AW: Nikon AF-S Nikkor 105 mm f/1.4E ED vorgestellt
Ich weiß nicht, welche Objektive Du sonst benutzt (wäre hilfreich für mich, um Deine Aussage einzuordnen), aber beim AFS851.4 die Ränder bei Offenblende als Kompromiss zu nennen, trifft es aus meiner kurzen Erfahrung mit diesen Objektiv nicht zu.
Da ich generell nur offenblendig fotografiere ist meist ein 50 1.4 (Fremdhersteller) drauf bzw. ein 70-200 2.8 II. Ich hatte davor das Ier, aber das war in den Ecken unbeständig. Das 85er 1.4 habe ich auch. Für meinen Anwendungsbereich (Porträt) ist es mir einfach nicht beständig genug. Das mag auch an der Kamera liegen die nicht wie die Alphas einen Augenfokus hat bzw. die Fokus-Felder nur bis zu einem gewissen Bereich gehen.
Ich habe mir aus diesem Grund ein Messchart gekauft und mal alle Optiken durchgetestet bzw. feinjustiert. Dabei sind mir ein paar lustige Dinge aufgefallen (zB dass mein 14-24 komplett verstellt ist), unter anderem aber auch dass das 50 1.4 (ich sage den Hersteller nicht, in einem anderen Forum wurde mir Fanboy-Gehabe vorgeworfen) die Referenz ist (auch in den Rändern), wo hingegen das 85 1.4 deutlich weicher ist (und das 50 1.4 von Nikon will ich gar nicht erwähnen, von dem Kauf rate ich jedem ab). Beim 85 1.4 kommt noch hinzu, dass die Tiefenschärfe wesentlich geringer ist und das mischt sich natürlich nicht so gut mit weichen Bildern. Wobei ich die Kirche schon im Dorf lassen möchte: die Referenz ist das 50 1.4 des Fremdherstellers das für seine Schärfe (auch im Randbereich) bekannt ist. Es schlägt zB auch ein Canon 50 1.2 um Längen. Sprich für mich muss eine Optik uneingeschränkt offenblendentauglich sein und ich hoffe, dass es Nikon hier bei den längeren Brennweiten besser kann.
Für meine Fotografie wäre das 105er perfekt. Ich habe in Kirchen oft das Problem, dass ich lange Brennweiten benötigen würde (weil hier 50 mm zu kurz sind und das 85 1.4 des Fremdherstellers noch auf den Markt gebracht wird) und ein 70-200 optisch natürlich nicht so gut ist wie eine Festbrennweite (plus es fehlen 2 Blenden)
Und nochmal: ich sehe das ganze komplett kompromisslos. Für mich zählt ein hoher Kontrast und hohe Schärfe bei Offenblende (bis in die Ecken), da ich fast nur so fotografiere. Gerade in Kirchen wo der Kontrast bzw. die Dynamik mit höheren ISO-Zahlen nachlässt brauche ich jede zusätzliche Blende, damit das Bild weiterhin gut aussieht. Damit mein ich auch wieviel muss ich die Optik abblenden bis sie optisch gut aussieht (das 70-200 meist um maximal 1/3, weil mehr schon zu wenig Licht bedeuten würde)
Mehr möchte ich gar nicht mehr sagen, da ich schon sehr off-topic bin. Fakt ist: sollte das 105er 1.4 bei Offenblende bis in die Ecken scharf sein, kaufe ich es mir ziemlich sicher. Der Preis ist hoch, aber die Optik spannt einerseits den Bogen einer Porträtlinse bis hin zu einem leichten Tele. Und das bei Blende 1.4. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie die ersten Bilder nicht verkleinerten Bilder aussehen. Bei Nikon habe ich jedenfalls schon angefragt.
Übrigens: die primäre Zielgruppe des 105er sind Porträt- und Wedding-Fotografen.