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Digitale Fotografie leblos oder überreal?

  • Themenersteller Themenersteller Gast_321649
  • Erstellt am Erstellt am
Die Art WIE diskutiert wird zeigt eigentlich auch, an welchen Faktoren die Debatte krankt.

Da gebe ich Dir sehr recht. Überhaupt wird, insb. auf der "digitalen" Seite, oft viel zu technisch argumentiert.

Der zweite Faktor ist, dass das relevante Filmmaterial seit dem Durchbruch des Digitalsensors in der Entwicklung schlicht stehen geblieben ist.

Bei SW hat sich wohl noch merklich etwas getan, aber sonst sehe ich eher Verschlechterungen, weil die Auswahl an Filmmaterial - galt mal als wichtiger Parameter für den "Bildlook" - so zusammengeschmolzen ist.

eines "Filmlooks" nicht hauptsächlich aus der Gewohnheit stammt. Da weiß man was man hat oder wie genau das aussehen muss - oder ist das gar romantisch verklärt?

Die vielen schlechten und vor allem viel zu oft völlig überdreht eingesetzten Retroeffekt- und Filmimitationsfilter in Software haben sicher auch viel beigetragen, wieder das Original zu wertschätzen.

Somit ist ein gewisser "Look" bei Analogfilm dann immer mit dem Faktor "Fotografie" verbunden, oder mit der Ansicht wie denn so ein Foto aussehen muss.

IMHO spielen die Randbedingungen der Aufnahme und Ausarbeitung die bei weitem(!) größte emotionale Rolle überhaupt in der Diskussion. Man beachte dabei auch, daß wir unter Fotografen diskutieren und damit mehr über den Weg zum Endergebnis als das Endergebnis selbst, wie es außenstehende Konsumenten tun.

Die Entscheidung für Film ist ja auch immer eine bewußte Entscheidung für einen insgesamt viel umständlicheren Weg; für die Benutzung älterer Kameratechnik, für Kosten an Verbrauchsmaterial, für Langsamkeit, für Zwänge wie die beschränkte und nicht variable Lichtempfindlichkeit, für Zwang zu einiger Selbstdisziplin, und auch - das wird meist gar nicht offen ausgesprochen - Verzicht auf größere digitale Bildbearbeitung. In diesem Kontext bekommt das Bild dann ganz automatisch einen viel höheren Wert und so etwas wie Authentizität als das schnell runtergeknipste und beliebig bearbeitbare bzw. bearbeitete Digitalbild.

Der hochgelobte "Look" des "analogen" Bildes mag schon auch greifbar sein, ist zum größeren Teil aber doch eher Wunschdenken des Machers. Wenn ich mir heute, visuell auf die heutige digitale Bildqualität getrimmt, Fotos in älteren Büchern und Zeitschriften anschaue - insb., aber nicht nur farbige -, dann ist da fototechnisch doch Vieles keineswegs zum Anbeten, sondern einfach unerträglich schlecht.
 
Was ja durchaus bekannt sein dürfte, ist dass die Filme die jetzt noch erhältlich sind scannbare Auflösungen jenseits der Digitalsensoren schaffen.

ich habe da komplett gegensätzliche Erfahrungen und Informationen, kenne aber viell. nicht jeden Spezialfilm...

Ich bin recht spät zu digital gekommen und habe eine gewisse Zeit "hybrid" gearbeitet (auch Aufträge). Aber als ich sehen musste, dass die Auflösung der alten Olympus E-3 (zugegeben mit feinstem Glas) mehr Details wiedergab, als meine 6x6 Mittelformat (Mamiya und Zenza Bronica) mit 160 ASA Film, hab ich mein analoges Gerödel weggepackt. (Scanner Imacon/Hasselblad. Nicht Top-End, aber nicht sooo schlecht...)


