem auch mit einer d200. Reicht für den Zweck vollkommen aus. Natürlich mit dem passenden Linsen-Setup. Ginge sicherlich alles auch genauso gut mit Spiegellosen, es macht aber keiner. Auch nicht mit Pentax oder früher mit FT (mein System). Zumindest nicht in meinem Umfeld.
Ist ziemlich OT, aber vielleicht interessiert es jemanden.