so es wird mal ein zeit für ein weiteres posting... allen vielen Dank für den weiteren positiven Zuspruch, stellvertretend für all die Namen die sich eingefunden haben besonders auch an Motivfinder und McLane für die offenen Worte. Sehr gefreut hab ich mich auch über die Kommentare von Landschaftsfotografie Kollegen wie Fersy und Serdar, deren Schaffen ich selbst verfolge und auch als Inspiration weiterempfehlen kann.
XI. GRAU
Diesmal nicht direkt Landschaft - aber Fotos über das Ergebnis, was dabei herauskommt, wenn sich menschen von der regionalen Landschaft in ihrer Phantasie anregen lassen und versuchen das künstlerisch bzw. architektonisch umzusetzen. Während in Europa der Zweite Weltkrieg tobte und das damals über Island regierende Dänemark von den Nationalsozialisten besetzt war, ging Island 1942 den Weg in die Unabhängigkeit.
Zu dieser Zeit besonn man sich auf die Isländischen Tugenden und auf die Möglichkeiten dem Jungen Land eine künstlerische Identität zu geben. Maßgeblich dran beteiligt war der Architekt Guðjón Samúelsson (1887-1950) der eine Art Isländischen Architekturstil "erfunden" hat. Die Stilelemente können prinzipiell dem Expressionismus oder auch dem Art Deco zugeordnet werden. Doch das besondere an seinen Gebäuden ist, dass er sich von der isländischen Natur inspirieren ließ:
Die weiße Farbe steht für die Schneeflächen und Gletscher der Insel. Schon von weitem dominieren die so geschaffenen Gebäude auf ihren herausragenden Bauplätzen die Stadtbilder. (Wobei man bedenken sollte, dass es in Island neben Reykjavik + Satelliten nur noch Akureyri [16k Einwohner] als nennenswerte städtische Siedlung gibt). Doch genau in diesen beiden Städten stehen zwei Sakralbauten die als Hauptwerke Samuelsson gelten.
Das andere von der Natur geprägte Element ist das aufgreifen der Säulenstruktur Isländischen Basaltaufschlüsse:
Wie sie besonders eindrucksvoll am Wasserfall Svartifoss zur Geltung kommen. Mit meinem fotografischen Ergebnis dort bin ich nicht völlig zufrieden, wieder einmal machte mir der Zeitdruck einen Strich durch die Rechnung. Aber sehr gut sind die senkrechten Basalt-Säulen, welche auch als architektonische Bilder in den folgenden Fotos gut wiederzuerkennen sind.
Die Hallgrimskirkja
Auf dem höchsten Punkt Reykjaviks dominiert die Hallgrimskirkja das Stadtbild. Der auf einen Entwurf von 1937 (daher auch der Stil) zurückgehende Sakralbau wurde von 1945 bis 1986 erbaut und hat eine Turmhöhe von 74,5m. Im übrigen gibt es dort einen Aufzug nach oben der einen eine sehr gute Aussicht über die Stadt selbst gibt. Soll auch fotografisch lohnend sein, bei meinem Besuch war dieser leider schon geschlossen.
Hier die Aufnahmen, die das Aufgreifen Isländischer Landschaftsgegebenheiten in der Architektur verdeutlichen:
#34
Frontansicht mit Statue von Leif Eriksson
#35
Lichtdurchfluteter Chorraum
#36
Deckengewölbe der Kirche (freihand Pano)
Desweiteren verweise ich nochmal auf den Island Vortrag meiner Exkursionsgruppe am 20.4. im Geographischen Institut der Uni Bonn, wo man auch einige Bilder und weitere Informationen zu Island sehen bekommen wird. Den auführlichen Flyer findet man
HIER.