Das mit der Gewohnheit ist jetzt kein Argument dagegen und soll auch niemanden angreifen. Man sehe sich nur Video/Filmproduktionen an: In "Hollywoodstreifen", Serien etc. kommt eine Framerate von 24-25 Bildern/s an den Zuschauer, bei Fernsehproduktionen und Dokumentationen 30 Bilder/s. Bereits der Sprung von 25 auf 30 fps sorgt beim Zuschauer für Irritationen, weil die framerate unterbewusst mit der Information Real/Fiktion verbunden ist. Der Hobbit in HFR ist für einige Leute (darunter auch aus meinem Freundeskreis) schlicht nicht ansehbar, Bewegungsglättung im Fernsehen eine Katastrophe.
Somit ist ein gewisser "Look" bei Analogfilm dann immer mit dem Faktor "Fotografie" verbunden, oder mit der Ansicht wie denn so ein Foto aussehen muss.

Da gebe ich Dir Recht - dazu kommt, dass oft gemischt wird (ein Teil mit 120 fps, der ander mit 30 fps bei der Aufnahme), das sieht unnatürlich aus.
 
Aber nu was für die Augen zum gucken: Mal ein Beispiel, das ich gerne verwende. Habs auch beides ausbelichten lassen, wirkt besser, aber hier natürlich nur digital...

1 x D810 mit 50mm 1.4 @f1.4 von 3:2 auf 6x7 gecroppt. 2 Blenden unterbelichtet und optimal entwickelt. (Nix Tiefen rauf, nur 2 EV Belichtungskorrektur bei vollständiger Erhaltung der Highlights bei ISO 64)

1 x Mamiya 67 RZ ProII mit 110 2.8 @f2.8 ungecroppt (Ja, ich weiss, es wäre sinnvoller für eine gleiche Schärfentiefe eher das 6x7 Bild zu croppen, aber es geht nur um den groben Bildeindruck). Portra 400, Normalbelichtet, +80 MP Trommelscan, guter Operator der sich bei der Farbinterpretation an einem Layoutprint vom Labor orientiert hat !

Beides auf 1200px runterskaliert. Also das übliche Muster hier im Forum.
Die Zuordnung überlasse ich mal Euch, aber ich denke es ist klar... PS: Ich finde das D810 Bild nicht leblos... :)

Schöner Beitrag.
Ich vermute b.jpg wurde analog aufgenommen. Der Farbverlauf und die Abstufungen wirken auf mich analoger, angenehmer.
 
Richtig ! B ist analog :top:
 
Der Farbverlauf und die Abstufungen wirken auf mich analoger, angenehmer.

Auf mich ebenfalls, die Frage aber ist, ob es mit digital nicht auch möglich wäre. @Borys sagt ja: Eine grobe Einschätzung.

Bei diesem Beispiel hätte digital glatt verloren.

Auch das gehört dazu:

Zitat FEBJUN
ich habe da komplett gegensätzliche Erfahrungen und Informationen, kenne aber viell. nicht jeden Spezialfilm...

..als ich sehen musste, dass die Auflösung der alten Olympus E-3 (zugegeben mit feinstem Glas) mehr Details wiedergab, als meine 6x6 Mittelformat (Mamiya und Zenza Bronica) mit 160 ASA Film, hab ich mein analoges Gerödel weggepackt.
 
Die beiden Fotos sind verschieden ausgeleuchtet und das Bild aus der Nikon wurde "optimal entwickelt" - das eine Bild sieht analog aus (zeigt technische Schwächen), das andere digital (perfekter). Ich denke man kann das Bild der D810 sehr sehr ähnlich aussehen lassen, wie das Bild aus der 6x7, in der Auflösung hier im Netz sowieso
 
Auch das Beispiel ist digital. Oder wie sonst kommt es ins Internet und auf Deinen Bildschirm?

Du weißt, WIE digital das andere ist, denke total um in analog, dann sähe das anadigi-Bild ganz anders aus.

