AW: Warum Olympus? Eure Geschichte
Juchhuuuh @ all

Ich will mal ganz anders anfangen: Ich betrachte mich als so eine Art Renegaten

Angefangen in der Grundschule, hatte ich immer andere Meinungen, als die, die mich erziehen wollten - ohne dabei angreifbar zu werden, dafür waren die Zeugnisse dann doch für Kritik indiskutabel

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Ich fing nach dem frühen Tod meines lieben Bruders (er ist mit 18 von einem Geisterfahrer totgefahren worden - ich war 16) an, Ereignisse und Menschen "behaltbar" zu machen - sprich: zu fotografieren.
Das erste Gerät war die verstaubte - aber noch funktionstüchtige - Kodak-Box meines Vaters mit 4x6, bzw. 6x6 cm. Gleich darauf folgte eine Ritsch-Ratsch (die meines Bruders, die den Unfall überlebte - aber 2 Monate brauchte, um von den belgischen Behörden ausgeliefert zu werden).
Dezember 1987 kaufte ich mir dann die Ricoh XR-X, eine für damalige Verhältnisse absolute Ausnahmekamera, weil sie u.a, Features beinhaltete, um Fernseh- und sogar Computerbilder Streifenfrei aufzunehmen (heute völlig normal) und vor allem sehr günstig war. Außerdem hatte keiner sonst eine Ricoh. Das K-Bajonett eröffnete mir die Welt zu Systemen, wie Pentax.
Ich habe dann als Fotograf für meine Gewerkschaft fungiert und Fotos von Aktionen oder Streiks geschossen, die spontan entwickelt wurden und per Auto/Bus/Flugzeug nach Frankfurt geschickt wurden, um Tagsdrauf in der Streikzeitung zu erscheinen (ach Gott, was für ein finsteres Mittelalter



)
Als asketisch lebender Mensch konnte ich nach wenigen Monaten der Ausbildung eine gebrauchte Rolleiflex 3003 erstehen (meine große alte Liebe aus Leidenschaft zum Mittelformat - obwohl sie auch nur eine KB-SLR war). Und ich leistete mir eine gebrauchte exzellente 85mm-Zeiss-Optik *sabber*, deren Bezeichnung ich mittlerweile aber vergessen habe.
Ich genoss diese Kamera, bis ich nach endlosem Anlegen mit meinem Arbeitgeber (Ich war Orts-, Bezirks,- und Haupt- Jugendvertreter beim Fernmeldeamt - heute Telekom) zu dem Schluss gelangt war, aus politischen Gründen zu kündigen (damals kannte noch keiner das Wort Neoliberalismus) und mich somit nach wenigen Monaten der Armut preisgab. Ergo, konnte ich es mir irgendwann nicht mehr leisten, Filme zu kaufen, entwickeln zu lassen und abzuziehen. Ergo verhökerte ich die Rolleiflex samt Zeiss-Optik *ruwäääh*, ebenso meine recht groß gewordene K-Ausrüstung. Nur meinen Blitz (siehe Signatur) behielt ich, weil Ich dachte, irgendwann muss es ja wieder Aufwärtsgehen

Das war in etwa vor 14/15 Jahren....
So landete ich zunächst erstmal in einem fotografischen Nirvana. Mit Megakraftanstrengungen habe ich dann Einkommenslos meine weitere Ausbildung in Angriff genommen und angefangen, mich politisch wieder zu engagieren.
1999 kaufte ich mir dann eine 1MP Pentax Digicam (keine Ahnung mehr, wie sie hieß), die grottenschlecht war. 2001 (m.E.) folgte dann eine Canon Brigde (Powershot pro) mit 2,1 MP, die ich liebte, aber irgendwann in 2003 versehentlich zequetschte (Mein alter Arbeits-Stahlkoffer, gefüllt mit Schrauben und Nägeln wurde von mir in den Rucksack geschmissen, in dem schon die Kamera lag (*jammers*). Glücklicherweise konnte ich damit noch meinen Vater fotografieren, bevor er…naja, recht schnell und unerwartet an einem Gehirntumor verstarb - Weshalb mir diese Kamera halt auch besonders an’s Herz gewachsen war…
Während meines Soziologie-Studiums (2 Semester, dann konnte ich mir auch das nicht mehr leisten) blieb ich erstmals seit dem Nuckelalter Kameralos
Aus Geldnot beschaffte ich mir so einen Billig-Abklatsch von einem Billig-Abklatsch einer Möchtegern-Digicam, deren Namen ich vergessen habe (verdrängt?)
Nach erfolgloser Selbstständigkeit als Veranstaltungstechniker (durch die EU-Osterweiterung im Mai 2004 wurde der Markt überschwemmt mit Menschen, die für 5,50 Euro Brutto als VA-Techniker arbeiteten - das konnte ich nicht lange durchhalten) bin ich im Januar 2005 einer der ersten Hartz-IV-Bezieher georden und habe mich totgeägert! - Vor allem weil ich nicht mal ausgleichsmäßig anständige Fotos machen konnte...
Dann kam Ende 2005 endlich wieder eine anständige Arbeit (*grins* wieder politisch als Mitarbeiter eines MdB der LINKEN) und ich kaufte mir Anfang 2006 die FZ-30 von Pana, mit der ich (auch beruflich) bereits -zigtausend Bilder geschossen habe und überwiegend glücklich damit war. Eine Nikon L4 für den Tageskitsch kam dazu.
Es lüsterte mich aber wieder nach mehr und so habe ich angefangen, Ende 2007 nach einer guten, günstigen und handlichen DSLR zu suchen. Nach vielem Hin- und her hat mich die 510 schon überzeugt (Das OM-System hatte ich übrigens auch immer neidisch beobachtet - besaß halt ein K-System *seufz*) und ich sparte darauf – glücklicherweise lange genug, bis dass die 520 erschien, als ich die Kohle endlich zusammenhatte, naja und das isse jetze!


edit: Und ich lieeebe sie jetzt schon, obwohl ich sie erst seit ein paar Wochen habe und dauerbelaste *supersmile*
liebe Grüße
Henrik