Ich denke man kann das Bild der D810 sehr sehr ähnlich aussehen lassen, wie das Bild aus der 6x7, in der Auflösung hier im Netz sowieso

Denke ich eben auch. Insgesamt zeigt, wie schon geschrieben wurde, das "anadigi-Bild" analogen Charakter, etwas wärmer, nicht so "abrupt" an manchen Stellen, was vor der Digitalisierung sicher noch ganz anders aussieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die beiden Fotos sind verschieden ausgeleuchtet und das Bild aus der Nikon wurde "optimal entwickelt" - das eine Bild sieht analog aus (zeigt technische Schwächen), das andere digital (perfekter). Ich denke man kann das Bild der D810 sehr sehr ähnlich aussehen lassen, wie das Bild aus der 6x7, in der Auflösung hier im Netz sowieso

Die Bilder sind nicht verschieden ausgeleuchtet. Zwischen beiden Bildern sind max 30s vergangen. Hab nur nicht ganz die gleiche Aufnahmehöhe erzielt und sie hat leider die Pose verändert... zuerst das Mamiya Bild durch den Schachtsucher und dann mit der D810. Aber ich bin da auch nicht traurig drüber, denn ein wissenschaftlicher Test sollte das auch nicht werden, sonst hätte ich bei beiden mit Stativ gearbeitet und das Model besser angewiesen...

Zum Eindruck unterschiedlicher Ausleuchtung:Ich konnte in der Entwicklung bei dem D810 Bild besser die Höhen und Tiefen rausarbeiten und das habe ich dann auch gemacht - Wobei das digitale Bild grundsätzlich mehr Kontrast hat, den ich auch so nicht anders kenne. Die Klarheit wurde auf -10 abgesenkt wurde, etc. Die Lichter wurden nicht so stark abgesenkt, sondern nur erhalten (nur knapp vorm Ausbrennen, mehr Reserve ist aber noch drin, da 2 Blenden unterbelichtet ursprünglich)

Im Grunde genommen ist das D810 näher an der Realität drangewesen vom Licht her gesehen (Das Mamiya Bild ist vom Licht her flacher, mehr "Mittenbetonter", obenrum eher geclippt ohne ausgebrannt zu wirken). Von den Schärfeverläufen und der Tonalität in den Haaren/Haut finde ich aber das Mamiya Bild angenehmer.

Ich kann am Abend mal eine Version des D810 Bildes basteln wo ich es versuche 100 % anzugleichen, also auch den leichten Cyanstich in den Lichtern und Tiefen, etc...
 
Zuletzt bearbeitet:
Du weißt, WIE digital das andere ist, denke total um in analog, dann sähe das anadigi-Bild ganz anders aus.

Ich muss da nicht umdenken, keine Sorge, ich denke sowieso "analog", auch bei (teil-) digitalen Fotos. Das "digitale Denken" in Pixeln und Bits führt viel zu oft zu grotesken Fehlschlüssen.

Die analoge Bilderfassung und -wiedergabe hatte/hat teilweise dramatische Einschränkungen und Fehler. Einige Könner haben die Technik bis zum äußersten ausgereizt (meinetwegen Ansel Adams mit seinem Zonenmodell), aber auch dann war die Technik noch massiv eingeschränkt. Wir haben uns nur in vielen Jahrzehnten daran gewöhnt, dass Fotos so aussehen und diese Fehler und Einschränkungen zeigen.

Frühe digitale Fototechnik war noch viel schlechter. Die hatte ganz andere, aber noch viel einschneidendere technische Einschränkungen. Mittlerweile kann aber digitale Technik viel mehr als analoge Technik jemals konnte. Sie kann die Fehler und Einschränkungen der analogen Technik mit Leichtigkeit umgehen und vermeiden. Sie kann praktisch alles, was analoge Technik auch kann. Und sie kann an vielen Stellen noch viel mehr, als man sich bei analoger Technik jemals vorstellen konnte. Wer es unbedingt möchte, kann sie aber auch künstlich so weit einschränken, wie analoge Technik immer war.

Natürlich gibt es jetzt Leute, die die technischen Möglichkeiten bis an die Grenze ausreizen und damit für unser in Jahrzehnten analog geschultes Auge weit übers Ziel hinausschießen. Aber das ist doch kein Problem der Technik, sondern der (übertriebenen) Bearbeitung durch Leute, die es vielleicht nicht besser können und übertreiben. Aber soll man jetzt nostalgisch die technisch im Vergleich hinterwäldlerische analoge Technik verklären? Ich tu es nicht, sondern nutze gern (und in Maßen) die Möglichkeiten, die die digitale Technik mir bietet. Und ich freue mich auf/über jede technische Verbesserung insbesondere in Auflösung, Dynamik, Farberfassung und -wiedergabe. Der Rest ist mir vergleichsweise wurscht, und kaufen muss ich das allerneueste und -beste dann ja noch lange nicht.
 
Mittlerweile kann aber digitale Technik viel mehr als analoge Technik jemals konnte. Sie kann die Fehler und Einschränkungen der analogen Technik mit Leichtigkeit umgehen und vermeiden. Sie kann praktisch alles, was analoge Technik auch kann. ....

Natürlich gibt es jetzt Leute, die die technischen Möglichkeiten bis an die Grenze ausreizen und damit für unser in Jahrzehnten analog geschultes Auge weit übers Ziel hinausschießen. Aber das ist doch kein Problem der Technik, sondern der (übertriebenen) Bearbeitung durch Leute, die es vielleicht nicht besser können und übertreiben. ...Ich ...nutze gern (und in Maßen) die Möglichkeiten, die die digitale Technik mir bietet. Und ich freue mich auf/über jede technische Verbesserung insbesondere in Auflösung, Dynamik, Farberfassung und -wiedergabe.

So ist es. Ich würde nicht mehr zu analog zurück kehren wollen und habe jetzt einen Punkt erreicht, wo ich alles digitale so weit habe, dass es mir genügt. Und wie schon gesagt, das digital aufgenommene Bild könnte man dem analogen nahe bringen, umgekehrt wäre das schon schwieriger bis nahezu unmöglich.

Die Digitalfotografie kam im Laufe der Zeit dem Film vor allem hinsichtlich Farbnuancen immer näher bis zum heutigen Stand.

Ich trauere auch keinen Schellackplatten, keinen Tonbändern und auch keinen Filmen nach. Die Zeiten sind für mich vorbei.
 
Die Bilder sind nicht verschieden ausgeleuchtet. Zwischen beiden Bildern sind max 30s vergangen. Hab nur nicht ganz die gleiche Aufnahmehöhe erzielt und sie hat leider die Pose verändert...

Und ein gedrehtes Gesicht bei identischem Lichteinfall = andere Ausleuchtung

Wäre spannend, wenn du mal versucht eine Angleichung der Bilder hinzubekommen. 6x7 ist natürlich sehr groß, aber be kleineren Formaten bekommt man so ziemlich jeden analogen Filmlook ziemlich gut nachgebaut, weil die digitalen Bilder einfach deutlich mehr Informationen enthalten.

Der Look ist dann eher eine Objektivfrage - zwischen einem Sigma 50/1.4 Art und einem alten 50/1.4er gestehen einfach große Unterschiede in der Abbildungsleistung
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Unterschied besteht primär darin, dass die "Unzulänglichkeiten" der analo-
gen Fotografie als Stilmittel eingesetzt wurden und so massiv die Sehgewohn-
heiten beeinflusst haben. Beim digitalen Ausgangsmaterial verbleiben insbeson-
dere bei RAW deutlich mehr Möglichkeiten des postprocessing bis wieder hin zu
einem analogen look zu kommen.


abacus
 
Aber diese ganzen Korrekturen sind einerseits schön für denjenigen, der sich keine große Arbeit machen möchte und andererseits aber auch der Grund, warum mir die Ergebnisse schon unwirklich detailreich vorkommen. Auch bei mir hat sich die Sehgewohnheit ja verändert.... und ich gehe auch zunehmend in Richtung detailreicher. Selbst beim Fernsehen ist es spürbar, da ich alles unter Full HD bereits als nicht mehr ausreichend scharf ansehe - 4k könnte jetzt der Bereich werden, wo ich auch der Projektion auf der Leinwand lebewohl sagen kann.... noch habe ich es nicht ausprobiert.

Aber vielleicht gibt es gerade auch deshalb einen Trend zurück zu alten - für heutige Verhältnisse unfertig wirkende Objektivkonstruktionen, die uns mit ihren Bildergebnissen begeistern?

Ich frag mich, warum gerade "4K" genannt wird? Ich mein es ist zwar Video, aber die Auflösung erreichen digitale Kameras seit gut 10 Jahren bei Fotografie. Bei der Betrachtung auf Papier oder sonstigen Drucken kommt es dann auch wieder auf die Druckart und -Qualität an sowie auf das Material, welches bedruckt wird.
Letztlich werden doch Äpfel mit Birnen verglichen sobald es darum geht Analogfotos als Auszug und Digitalfotos auf dem Bildschirm zu vergleichen.

Ich weiss ja nicht, ob zuviel in Film reininterpretiert wird... und die digitale Fotografie zu unrecht "leblos" genannt wird. Vielleicht fehlt einfach der 1:1 Vergleich und die Kenntniss der Möglichkeiten der digitalen Entwicklung ?

Ich spiele seit ein paar Monaten mit einer Mamiya 67 RZ Pro II/Portra 160-400 rum und im Vergleich zur D810 sehe ich diverse Vor- und Nachteile.

Mittlerweile mehr Nachteile durch die komplexere Prozesskette (Filmwahl, Wahl des Labors und Scan oder Ausbelichtung).

Danke :) Ich sehe persönlich auch keinen Unterschied zwischen Analog- und Digitalfotos, sobald man das ganze aufs gleiche Medium bringt.

Die Sache ist ja auch, dass diejenigen, die sich einen analogen Prozess antun das nicht machen weil sie es MÜSSEN, sondern weil sie es KÖNNEN oder LIEBEN. Da geht es mehr um das Hobby oder das meistern eines komplexen Vorgangs.

Beim analogen Bild sieht man eher ein "Bild", ein "Foto", ein "Werk" und nicht bloß eine stillstehende Szene. Ich finde auch, dass viele digitale Bilder "zu real" wirken (Detailreichtum), das wird für mich schnell langweilig. Die Kehrseite der Medaille ist die Sterilität der Fotos, das wirkt dann wieder "ein bisschen" unreal, aber leider in einem Ausmaß, dass es einfach nicht mehr passt, was ist das nun, ein Foto oder eine Guckloch irgendwohin, wo sich nichts mehr bewegt?! Entweder-Oder, bzw Wennschon- Dennschon, so empfinde ich bei Bildern. Aber dieser Mix aus echt und unecht gefällt mir nur selten.

Sorry wenn ich dir da widerspreche, aber ein Foto wird nicht mehr oder weniger lebendig oder bewegt allein dadurch, dass es auf Analogfilm landet.
Was mir an der Stelle aufgefallen ist: Analogfotografen agieren eher am Limit der Verwacklungsgrenze. Damit haben Analogfotos mehr Bewegungsunschärfe, auch wenn noch ein Aufhellblitz verwendet wird.


Die vielen schlechten und vor allem viel zu oft völlig überdreht eingesetzten Retroeffekt- und Filmimitationsfilter in Software haben sicher auch viel beigetragen, wieder das Original zu wertschätzen.

Wobei der Filterwahn mit der imitation von Analogfilm recht wenig zu tun hat. Da geht es eher um das Revival der Lomografie oder das von schlechter Optik. Das ist ja auch einer der Punkte gewesen, die ich angesprochen habe. Da wird zwar das Medium für das Lichtsammeln unterschieden, aber nicht das Glas davor.

Wie schon geschrieben: Ich denke das an der Analogfotografie eher das unperfekte Glas vor dem Film den wesentlichen, sichtbaren Unterschied und den Charme ausmacht.

IMHO spielen die Randbedingungen der Aufnahme und Ausarbeitung die bei weitem(!) größte emotionale Rolle überhaupt in der Diskussion. Man beachte dabei auch, daß wir unter Fotografen diskutieren und damit mehr über den Weg zum Endergebnis als das Endergebnis selbst, wie es außenstehende Konsumenten tun.

Die Entscheidung für Film ist ja auch immer eine bewußte Entscheidung für einen insgesamt viel umständlicheren Weg; für die Benutzung älterer Kameratechnik, für Kosten an Verbrauchsmaterial, für Langsamkeit, für Zwänge wie die beschränkte und nicht variable Lichtempfindlichkeit, für Zwang zu einiger Selbstdisziplin, und auch - das wird meist gar nicht offen ausgesprochen - Verzicht auf größere digitale Bildbearbeitung. In diesem Kontext bekommt das Bild dann ganz automatisch einen viel höheren Wert und so etwas wie Authentizität als das schnell runtergeknipste und beliebig bearbeitbare bzw. bearbeitete Digitalbild.

Der hochgelobte "Look" des "analogen" Bildes mag schon auch greifbar sein, ist zum größeren Teil aber doch eher Wunschdenken des Machers. Wenn ich mir heute, visuell auf die heutige digitale Bildqualität getrimmt, Fotos in älteren Büchern und Zeitschriften anschaue - insb., aber nicht nur farbige -, dann ist da fototechnisch doch Vieles keineswegs zum Anbeten, sondern einfach unerträglich schlecht.

Da ist dann wiederum der Weg das Ziel, nur frage ich mich eins: Wenn die Betonte Langsamkeit während des Aufnehmens so wichtig ist: Warum übernimmt man das nicht in den eigenen digitalen Workflow? Sind die Verlockungen zu groß oder ist langsames Arbeiten dann doch der Klotz am Bein?
Eigentlich führt einem der Gedanke an die selbstauferlegten Limitationen zwangsweise zur Frage: Warum? Sind die Ergebnisse besser, dass es den Aufwand wert ist? Oder bekommen die Bilder erst durch den Prozess den Wert? In diesem Fall würde die Wertschätzung sich ja nur auf die Arbeitszeit beziehen, die man in das Bild investiert hat, und weniger auf den Bildinhalt.

Die Bildanmutung digitaler Fotos ist doch eine reine Softwarefrage. Aus der Kamera kommt ein flaues, nicht sonderlich scharfes SW-Bild. Was Du draus machst ist Dein Bier.
Das war auch zu Analogzeiten schon so: Du konntest Dich mit dem zufrieden geben, was aus dem Großlabor kam, Du konntest einem Fachlabor Deine Wünsche mitteilen oder eben alles selbst machen. Alles nur eine Frage des Aufwands. Das hat nichts mit digital oder analog zu tun.
Das ist ein interessantes Posting: Die Bildanmutung ist nicht nur bei digital aufgenommenen, sondern auch bei gescannten Analogfotos eine reine Softwarefrage. Bearbeitung von RAW ist zwar einfacher, aber letztlich kann man jedes Foto so verfremden wie man lustig ist. Wie du sagst: Nur eine Frage des Aufwands.
Nur: Der Grundtenor ist, dass Digitalfotos unnatürlich scharf und detailreich wären, jetzt kommst du daher und sagst dass Digitalkameras flaue und nicht sonderlich scharfe SW-Bilder liefern. Irgendwie widerspricht sich das doch etwas?
Gerade die analoge SW-Fotografie lebt doch quasi vom massiven Einsatz von (analogen) Farbfiltern?
 
kann für mein Empfinden ganz klar sagen, dass mir die digitalen Bilder in Bezug auf Realitätstreue, Detailtreue und Farbtreue mehr zusagen als die von Film. Wenn man mal zwei ausbelichtete Abzüge von analog und digital nebeneinander sieht, dann empfinde ich den analogen Abzug heute geradezu als schwammig, detailarm und etwas merkwürdig. Bei Portraits mag das noch in Ordnung sein, bei Landschaften wird es bereits schwieriger.
Das ist auch mein Empfinden.
Sehr stark gemerkt habe ich es als ich angefangen habe Dia zu scannen. Selbst meine alte 400D mit 10MP und einem efs 18-200 hat jedes meiner Dias locker übertroffen. Von der BQ würde keines der Dias heute mehr den Weg am Papierkorb vorbei schaffen.
Ich möchte nicht mehr zurück.
 
Das könnte aber auch daran liegen, dass weder die 400D noch das EF-S 18-200mm wirklich schlechte Teile sind. Im Vergleich zu anderen, moderneren Kameras oder Objektiven gibt's natürlich wesentlich besseres. Allerdings gibt's für das analoge EF-System doch deutlich schlechteres Glas.
 
Sorry wenn ich dir da widerspreche, aber ein Foto wird nicht mehr oder weniger lebendig oder bewegt allein dadurch, dass es auf Analogfilm landet.

Du hast nicht verstanden was ich meine, dabei stehts eigentlich in dem von dir zitierten Beitrag. Wenn du dich da nicht hineinfühlen kannst, ok. Ich kann es und empfinde bei vielen Analogbildern sehrwohl häufig eine Spur mehr Lebendigkeit, einfach deshalb, weil es etwas surrealer wirkt. Je nach Film. Kann man auch mit PS oder sonst einer SW hinbekommen, ich spreche von jenen Bildern, welchen dem Auflösungswahn, Antirauschwahn usw zum Opfer fallen. Das ist dann für mein Empfinden unangenehm detailliert, scharf, clean und wirkt dadurch zu steril. Was zwar auch etwas surreal ist, aber eben in einem für mich teilweise ungemütlichen Ausmaß. Wenn du das nicht so siehst, dann ist das DEINE Meinung. Meine Meinung zu verallgemeinern hilft da auch nicht viel, es wirkt nur anders auf dich als auf mich.
 
Die wunderbar warme und natürliche Wiedergabe guter MF Fotografien mit dem weich fließenden Schärfeverlauf ist mit modernen Kleinbild-Digicams im Print jederzeit reproduzierbar, mit Vorteilen bei High iso und Deteiltreue für Digital OHNE dass dies irgendwie "digital" aussieht.
 
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Ich frag mich, warum gerade "4K" genannt wird?
Weil 4k-Fernseher zunehmend Verbreitung finden und nicht wenige Leute sich ihre Bilder in einer Diashow auf dem Fernseher anschauen. Da werden die Karten hinsichtlich Details, Farben, Kontrast und damit Schärfe ganz neu gemischt. Vorher konnte man sich Bilder in hoher Auflösung ja nur als Druck anschauen, jetzt geht es auch schnell und billig.
jetzt kommst du daher und sagst dass Digitalkameras flaue und nicht sonderlich scharfe SW-Bilder liefern.
Schau Dir halt den Weg vom RAW zum fertigen Bild an.
Der Grundtenor ist, dass Digitalfotos unnatürlich scharf und detailreich wären
Das wäre dann die 08/15-Standardentwicklung. Niemand kauft sich schließlich eine SuperDuperMegapixelkamera, wenn die Bilder nicht bunt und scharf wären – "Da macht ja mein Handy bessere Bilder".
Aber das ist ja nur eine Möglichkeit unter vielen, aus der unansehnliche SW-Matsche ein Bild zu entwickeln. Vom Schwarz-Weiss-Bild bis zu surrealen Falschfarben ist alles möglich, wesentlich mehr als mit jedem Film. Warum sollte jemand, der das will, nicht die Qualität runterdrehen, bis sie einem ollen Farbabzug entspricht? Die Technik an sich hindert ihn jedenfalls nicht daran.
 
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